ES FANGAR – CAP VERMELL – CALA RATJADA
03.04.2021 – Sechs Wochen lagen zwischen der letzten Etappe (Canyamel) und dieser.
ANREISE NACH ES FANGAR
Anreise mit dem Auto. Christian Ristig, ein Freund aus alten Zeiten im Kartsport, begleitete mich. Eigentlich war er auf Mallorca, um intensiv mit dem Rad zu trainieren. Nachdem er am Vortag 145 Kilometer und gut 2.000 Höhenmeter in der Tramuntana gefahren ist, machte er zum Entspannen (!!!) und Regenerieren eine Etappe mit mir. Das beschämt einen natürlich schon ein wenig.
Treffen in Palma. Mallorca ist zwar kein Risikogebiet, aber dennoch – ein Corona-Test muß sein. Christian hatte am Folgetag seine Rückreise zurück nach Deutschland. Also hat er noch schnell einen PCR-Test am Flughafen gemacht. Dort habe ich ihn abgeholt und dann sind wir gemeinsam nach Cala Ratjada gefahren.
Die knapp einstündige Fahrt war zwar, aufgrund der Landschaft und der Begleitung, kurzweilig. Dennoch generell nerven die langen Anfahrten in dieses Ende der Insel schon ein wenig aufgrund des Zeitverlustes.
In Es Fangar haben wir mitten im Ort das Auto abgestellt.
Es Fangar, südlich von Cala Ratjada gelegen, sollte der Startpunkt sein, um dann zum Cap Vermell zu laufen und dann zurück und bis Cala Ratjada.
Ich war sehr froh über die Begleitung und wir hatten wir viel Spaß. 2019 war ich nahe der Calo des Moro gestürzt und habe seit dem leichte Kniebeschwerden. Bei der letzten Etappe hatte ich mir beim Sturz das Knie nochmals verdreht und bin seitdem nur drei Mal zaghaft gelaufen. Ich hatte also Trainingsdefizit. Meine Kondition kann ich als mäßig bezeichnen.
STRECKE
Erstmal ging es nach Süden. Ich durfte ja nochmal hoch zum Aussichtspunktpunkt an der Torre Nova des Cap Vermell.
ES FANGAR, PEDRUSCADA UND ES CARREGADOR
Den Übergang zwischen den drei Orten haben wir nicht recht wahrgenommen. Direkt am Wasser stehen ja auch keine Ortsschilder. Vielleicht weil wir uns so angenehm unterhalten haben?
Aber es lag sicher auch an der Bebauung, die sich einfach entlang der Küste / Buchten (Cala Pedruscada, Cala de N´Aguait, Cala de Can Beato, Cala des Frades und Cala des Tamarells) fortsetzte.
Der Untergrund war nicht so grässlich und scharfkantig, aber wir kamen dennoch nicht sonderlich schnell voran, weil wir viel klettern mussten.
FONT DE SA CALA
Hinter Es Carregador endete die Bebauung und wir liefen weiter, entlang der Küste, bis Font de sa Cala. Ein kleiner Ort an der Calo de N´Aladern, etwas touristischer geprägt, aber dennoch hübsch, mit einem kleinen Sandstrand in der Bucht.
PROVENSALS
Font de sa Cala geht die hinter der Bucht über in den Ort Provensals. Aber auch das realisiert man eigentlich nicht, wenn man sich direkt am Wasser bewegt. Hier ging es dann aber beim besten Willen ohne Kletterausrüstung nicht weiter und wir mussten auf die Straßen von Provensals ausweichen. Kurz vor der Cala Provencal kamen wir dann wieder über einen Pfad herunter zur Küste, aber nach wenigen hundert Metern mussten wir wieder umkehren, die Steilküste war für uns nicht passierbar.
So verpassten wir auch die Cova des Vell Mari, weil wir uns vorher schon, am Ortsausgang Provensals auf den Wanderweg zur Torre des Cap Vermell begaben.
Das war dann auch ein wunderbarer Höhepunkt dieser Etappe. Christian hat ordentlich Tempo gemacht, aber irgendwann musste auch er drosseln. Mein Puls war da schon weit jenseits der 170. Erst ging es noch durch einen Wald, der sich dann aber lichtete und einen herrlichen Ausblick zuließ. Hoch zur Torre des Cap Vermell war der Untergrund dann wieder scharfkantig, wie auf der vorangegangenen Etappe, gelegentlich aber auch mal ein schmaler Trampelpfad. Anstrengend, keine Frage, aber es hat sich gelohnt.
CAP VERMELL
Das war das letzte Mal mein nördlichster Punkt gewesen.
Von dort aus wollten wir retour zum Auto in Es Fangar, dort die Getränke auffüllen und dann weiter nach Norden bis Ortsende Cala Ratjada. Das sollten dann ca. 25 Kilometer werden, für die ich im Vorfeld fünf entspannte Stunden ansetzte. Ein guter Plan, aber wir haben es dann doch etwas entspannter angehen lassen.
Als wir zurück beim Auto waren, haben wir die Etappe mit gerade mal 14 Kilometern beendet und somit Cala Ratjada nicht erreicht.
Das war die richtige Entscheidung, denn mein lädiertes Knie hatte nach 10 Kilometern angefangen zu zwicken.
Ein paar Wochen später ergab eine ärztliche Kontrolle, daß ein operativer Eingriff (Meniskus Operation) nötig war.
SCHUHE
Trailschuhe waren die richtige Wahl.
ETAPPENSONG
Keiner. Wir haben uns unterhalten – Musik wäre ein Spaßkiller gewesen
ES FANGAR – CAP VERMELL – FAZIT
Ein schöne Etappe. Nicht nur wegen der Begleitung. Der Aussichtspunkt am Cap Vermell hat sich auch beim zweiten Mal gelohnt. Der Blick auf Canyamel und auch in Richtung Cala Ratjada war wirklich schön. Da diesmal das Wetter besser war, kam auch die Drohne zu einem Kurzeinsatz.
Nun muß ich pausieren und mein Knie nach dem operativen Eingriff heilen lassen, bevor ich wieder zurück kehren und weiter laufen kann. Schade, ich hatte mich schon auf die nächste Etappe gefreut. Im Herbst vielleicht…