Ich habe Etappe X-12 meiner Mallorca-Umrundung noch nicht fertig dokumentiert und mit der Dokumentation von Etappe X-13 noch nicht richtig begonnen. Dennoch plane ich schon Etappe X-14.
Was ist da los?
Ganz einfach, ich bin im Rückstand mit meiner Dokumentation, weil ich im Homeoffice stärker eingebunden bin, als sonst.
Aber das Wetter passt (Stand Freitag mittag), es ist fast Wochenende und da habe ich die Zeit für die nächste Etappe. Außerdem habe ich leichten Trainingsrückstand. Also, warum nicht?
Wenn die Sonne scheint, weil ich auch diese Etappe wieder mit dem Uhrzeigersinn laufen, also gegen die Sonne, das macht mehr Spaß.
Angedacht ist, am Cap de Pinar – entweder von Costa dels Pins, oder Canyamel/Süd – zu starten, das mache ich davon abhängig, wie früh ich loskomme.
Ich will nicht wieder auf dem Rückweg in die Dunkelheit geraten. Von Canyamel/Süd – und dorthin zurück – wären es ca. 26 km. Das kann ich locker schaffen.
Allerdings sollte ich spätestens sechs Stunden vor Sonnenuntergang am Ausgangspunkt sein, sonst wird es knapp. Dann laufe ich wohl ab Costa dels Pins.
Mal schauen, wie gut ich morgen früh loskomme und wie das Wetter sich entwickelt. Dann entscheide ich.
13.02.2021.
So, der Tag ist gelaufen – ich auch. Ich bin Costa dels Pins gestartet und bis Sa Coma gelaufen und wieder zurück. Die Sonne war zwar noch nicht untergegangen, aber ich hatte 27 km auf der Uhr und bin zufrieden ins Auto eingestiegen.
ETAPPENSONG
Moby – Almost Home
Hier wird jetzt sicher noch einige Zeit kein weiterer Fortschritt sein… erstmal ist die Dokumentation der vorangegangenen Etappen dran.
https://mallorca.immotional.es/wp-content/uploads/Trailrunning-Mallorca-02-300x143.jpg00SysOphttps://mallorca.immotional.es/wp-content/uploads/Trailrunning-Mallorca-02-300x143.jpgSysOp2021-02-12 22:57:122021-06-05 17:06:05Etappe X-14 - Sa Coma - Cap de Pinar
Am 15.09.2019 setzte ich meine Mallorca-Inselumrundung in „George Sand“ fort.
Aufgrund der sehr sommerlichen Temperaturen gab ich dem Lauf entlang des Tramutana-Gebirges den Vorzug, weil ich damit rechnete, daß es dort weniger heiß sein würde. Die von der Laufuhr gemessene Durchschnittstemperatur lag dann allerdings auch bei 31° Celsius, die Spitzentemperatur bei 34°.
Die Fünfte Etappe startete in George Sand und sollte in Soller enden. Das wären dann ca. 30 Kilometer. Allerdings verzettelte ich mich zwischenzeitlich in der Macchia (spanisch Mancha) von Deià, was mich Kraft und eine halbe Stunde kostete. Und so war der Trinkrucksack bereits nach 20 Kilometern trocken wie ein Martini.
SON BLEDA ZWISCHEN DEIÀ UND SOLLER
Ich war zwar noch nicht allzu stark dehydriert, aber bei Kilometer 25 fand ich ein nettes Hotel, das Son Bleda, mitten im Nirgendwo, kurz vor Soller und beendete dort meinen Lauf mit 3 Zielkippen und ebensovielen Cola Zero. Das war anfangs irritierend, weil die Gastronomie geöffnet war, aber kein Personal anwesend. Also bediente ich mich in meiner Not selbst, was aber die ausgesprochen freundliche Bedienung, die eine halbe Stunde später den Dienst antrat, garnicht schlimm fand. Sie brachte mir dann das dritte Getränk und rief mir ein Taxi.
Auch Miguel, der Taxifahrer, der mich dann zurück nach George Sand brachte, war sehr aufgeschlossen und herzlich, wir führten während der 25 minütigen Fahrt ein sehr interessantes Gespräch über die unterschiedlichen Gäste, die Mallorca besuchen, bzw. heimsuchen.
Genug der Einleitung – los gehts mit der eigentlichen Etappe. Da es sehr windig war, musste ich leider auf den Einsatz der Drohne diesmal verzichten, deswegen gibt es diesmal nur die einfachen iPhone Fotos.
GEORGE SAND
Bei der letzten Etappe konnte ich den grandiosen Ausblick von George Sand in Richtung Meer nicht wirklich genießen, deswegen lief ich erstmal ein Stück retour durch den Ort und besuchte zwei schöne Aussichtspunkte. Ersterer heißt wohl nur „Mirador“ und liegt südlich von George Sand.
Der zweite Aussichtspunkt ist ein alter Turm, benannt als Puig de la Moneda. Interessant die wörtliche Übersetzung: „Bewohner eines kleinen Hügels des Geldes“. Da George Sand recht exklusiv zu sein scheint, ein passender Name.
Von dort aus ging es leider nicht weiter, kein Weg führte vom Ortsende ins Landesinnere in Richtung Landstraße nach Deià, weswegen ich zurück muste und erst einmal die Landstraße bis kurz vor Valdemossa laufen musste.
VALDEMOSSA
Ich lief nicht bis nach Valdemossa. Ich hatte ich den netten kleinen Ort ja schon bei der letzten Etappe aufgesucht, als ich von dort das Taxi nahm. Ausserdem fuhr ich auf dem Hin- und Rückweg durch Valdemossa, weil diese Verbindung deutlich schneller war, als die pittoreske Küstenstraße. Ein schöner kleiner Ort mit netten Bars, die auch Mitte Semptember noch gut besucht waren.
SON MARROIG
Ich lief dann die Straße (MA-10) weiter und nahm garnicht wahr, daß ich Son Marroig und die Landzunge an der Cala sa Costa Brava verpasste, wo ich eigentlich geplant hatte, bis zum Aussichtspunkt Sa Foradada zu laufen. Ich befürchte, da habe ich etwas verpasst. Vielleicht komme ich später wieder und mache hier eine Bonusetappe draus.
DEIÀ
Weiter ging es auf der MA-10 nach Deià. Ein pittoresker kleiner Ort in der Tramuntana – nicht direkt am Meer, aber größtenteils mit Meerblick.
Entlang der MA-10 gibt es dort einen Gehweg, neben der Straße, teils auf Holzbolen schön angelegt.
Ausgangs des Ortes führt ein Wanderweg in die Bucht von Deià. Den nahm ich, verlor aber etwas die Übersicht und kam über kleine Trampelpfade direkt in die Macchia. Dort lädierte ich mir mal wieder an der dornigen Vegetation die Beine. Der Weg zurück gestaltete sich in den Hängen von Deià als etwas schwierig.
Aber schließlich ich fand zurück und lief den Wanderweg hinab bis in die Bucht. Meiner Erwartungen wurden etwas enttäuscht. Die Bucht war selbst im September völlig überfüllt, ebenso wie die beiden dort angesiedelten Gastronomien.
Cala Deiá
Cala Deiá
Entlang des Weges gab es einen kleinen Bach, wo ich ein kurze Pause einlegte und etwas Abkühlung fand.
Bachlauf neben der Straße zur Cala Deiá
Danach ging es wieder bergauf, zurück nach Deià und dann wieder auf die MA-10, weiter Richtung Soller.
S´EMPELTADA UND LLUCALARI
Beide Orte nahm ich auf meinem weiteren Weg entlang der Küstenstraße kaum wahr. Statt dessen konzentrierte ich mich auf das Vorankommen, da meine Wasservorräte zu Ende gingen. Aber der Ausblick war toll. Auch wenn ich „Straße laufen“ nicht so mag, ich muß anerkennen, daß die Küstenstraße entlang der Tramuntana ein Traum ist.
Bei Kilometer 20 waren meine Wasservorräte dann aufgebraucht. Eigentlich wollte ich noch Soller erreichen, aber bei Kilometer 25, kurz hinzer der Abzweigung nach Alconasser endete meine Etappe im Hotel / Restaurant Son Bleda.
Es wären nur noch knapp 5 Kilometer bis Soller gewesen, aber ohne Wasser siegte die Vernunft und die Aussicht auf eine kalte Cola Zero.
Schuhwerk: Klassische Laufschuhe mit leichter Dämpfung, da es streckenweise ganz gut bergab geht
INSELUMRUNDUNG MALLORCA – BONUSSTRECKEN IN DER REGION CAMP DE MAR / PORT ANDRATX
Bereits vor dem Beginn der Inselumrundung von Mallorca bin ich in meiner Hood (Region Camp de Mar / Port Andratx) ziemlich viel unterwegs gewesen.
Nicht alle Routen, die ich zwischen 2015 und 2018 gelaufen bin, sind hier verzeichnet, aber ich habe ein paar davon (aus unterschiedlichen Gründen nennenswerte) Touren hier beschrieben.
a) BONUSETAPPE PUIG DES LLAMP
Aufgrund der sommerlichen Temperaturen verzichtete ich auf eine Fortsetzung meiner regulären Etappen meiner Inselumrundung von Mallorca. Statt dessen legte ich am 06.07.2019 und 21.07.2019 eine Kurzetappe in der Region Cala Llamp ein. Bei ersterer begleitete mich meine Tochter Valentina bis zum Puig des Llamp. Zwei Wochen später lief ich die verlängerte Strecke bis zum Escull d´en Rom allein.
Diese Etappe meiner Inselumrundung Mallorcas dient dem geneigten Leser nicht zur Nachahmung, da sie größtenteils über private Grundstücke führte, wofür ich mir die Ausnahmerlaubnis des Eigentümers (Alfonso) einholte. Ein liebenswerter Herr in den besten Jahren, den ich durch Zufall kennenlernte und ihn artig um Erlaubnis fragte. Die Grundstücke befinden sich bereits seit mehreren Generationen im Familienbesitz. Die Familie legt großen Wert darauf, die Natur zu schützen und zu erhalten.
Die Grundstücke sind eingezäunt und insofern nur zu einem kleinen Teil für die Allgemeinheit (illegal) zugänglich. Ich hatte das im Vorfeld garnicht so realisiert und diesen Bereich bereits vorher mehrfach besucht, wegen des schönen Ausblickes.
PUIG DES LLAMP
Den ersten Teil erreicht man auch ohne Überklettern von Zäunen über den Zugangspunkt an der Straße zwischen Camp de Mar und Port Andratx, dessen Koordinaten ich bereits in der Beschreibung der Etappe 1 benannt hatte. Von diesem Parkplatz aus geht es bergauf bis zu einer Transformatorenstation. Ab dort betritt man das Land von Alfonsos Familie und kommt auf deren private Straße. Wenn man dieser ein Stück weit folgt und diese dann nach ca. 500m nach rechts, also Richtung Norden verlässt, so kann man durch die Natur ohne einen echten Pfad auf einen Hügel steigen. Diesen Aussichtspunkt habe ich mit einem kleinen schwarzen Kringel markiert. Vor dort aus kann man einen grandiosen Ausblick auf Port Andratx und Cala Llamp geniessen. Dort steht auch ein ein Gipfelkreuz an dem auch eine Kiste zu finden ist, in der von anderen Wanderern ein Gipfelbuch hinterlegt wurde.
Hier machte ich eine Rundflug mit der Drohne, während meine Tochter sich im Gipfelbuch verewigte.
Von dort aus geht es nicht weiter. Man muß also bergab zurück zur Privatstraße, die dann zum Anwesen von Alfonso führt, welches aber eingezäunt ist. Folgt man der Straße noch weitere 500m, so kommt man zum Tor zum Grundtück von Alfonsos Neffen und spätestens dort endet die Reise.
ESCULL D´EN ROM UND BAIX DES PI
Ich durfte mit Alfonsos Erlaubnis jedoch weiterlaufen und konnte auch das restliche Stück bis zur Küste kennenlernen. Mit Laufen hatte das jedoch wenig zu tun. Ich musste fast ausschließlich klettern, kam aber so zu weiteren schönen Aussichtspunkten (Escull d´en Rom und weiter östlich Baix des Pi). Ich konnte so einen Teil der Küstenlinie nachholen, der mir im Rahmen der ersten Etappe entgangen war.
Blick vom Puig des Llamp auf ESCULL D´EN ROM. Weiter unten ist die Straße zu sehen, die ich im Rahmen der Bonusetappe b) lief.
Unterhalb des Escull d´en Rom gibt es übrigens einen öffentlichen Aussichtspunkt über die Bucht der eine gute Alternative dazu ist, über das private Grundtück zu laufen.
An dieser Stelle muß ich um Respekt für die Privatsphäre der freundlichen Eigentümerfamilie bitten, die einen großen Aufwand betreibt, um die ursprüngliche Natur zu erhalten. Tatsächlich fand ich bei diesem Teil meiner Wanderung (bis auf eine einzige Bierdose) keinen Müll, sondern lediglich unberührte Flora und Fauna. Darüberhinaus hält die Familie die Ziegenpopulation durch Jagd in einem für die Pflanzen vernünftigen Maß. Das bedeutet, ein unangekündigtes Eindringen könnte durchaus auch gefährlich sein. Die Familie hat zwar Warnschilder aufgestellt, aber nicht jeder Wanderer scheint diese zu beachten.
Sofern Sie dieses Teilstück dennoch angehen wollen, sollten Sie im Vorfeld mit der Eigentümerfamilie Kontakt aufnehmen und sich ebenfalls die Erlaubnis einholen. So können Sie sicherstellen, daß am selben Tag niemand auf Ziegenjagd ist.
b) BONUSETAPPE SA MOLA / CALA LLAMP
Beschreibung und Fotos folgen
c) BONUSETAPPE PUIG D´ESPART
Diese Extratour bin ich mindestens 50 Mal gelaufen – lange bevor mein Plan von der Inselumrundung Mallorcas Formen annehmen.
Von unserer Wohnung aus sind es hin und zurück 14,5 Kilometer und ca. 650 hm. Komplett asphaltiert und ein echter Knie-Killer. Aber für die Marathonvorbereitung war die Strecke aufgrund des Höhenprofils bestens geeignet. Je nach Trainingsvorgabe, Fitnesslevel und vor allem Temperatur benötigte ich zwischen 92 und 114 Minuten. Nennenswert ist sie wegen de höchsten Punktes, oberhalb von Port Andratx. Dort, am Ende der Straße geht eine kleine, geschotterte Straße steil den Berg hinauf, zum Ende der Bebauung. Dort stoppte ich regelmäßig für ein paar Sekunden, genoss den Ausblick und dann ging es retour…
Eigens und ausschließlich für diese Tour hatte ich sogar eine eigene Playlist. Anhand des jeweiligen Songs konnte ich mich orientieren, wie gut ich unterwegs war. Inzwischen laufe ich sie – aus Rücksicht auf meine Knie nicht mehr – aber ich weiß noch, an welchem Wegpunkt, welcher Song startete…
d) BONUSETAPPE CALA D´EGOS
Hier bin ich etliche Male gelaufen, habe aber die Routen noch nicht zusammengeführt. Deswegen habe ich am 23.12.2019, als es sich zeitlich gerade ergab, mal eine kleine Runde gemacht, in der ich zumindest den fehlenden Abschnitt am Wasser vervollständigt habe, wie man auch auf der Übersichtskarte dieses Kapitals sehen kann.
Ich habe an dem bereits beschriebenen Parkplatz am Ende der Career Cala D´Egos geparkt und bin, statt auf der regulären Route, direkt nach Süden gelaufen. Ein ordentlicher Weg, welcher mit einem höhergelegten Auto durchaus befahrbar ist, führte bis fast zur Cala D´Egos. Geneigte Badegäste finden hier jedoch keinen Parkplatz und müssen umkehren.
Wanderweg zur Cala D´Egos
Blick von Süden in die Cala d´Egos
Cala d´Egos
Blick von Westen in die Cala d´ Egos
Die Cala ist recht hübsch, war aber massive mit angespülten Algen verdreckt. Der Geruch dort war insofern alles andere als betörend.
An der Cala D´Egos verließ ich den Weg und kletterte fortan entlang der Wasserlinie, große Richtung Nord West, ein Trail war nicht erkennbar. Auch auf den Heatmaps sind hier keine Wege zu erkennen. Entsprechend gut fiel die Müllquote bei dieser Bonusetappe aus – nämlich Null 🙂
Als der Sonnenuntergang absehbar wurde und ich auf der Höhe des Pas Vermell war, wendet ich mich landeinwärts, um über diesen Pass zurück zu kommen. Allerdings fand ich keinen guten Weg durch die Schlucht, weswegen ich mich (in Anbetracht der fortgeschrittenen Stunde) Richtung Süden – Augangspunkt der Tour orientierte.
Es wurde immer dunkler und vor allem sehr kühl und der Mobilfiunkempfang streckenweise sehr schwach, was mich etwas beunruhigte. Die wieder einmal sehr dornige Vegetation und nicht vorhandene Trails trugen zur Beunruhigung bei. Schließlich fand ich noch einen Weg durch die Schlucht und zurück zum befestigten Weg und kam deutlich nach dem Sonnenuntergang – bei Einbruch der Dunkelheit – wieder am Auto an.
Fazit: Eine schöne kurze Tour, mit tollen Aussichten und echter Einsamkeit – immer wieder gern.
Schuhe: Trailschuhe (und kniehohe Kompressionssocken, um die Beine zu schützen)
Etappensong: Alter Mann von Knorkator
e) BONUSETAPPE PAS VERMELL
Diese Bonusetappe ist im Bericht von Etappe 1 bereits ausführlich beschrieben. Ich kann sie Ihnen unbedingt empfehlen und dringend ans Herz legen. Ich bin sie etliche Malew bereits gelaufen – drei Mal hatte ich Begleitung 🙂
Wanderung Pas Vermell mit Isabell
Pas Vermell mit Isabell
Port Andratx bis Sant Elm und zurück – Pas Vermell mit Benedikt
Pas Vermell mit Jörg
f) BONUSETAPPE AUSSICHTSPUNKT NACH S´ARRACÓ
Das ist nur eine kleine Extratour, die kaum mehr als 20 Minuiten kostet. Aber der Blick ins Landesinnere und S´Arracó, vom höchsten Punkt (PUIG D ´EN RIC mit 319m) lohnt sich.
Nachdem ich bereits 232 Kilometer anlässlich meiner Mallorca-Umrundung gelaufen war, somit wurde es Zeit, für den ersten Bonuslevel.
Am 16. / 17. Mai 2019 erkundete ich das Naturschutzgebiet RESERVA MARINA ILLA DELTORO mit der Cala De S´Art bis Portals Vells.
ZUVIELE FOTOS
Fünhundert Fotos, vielleicht auch mehr, habe ich in diesem Bonuslevel meiner Mallorca-Umrundung gemacht. Das bedeutete aber auch, daß ich mich leider erheblich einschränken musste.
Fünhundert Fotos heißt ja nicht, daß die alle komplett unterschiedlich sind. Eine Küste ist immer noch eine Küste, auch wenn man sie aus unterschiedlichen Richtungen fotografiert…
Es fiel mir trotzdem unglaublich schwer, die Zahl der Fotos für den Blog einzudampfen. Schließlich wurden es dennoch knapp hundert Fotos, in diesem Beitrag.
DER WEG IST DAS ZIEL
Einen Weg zurück zu legen sagt jedoch noch nichts über die Art der Fortbewegung aus. Mit Laufen hatte dieser erste Bonuslevel meiner Mallorca-Umrundung jedenfalls nicht soviel zu tun. Die abwechslungsreiche Landschaft lässt ein konsequentes Tempo nicht zu, darüber hinaus gibt es immer wieder Aussichtspunkte oder Momente, die man einfach geniessen muß, auch wenn der sportliche Aspekt dabei „auf der Strecke“ bleibt.
An mehreren Stellen musste ich klettern, dazu gab es Klippen, sandig/rutschige Untergründe an steilen Hängen, Höhlen und viel geschotterten Untergrund. Ferner hatte ich – zumindest auf dem ersten Teil, zu wenig – bzw. die falsche Ausrüstung dabei.
Dennoch – bislang ist die Gegend zwischen der Reserva Marina ILLA DELTORO und Portals Vells meine Lieblingsetappe!!!
Man kann sie leicht in eins Laufen, bzw. Wandern, wenn man sich einen ganzen Tag Zeit nimmt. Es bleibt dann genug Zeit, um dann auch noch zu Fuß zurück zu gehen. Dafür nimmt man einen geschotterten Weg zurück zum Auto. Der Weg ist wirklich leicht zu finden, vom Zugang des Sperrgebietes El Toro / Reserva Marina Illa deltoro aus. Notfalls befragt man die Satelitenansicht von Google-Maps.
Ich selbst war jedoch sehr spät erst losgelaufen, so daß ich mir diese Etappe auf zwei Tage verteilt habe. Am ersten Tag lief ich von El Toro durch das Naturschutzgebiet Reserva Marina Illa deltoro die erste Hälfte und über die vorgenannte Schotterstraße wieder zurück. Am zweiten Tag von Portals Vells die zweite Hälfte. Beide Läufe habe ich auf der obigen Karte zusammengefügt.
MILITÄRISCHES SPERR GEBIET
Von El Toro aus lässt man die Bucht Es Ribellet rechts liegen und läuft vom Aussichtspunkt leicht bergauf auf der Schotterpiste, die ich bereits von der Etappe EX-02 ausreichend kennen lernen durfte. Dann kommt man automatisch zu einem verschlossenen Tor. Dort finden sich alte Warnschilder, daß man das militärische Sperrgebiet, heute Reserva Marina Illa deltoro nicht betreten solle. Der Zaun ist an mehreren Stellen eingerissen, also passierbar.
Bei Etappe X-02 hielt ich mich dennoch artig daran und ging fast in der Wildness verloren. Zur Bonusetappe jedoch wollte ich jedoch eben dieses Sperrgebiet / Naturschutzgebiet kennenlernen. Hinter dem Zaun sollte es (so war die Planung) eigentlich weiter bergauf gehen.
ES RIBELLET
Ich entdeckte jedoch einen kleinen Pfad weiter unten – und eine Treppe, die vom Mirador El Toro herunterführte. Also kehrte ich zurück zum Ausgangspunkt und lief die schöne Naturtreppe herunter in die Bucht und von dort aus entlang der Wasserlinie auf den Felsen.
Schotterweg / Zufahrt zum Sperrgebiet.
Typischer Untergrund – mallorquiner Klippen
Hier gings dann nicht mehr weiter… also mal wieder Klettern…
auch typisch, sowas sieht an fast allen Küstenabschnitten
Irgendwann ging es beim besten Willen nicht mehr weiter. Ich musste steil bergauf oder nochmals umkehren. Ich entschied mich erst für die Kletterpartie, musste dann allerdings doch abbrechen, weil die letzten fünf Höhenmeter (ohne Seil oder Sicherung) für einen ungeübten Kletterer wie mich zu gefährlich gewesen wären.
Diese 360 Grad Bilder wirken am Besten, wenn man sie formatfüllend öffnet (Button rechts unten) und dann mit der Maus frei dreht!!! Insbesondere bei diesem Foto ist der Rundumblick besonders gut erkennbar.
RESERVA MARINA ILLA DELTORO
Also kletterte ich von dort aus wieder ein Stück herunter. Dann lief ich ca. 100 m zurück und fand dann einen schmalen Pfad, welcher augenscheinlich zur Landzunge führte.
In der ersten Stunde hatte ich gerade mal 1,3 Kilomter Strecke geschafft. Ich folgte dem Pfad, er führte mich erneut herunter zum Wasser – und nach weiteren 30 Minuten hatte ich das äußerste Ende der Landzunge erreicht.
DROHNENFLUG ZUR ILLA DEL TORO
Eine Pause war zwar noch nicht nötig, aber drängte sich geradezu auf. Ich startete die Drohne und machte einen kleinen Rundflug, um das gesamte Reserva Marina Illa deltoro Naturschutzgebiet überblicken zu könen.
Blick von der Seeseite auf die Illa del Toro – Entfernung 991m vom Startpunkt
Illa del Toro
Illa del Toro
Für mich war das einer der beeindruckensten Drohnenflüge bisher. Selten erlebe ich das Heranfliegen an das Zielobjekt so intensiv. Von Weitem betrachtet ist es lediglich ein kleiner Fels. Aber die Treppen von der schroffen und dunklen Landseite hinauf zum Leuchtturm sind schon beeindruckend, dagegen wirkt die andere Seite gerade zu lieblich. Ich nahm noch einen Tunnel-Energydrink, den ich ich mir extra für diese besonderen Momente mitgebracht hatte und musste mich dann leider lösen, wollte ich doch noch etwas Strecke schaffen.
CALA DE S´ART
Zurück auf der Landzunge, diesmal auf der nordöstlichen Seite, zur Cala de S´Art kam ich anfangs recht gut voran. Allerdings wurde das Terrain zunehmend herausfordernder. Durch einen leichten Aufstieg befand ich mich bald am Rande der Klippen, knapp 20 m oberhalb der Wasseroberfläche zur rechten.
Zur Linken ging es steil bergauf, aber nicht über schroffe Felsformationen, sondern sandige Böden, mit vereinzelt Bewuchs. Meine Schuhe hatten dafür deutlich zu wenig Profil. Wäre ich ins Rutschen gekommen, es hätte kein Halten mehr gegeben und ich wäre vermutlich gerutscht und dann von den Klippen gestürzt. Dementsprechend vorsichtig und langsam war ich.
Cala des Art
Cala des Art
Das es so nicht weitergeht, musste ich nach ca. 500 m einsehen und mit wackeligen Knien leider umkehren, denn an einen direkten Aufstieg war bei diesem Untergrund nicht zu denken.
Gaia meinte es gut mit mir, ich fand einen abgebrochenen Wanderstock, mit dem ich mich gut abstützen konnte und der mich den restlichen Tag begleitete.
Diesen Exkurs hätte ich mir natürlich sparen können und würde auch ohne geeignete Ausrüstung niemandem empfehlen, aber wegen der Erfahrung und der Aussicht hat es sich für mich gelohnt.
Wer hier auch mal hin möchte, sollte dafür Trailschuhe anhaben und am besten einen Nordic-Walking-Stock mitführen.
Auf dem Rückweg fand ich einen Felsen, der mich – im Gegenlicht – irgendwie an die Köpfe der chilenischen Osterinseln erinnerte.
Ich musste, wie man auf der Karte gut erkennen kann, bis fast zum äußersten Punkt der Landzunge zurückkehren, um einen passablen Aufstieg für die Fortsetzung meines Weges in Richtung Osten in die Bucht „Cala d´es Art“ zu finden.
Mehrfach musste ich klettern, wurde dann aber wiederrum mit einem kolossalen Ausblick belohnt. (Mir gehen langsam die Superlative aus)
Schließlich ging es leichter, es gab wieder Pfade, bzw. sogar Wege, durch das ehemalige militärische Sperrgebiet.
ZUM MORRO D ´EN FELIU
Das Sperrgebiet ist wohl schon länger verlassen – es gibt aber dennoch immer noch etliche Spuren der Vergangenheit – in Form von Unterkünften, Exzerzierplätzen oder Bunkern auf Weg nach Westen und später nach Norden.
Blick vom Scheitelpunkt der Cala d´es Arts nach Süden.
Blick nach Süden auf die Illa del Toro
Cala des `Art Blickrichtung Illa del Toro
Aussichtspunkt
Blick auf Moro den Feliu
Schließlich erreichte ich Morro D´en Feliu, von wo aus ich umkehrte und zum Auto zurück lief. Hier teilte ich mir quasi die erste Bonusetappe meine Mallorca-Umrundung. Daran sollten Sie sich jedoch kein Beispiel nehmen! Wenn Sie morgens früh genug loswandern ist das locker an einem Tag, sogar ohne Taxi zu schaffen. Ich hatte einfach nur ausgiebig ausgeschlafen und konnte deshalb nur die zweite Hälfte des Tages nutzen.
DROHNENFLUG AM CAP DE CALA FIGUERA
An diesem Tag war der Wind ausgewöhnlich stark – und ablandig. Ich hätte beinahe meine Drohne verloren, denn sie schaffte es aus eigener Kraft nicht mehr zurück, nachdem ich sie ca. 30 m hoch und 100 m aufs Meer hinaus hatte fliegen lassen. Ich ließ sie also tiefer als den Startpunkt sinken und dann um das nächtse Kliff herum, so daß ich sie nicht mehr sehen konnte und mich nur am Display orientieren konnte.
Dort war der Wind zwar immer noch stark, ließ es jedoch zu, daß ich wieder über Land aufsteigen und in knapp 5 m Höhe zurückfliegen konnte. Sonst hätte ich das folgende Bild in Richtung Westen, vom Cap de Cala Figuera über Punta des Catius in Richtung Illa del Toro (sie ist im Hintergrund zu sehen) hier nicht mehr veröffentlichen können.
Viele weitere Fotos machte ich nicht, sondern freute mich, daß es mir gelungen war, die Drohne zu retten. Den restlichen Tag setzte ich sie nicht mehr ein.
Wie man auf dem Foto gut erkennen kann, ist der Weg entlang des Kliffes schön – und relativ leicht zu laufen. Man kommt gut voran. Hier noch weiter herunter zu klettern, um dem Wasser bestenfalls fünf meter näher zu sein, macht keinen Sinn.
Luftbild mit Blick in die andere Richtung, auf den Leuchtturm am Cap de Cala Figuera, mit Funkstation.
Vom Cap de Cala Figuera aus geht es dann nicht mehr nach Westen, sondern nur noch nach Norden.
VERTEIDIGUNGSANLAGEN AN DER CALA D´EN SOPA
Direkt hinter dem Cap finden sich wieder etliche militärische Bauten, Bunker und Verteidungsanlagen mit Flakstellungen, ja sogar einem Schützengraben entlang der Cala den Sopa.
Das alles lässt sich auch auf den Satelitenbildern von Google-Maps sehr gut erkennen (durch Klicken des Links gelangt man zur Ansicht).
Hier hat sich jemand Campingstühle aufgestellt, um den Blick auf die Cala d´en Sopa geniessen zu können… Leute gibts…
Cala d´en Sopa, Blick nach Westen
CALA FIGUERA
Nach der Cala d´en Sopa gelangt man zur Punta de Quatre, dann geht es wieder ein Stück nach Westen bis zur Cala Figuera (nicht zu verwechseln mit dem weiter östlich gelegenen Ort, den ich anlässlich der Etappe X-08 und Etappe X-09 der Mallorca Umrundung aufsuchte).
Der Abstieg dorthin ist etwas schwieriger zu finden, hier hilft es Google-Maps in Anspruch zu nehmen. Auch dieser kleine Cala ist malerisch.
Cala Figuera
Danach geht es wieder nach Norden zur Cala en Bertran und weiter zur Punta des Cavall. Die weiter im Norden gelegene Cala des Bocs ist eigentlich gar keine Bucht, sondern Steilküste. Hier trifft man auf wild lebende Ziegen.
Hinter der Punta de Isclets haben Sie es fast geschafft, das letzte Stück nach Portals Vells ist wieder eine Kletterpartie.
SES COVES DE MARE DE DÉU
Nicht entgehen lassen sollten Sie sich die dortigen Höhlen (eigentlich ist es nur eine Höhle, aber sie hat drei größere Zugänge).
Sie sind vor über 500 Jahren bereits von Menschen Hand entstanden und später vergrößert worden. Sie heißen „Ses coves de Mare de Déu“ (Die Höhlen der Gottesmutter).
Der Sage nach strandeten dort Seeleute aus dem damals bereits hoch entwickelten, christlichen Genua, nachdem Sie in einen schweren Sturm geraten waren. Sie hatten während des Sturmes gelobt, der Gottes Mutter einen Alter zu bauen, sofern sie sie erretten würde. Dieses Gelübte erfüllten sie.
Den Altar kann man heute noch sehr gut erkennen.
Später wurde die Höhle durch den Abbau von Kalk-Sandstein erweitert. Leider wurde sie in der Neuzeit mit Grafiti verunstaltet und auch für menschliche Notdurften zweckentfremdet.
Einen Besuch ist sie dennoch wert.
Noch ein paar wenige Meter über die Klippen und die Etappe endet am Strand mit Parkplatz von Portals Vells. Dort findet sich die Bar „Es Repos“. Die Kellner waren bei meinem Besuch leider nur mittelmäßig motiviert, so daß ich dort keine Ziel-Cola-Light zu mir nahm, sondern mich einfach nur an die Klippen setzte.
Fazit
Soviel hab ich bislang noch zu keiner Etappe geschrieben, soviele Bilder gab es noch nie, aber es war auch wirklich etwas ganz Besonderes. Diese Etappe meiner Mallorca Umrundung kann ich sowohl Trailrunnern, als auch Wanderern nur wärmstens empfehlen. Für mich bislang, aus den ersten zwölf Etappen, das absolute Highlight!
Schuhwerk:
Ich gab Laufschuhen den Vorzug, weil ich mich mit dem höheren Sohlenaufbau der Trailschuhe nicht so wohl fühle, insbesondere auf den Felsen befürchte ich immer zu stolpern. Dennoch rate ich ganz klar zu den stärker profilierteren Trailschuhen, z.B. Adidas Terrex oder Salomon Speedcross.
Die Etappe X-8 meiner Mallorca Umrundung erfolgte am 05.05.2019. Ich bin nach 6 Std 41 Minuten in Cala Figuera angekommen. Dabei habe ich nicht mal getrödelt oder Pausen gemacht. Der Untergrund und meine schlechte körperliche Verfassung auf den letzten 10 Kilometern ließen schlicht keine bessere Zeit zu.
In der Retrospektive betrachtet hätte ich deshalb besser an der Cala Lombards abbrechen sollen. Neben einer Bänderdehnung, die ich mir Kilometer 20 bei einem Sturz oberhalb der Calo des Moro zuzog hatte ich nämlich ab der Cala Llombards (Kilometer 24) darüber hinaus auch Krämpfe in beiden Beinen und es war keine Freude mehr. Zukünftig will ich Magnesium mitnehmen, denn mit Krämpfen laufen ist eine unnötige Schinderei.
Diese Etappe, um den Südzipfel von Mallorca, war bislang eine der schönsten Etappen, aber auch die, die mich am meisten gefordert hat. Fotos gibt es noch viel mehr, aber ich will den Blog damit auch nicht überfrachten.
START IN SANT JORDI
Gegen 13.00 Uhr lief ich los. Angesetzt hatte ich 4,5 bis maximal 5 Stunden. Aber ich musste bald feststellen, daß mein Tempo immer weiter runter ging.
Anfangs war der Strand sauber und der Sand recht fest. Aber der Gegenwind nahm stetig zu und der Sand wurde tiefer. Zudem waren die Strandabschnitte mit zunehmender Strecke auch in erheblich schlechterem Zustand.
Die Platja d´ es Dolc war noch recht sauber, aber spätestens bei es Caragol nahm der Plegezustand des Strandes rapide ab. Im Winter waren viele Algen angespült worden, auf denen man schlecht laufen kann, weil sie viel Energie absorbieren, teils bin ich bis zum Schienenbein eingesunken.
Sant Jordi
Sant Jordi – Promenade zur Patja D ès Dolc
200 m weiter südlich, noch ein Opfer des Winters
Platja D´ es Dolc
Es Caragol. Auch hier sind die Spuren vom Winter noch nicht abtransportiert. Darauf läuft man schlecht und es stinkt.
CAP DE SALINES
Der südlichste Punkt der Insel hat scheinbar eine große Anziehungskraft für für Touristen. Vor allem jede Menge „Best-Ager“ mit professioneller Fotoausrüstung mit riesigen Objektiven auf Stativen traf ich hier an. Es könnte auch eine Reisegruppe anoymer Fotojunkies gewesen sein. Etliche Kameraausrüstungen waren aufgebaut und es sah aus als warteten sie auf die Erscheinen von Aliens oder Walen.
Bis zum Südzipfel von Mallorca, dem Cap de Salines, gab es oberhalb des Strandes, teilweise direkt an den Zäunen noch halbwegs laufbare Pfade, die viel Spaß machten. Über die Klippen musste ich nur selten.
Nach dem Cap de Salines änderte sich das. Nun gab es keine Sandstrände mehr. Optisch eine schöne Abwechslung, aber zum Laufen nicht so gut geeignet. Die Klippen sind allesamt so scharfkantig, daß ich mir hier ein neues paar Laufschuhe ziemlich ruiniert habe. Echtes Laufen war nicht mehr möglich, schnelles Gehen oder Springen von Stein zu Stein bestimmte das Tempo.
Aber ich will mich nicht beschweren, denn die Insel zeigt sich hier von einer wirklich schönen Seite und die scharfkantigen Felsen sind für Badetouristen nicht sonderlich einladend. Bereits 200m hinter dem Kap war ich wieder weitestgehend allein, vor allem mit meinen eigenen Gedanken zur Mallorca Umrundung.
Eine nur spärlich bekleidete Frau fragte mich (genauer gesagt lamentierte sie), wie selbstverständlich auf Deutsch, im Vorbeilaufen, ob ich auch keinen Mobilfunkempfang hätte, danach konnte ich die Ruhe geniessen.
Cap de Ses Salines. Ausflug der Hobbyfotografen
Hinter dem Cap de Salines, welches auf Meeresniveau liegt, ging es nebenbei auch unmerklich wieder leicht bergauf, was man allerdings nicht wirklich realisiert, wenn man von Stein zu Stein springt. Richtig bemerkt habe ich das erst beim Torrent d´en Baragot, wo ich etwas klettern musste.
CALA MARMOLS BIS CALA FIGUERA
Ab dem Torrent d´en Baragot wurde die Landschaft auch wieder abwechslungsreicher. Es folgte die Cala Marmols, wo der Höhenunterschied schon bei 32m lag.
An der Cala Figureta musste ich ca. 500m ins Landesinnere ausweichen, weil ich keinen geeigneten Weg herunter finden konnte. Dafür war der schmale Pfad wieder sehr schön zu laufen und ich musste streckenweise durch Unterholz.
Danach boten sich in kurzen Abständen grandiose Aussichtspunkte, wie z.B. Ses Falconeres, Raco des Rafal oder S´Almunia.
Am Cap del Moro durfte ich wieder herunter klettern. Ich wurde mit wunderschönen Aussichten auf die Buchten belohnt. Beim Abstieg in die Calo des Moro stürzte ich und zog mir die oben bereits angesprochene Bänderdehnung zu.
Calo des Moro
Calo des Moro
Cala Santanyi am 05.05.2019
Trotz der kurz darauf einsetzenden Krämpfe ging es weiter. Die Landschaft ist zweifelsohne grandios und lenkte mich etwas ab. Ärgerlich und vor allem demotivierend war es allerdings schon, daß ich drei Mal umkehren musste, weil Zäune mir den Weg versperrten.
Also musste ich zwangsweise durchs Landesinnere und zum Schluß der Etappe sogar Straßen laufen, weil mir die Kraft für weitere Experimente fehlte.
Cala Figuera
Ein Abbruch wäre sicherlich die bessere Entscheidung gewesen, aber meine Sturheit siegte und so beendete ich die Etappe planmässig in der malerischen Cala Figuera in einer Bar mit dem dem äußerst kreativen Namen „Bar Cala“ mit einer Cola Light und der obligatorischen Zielkippe.
Ein wortkarger Taxifahrer brachte mich für 23 Euro zurück nach San Jordi.
FAZIT
Klare Empfehlung, schöne Etappe. Ich würde sie allerdings bei Cala Lombards beenden und den letzten Teil dann entsprechend bis Cala D´Or verlängern.
Schuhwerk: Schwer zu sagen. Ich würde bei einer Wiederholung alten Laufschuhen den Vorzug geben und unbedingt die Knöchel tapen.
Etappensong: „Johnny come home“ von den Fine young canibals
https://mallorca.immotional.es/wp-content/uploads/Trailrunning-Mallorca-02-300x143.jpg00SysOphttps://mallorca.immotional.es/wp-content/uploads/Trailrunning-Mallorca-02-300x143.jpgSysOp2019-04-26 00:19:172019-06-17 00:12:14Etappe X-08 Colonia San Jordi - Cala Figuera
„Sieht nach einem hohen Straßenanteil und wenig Steigungen aus.
Die Temperatur soll bei 18 Grad liegen und es soll bewölkt sein.
Gute Voraussetzungen… dürfte nicht sonderlich anstrengend
werden 🙂„
So schrieb ich VORHER. Die Realität sah am 15. April 2019 allerdings anders aus. Das Laufen an der „Platja D´es Trenc“ war tatsächlich sehr fordernd, weil der weiche Sand sehr viel Energie beim Laufen kostete. Deswegen lief ich auch nicht bis ans Ende der Colonia Sant Jordi, sondern beendete meinen Lauf bereits am Ortsanfang.
CALA PI
Los ging es am „Pepe Corner“ in Cala Pi, erstmal war Pflastertreten im Ort angesagt, da die zum Wasser ausgerichteten Grundstücke kein direktes Laufen an der Küste zuließen.
Zwischendurch gab es zwar immer mal Aussichtspunkte, die wirklich schön waren, aber dann ging es leider auf der Straße weiter.
VALLGORNERA
Nach Cala Pi kommt eine kleine Schlucht, danach kommt Vallgornera. Ab dort konnte ich hinter den Häusern und Villen dann auf den Klippen laufen, teilweise gab es sogar gut ausgetretene Trampelpfade, wobei ich auch dort gelegentlich auf die Straße ausweichen musste.
Was mich jedes Mal aufs Neue beeindruckt, ist der vergleichsweise niedrige Meeresspiegel in der heutigen Zeit, bzw. wie hoch das Meer in der letzten Warmzeit war.
Nach Vallgornera ging es endlich wieder in die Natur und ich dachte schon, es würde genau so schön werden, wie die letzte Etappe, denn es war ein toller Pfad, immer am Wasser entlang.
S´ESTANYOL
Aber dann kamen S´Estanyol de Migjorn und Ca S´Estanyol. Beide Örtchen haben sicherlich viel Potential, aber sie spielen es leider nicht aus. Es sah (trotz der Tatsache daß gerade Osterferien sind) aus wie man sich eine verlassene Goldgräberstadt, wo nur noch Autos durchfahren und ein paar Unbelehrbare zurück geblieben sind, die nicht bemerkt haben, daß der Goldrausch vorbei ist. Verlassen, ungepflegt und mit einer Wasserlinie aus scharfkantigen Klippen machten selbst die Häuser in der ersten Reihe mit geschlossenen Fensterläden einen traurigen Eindruck.
Also bin ich wieder Straße gelaufen, gegen den Wind, vorbei an geschlossenen oder leerstehenden Läden.
S´Estanyol
S´Estanyol
SA RAPITA
Besser wurde es erst ab Sa Rapita, wobei besser nicht gleichbedeutend mit schön ist. Hier waren die Touristenfallen geöffnet und auch Menschen unterwegs, aber auch der dortige Hafen hat definitiv schon bessere Zeiten gesehen. Da blutet einem das Herz.
PLATJA D´ ES TRENC
Hinter Sa Rapita beginnt der erste Abschnitt von Trenc, dort noch Platja des Morters genannt, gefolgt von Ses Covetes und dann der eigentliche Platja d´es Trenc, der sich bis zur Colonia San Jordi erstreckt.
Ein schöner weißer Sandstrand, im Sommer massiv übervölkert, war er zu Ostern eher weniger besucht. Aber es war auch ein recht kalter und vor allem windiger Tag. Zudem war der Strand noch vom Winter stark verschmutzt.
Es Trenc in Richtung Süd-West mit San Jordi am Horizont
Es Trenc in Richtung Süd-West mit Ses Covetes zur linken und San Jordi am Horizont
Der Wind war unangenehm kräftig, er drehte sich, aber war irgendwie immer gegen mich. Verstärkt wurde das Unbehagen durch den Sand, auf dem es sich wirklich nicht besonders gut laufen lässt, weil er viel Energie aufnimmt. Wer wegen des Trainingseffektes läuft, wird sich darüber nicht beschweren. Ich hingegen laufe, weil es mir Freude macht. Somit waren auch die letzten Kilometer bis zur Colonia San Jordi nicht das, was ich mir davon erhofft hatte.
FAZIT
Deswegen fällt mein (persönliches) Fazit auch eher negativ aus. Nur die ersten Kilometer schön, dann Pflastertreten, Gegenwind, Zombieorte und schließlich durch den Sand stampfen. Diese Etappe meiner Mallorca Umrundung habe ich abgehakt und werde auch nicht wieder kommen. Am Ende hatte ich knapp 23 Kilometer auf der Uhr, wovon bestenfalls fünf angenehm waren. Nebenbei war ich erschöpft, insbesondere muskulär, wie nach 35 Kilometern auf der Straße mit ordentlichem Tempo, obwohl ich es wirklich ruhig angegangen war.
Schuhwerk: Leichte Laufschuhe.
Mein Etappensong: „Wasserfliege“ von den Guano Apes
360 GRAD BILDER
Vallgornera – S´Alavern
Ein Gutes hat die Etappe jedoch – bereits bei den frühen 2018er Etappen der Mallorca Umrundung hatte ich meine 360 Grad Kamera (eine Ricoh Theta V) dabei, konnte aber die Bilder nie in den Blog integrieren.
Diesmal hab ich mir etwas Zeit genommen und heraus gefunden, wie das mit der Integration funktioniert. Das ich so exponiert mit auf den Fotos bin, ist der Situation geschuldet, daß ich kein Stativ mitschleppen wollte…
Die Bilder können mit der Maus bewegt oder gezoomt werden, man kann sie auch bildschirmfüllend vergrößern und mit der ESCAPE Taste wieder schließen.
https://mallorca.immotional.es/wp-content/uploads/Trailrunning-Mallorca-02-300x143.jpg00SysOphttps://mallorca.immotional.es/wp-content/uploads/Trailrunning-Mallorca-02-300x143.jpgSysOp2019-04-12 01:11:082019-06-17 00:35:45Etappe X-07 Cala Pi - Colonia St. Jordi
Etappe X-6 der Mallorcaumrundung am 17.03.2019 von Badia Blava nach Badia Gran mit 22,65 KM – Aufstieg 188m – Abstieg 306 m
Eine großartige Etappe durch die Natur, wie man sieht, war ich wieder etwas zu sehr zurückhaltend, was das Überklettern von Zäunen angeht und bin im ersten Drittel an der Straße gelaufen. Das hätte nicht sein müssen, denn es wäre direkt an der Wasserlinie möglich gewesen über die Mauer zu kommen. Dann wäre die Etappe sicherlich noch spektakulärer gewesen.
Trotz der 22 KM war es lange nicht so anstrengend wie die vorherige Etappe, wohl wegen des deutlich geringeren Anstiegs.
Auch hier habe ich nicht auf die Zeit geachtet, sondern statt dessen die Natur genossen und gelegentlich die Drohne gestartet, um die Natur in ihrer ganzen Pracht besser einfangen zu können. Da hier wenig Touristen unterwegs sind, hielt sich auch die Umweltverschmutzung durch achtlos weg geworfenen Müll in Grenzen. Da es unterwegs nur selten Mülleimer gibt, wäre auch der Abtransport sonst sehr problematisch gewesen.
Badia Gran – Blickrichtung Palma
Badia Gran – schöne „Promenade“
Wie eine Explosion aus der ein Flugzeug kommt
Selbstmordselfie, eins von vielen auf dieser Etappe
Zwischen Badia Gran und Tolleric
Zwischen Badia Gran und Tolleric
BADIA BLAVA / BADIA GRAN / TOLLERIC
Die Begeisterung am Beginn der Etappe war riesig. Dann habe ich hinter Tolleric leider verpasst über eine Mauer zu klettern, um am Meer entlang laufen zu können und es folgten leider 3,5 KM Landstraße.
Was dann kam, entschädigte mich jedoch für die vorangegangene Straße – die restliche Etappe war ein Traum!
Die Bucht von Palma, links Cala Vinyes und Portals Vels
Um die Größenverhältnisse sichtbar zu machen, habe ich mich auf diesem Bild markiert
MILITÄRISCHE VERTEIDIGUNGSANLAGEN
In der Vergangenheit muß auch dieser Teil der Insel militärisches Sperrgebiet gewesen sein. Ich fand alte Verteidigungsanlagen, sie waren leider nicht begehbar. Ich habe dann die Drohne ein weiteres Mal gestartet und mir die Verteidungsstellung von der Meerseite aus angesehen. Sehr interessant der Bunker, mit Wetterschutz und Sonnenplätzen davor.
Zugang zur Verteidungsstellung, durch die Gitter fotografiert
Verteidiungsstellung vom Wasser aus kaum zu sehen!
und noch ein Selbstmordselfie
CAP BLANC
Danach ging es weiter, immer am Wasser entlang und am Cap Blanc vorbei, permanent tolle Aussichten und gut zu laufende Trails unterschiedlicher Beschaffenheit.
CALA PI
Kurz vor Cala Pi fiel das Gelände seichter zum Wasser ab. Interessant zu sehen, daß der Wasserstand über längere Zeit erheblich höher gewesen sein muß, als heute – sicherlich 40m und mehr. Vegetation gab es dort nicht viel. Eigentlich sah es aus, als wäre das Wasser maximal 200 Jahre erst weg. Ich weiß natürlich, daß das Quatsch ist, aber es ist sehr interessant gewesen, gerade auch unter dem Aspekt der CO2-Debatte und Global Warming.
Blick auf die Torre Vigia de Cap Blanc
Schwer beschädigte Verteidigungsstellung
Unterwasserbild
Hier hätte ich damals auch eine Taucherbrille gebraucht…
Danach musste ich leider landeinwärts laufen, weil ich keinen Abstieg in die Bucht fand. Das war etwas nervig denn aus der Cala wurde einen Schlucht, die ein ganzes Stück bis ins Landesinnere ging. Ich habe dann über ein Feld abgekürzt und die letzten zwei Kilometer wieder die Straße genommen. Zum Schluß habe ich noch den Leutturm von Cala Pi besucht, wo sich ein paar Touristen rumtrieben und habe dann den Lauf im Pepe Corner in Cala Pi beendet, wo ich freundlich empfangen und mit einem Eimer Cola light gut bedient wurde.
Landeinwärts…
Punta de Capocorb mit Blick in Richtung Cabrera
Cala Pi
Pepe Corner – Super Service. Ein Eimer Cola light mit Eis und ne Zielkippe – dann Taxi zurück.
Fazit
Für mich bislang die schönste Etappe dieser Seite der Insel, sowohl landschaftlich, als auch was die Touristenströme angeht. Ich kann mir sehr gut vorstellen, hierher zurück zu kommen.
Realität: 17,45 km – Anstieg: 510 m – Abstieg 379m
Die Differenz in den Höhenmetern war einem kleinen Ausflug ans Wasser geschuldet, der sich jedoch absolut gelohnt hat.
LES MERVELLES / LAS MERAVILLAS
Les Mervelles oder auch Las Marvillas genannt markiert den Startpunkt der Etappe X-5.
Für manche mag dies das absolute Highlight von Mallorca sein, dort am Strand zu laufen, vorbei am legendären Oberbayern und dem Megapark, für mich war das Pflastertreten dort jedoch die unangenehme Fortsetzung der vorherigen Etappe.
Mallorca 2019 – Playa de Plama
Playa de Plama
Playa de Plama
Megapark 2019
Playa de Palma
S´ARENAL DE MALLORCA
Zum Glück war es nur von kurzer Dauer, denn ab S´Arenal wurde es ruhiger. Es gab ein paar schöne Villen zu sehen und mehrere Aussichtspunkte auf die gesamte Bucht. Ich ließ es ruhig angehen und machte, als ich am Ende von der Bebauung (Calo des Cap Alt) angekommen bin (nach ca. 7 KM) eine kleine Pause, um mit der Drohne mal kurz über der Bucht zu kreisen.
Dönerleuchtturm (im Hintergrund die Bucht von Palma)
Blick von Bella Vista über S´Arenal nach Playa de Palma
Ein paar Meter weiter fand ich dann auch den Döner-Leuchtturm und zwei Behausungen in den Kilppen, voll eingerichtet. Ich fand das zumindest irritierend.
Auf den schönen Ausblick musste dann erstmal verzichten und etwas ins Landesinnere ausweichen, weil am Wasser ein riesiger Hotelkomplex (Hotel Cap Rocat) stand, der komplett eingezäunt war. Jetzt, wo ich das schreibe, sehe ich (anhand des Satelitenbildes von Google-Maps), das der Zaun / die Mauer am Wasser unterbrochen ist, man kann sich den kleinen Umweg also auch sparen.
Bei Kilometer 8,7 war ich dann wieder an der Küste, die absolut sehenwert ist.
BELLAVISTA
Bei Kilometer 9,7 fand ich eine Naturtreppe, auf halbem Wege zwischen „Bellavista“ und „Majores Decima“ die knapp 100m herunter zum Wasser führte, ich bin dort heruntergelaufen und habe es absolut genossen. Es lohnt sich definitiv hierher noch einmal zurück zu kehren – ich schätze, selbst im Sommer ist es hier sehr ruhig, weil man vom nächstgelegenen Parkplatz an der MA 6014 gut und gerne zwei Kilometer gehen muß, um dorthin zu gelangen.
Hier bin ich, oberhalb der Klippen, zu erkennen
Gleiche Stelle, auf die Entfernung erkennt mich auch der geneigte Leser wohl eher nicht.
MAJORES DECIMA
Danach ging es weiter nach Majores Decima und Puigderros (Puig wird Putsch ausgesprochen, wie mir später am Tag, die Taxifahrerin erklärte).
Bei Majores Decima mußte ich wieder einen Umweg laufen. Das passte aber ganz gut, denn so konnte ich den ganzen Müll, den ich unterwegs gesammelt hatte, entsorgen. Bei Kilomter 12,7 war ich wieder am Wasser, der Umweg machte also nur einen Kilometer aus. Ich konnte bis unterhalb Sa Torre am Wasser bleiben, aber der Weg wurde immer schlechter, so daß ich bei Kilometer 15 nach Sa Torre aufsteigen musste. Das war dann wegen nicht mehr erkennbaren Pfaden, Getrüpp und des starken Anstiegs von deutlich über 100m schon einen Schinderei.
SA TORRE
In Sa Torre, direkt am Aussichtspunkt lag dermaßen viel Müll in der Landschaft, daß man sich für seine Mitmenschen eigentlich nur schämen kann. Ich hätte im Vorbeigehen sicher 5-10 große Müllsäcke füllen können.
Vom Aussichtspunkt aus gab es dann keinen Weg zurück zum Wasser und die Etappe endete, wie sie begonnen hatte, mit Pflastertreten. Ich war auch ziemlich erschöpft und froh, das dort in Badia Blava / Badia Gran eine Bar mit Sonnenplätzen geöffnet hatte. Dort im „Nacarkids“ fanden gerade mindestens zwei Kindergeburtstage von Einheimischen statt.
Trotz des Schwerpunktes „Kindergeburtstag“ und der hektischen Betriebsamkeit bekam ich dort freundlichen Service, eine Zielkippe und eine Cola-light.
FAZIT
Alles in allem eine schöne Etappe. Badia Blava und Badia Gran gefielen mir gut. Keine Villen, sondern eher normale Häuser. Hier war auch – trotz Nebensaison – durchaus etwas los. Sowohl „Eingeborene“ als auch Residents auf den Straßen und in den Bars. Die Häuser sahen bewohnt aus.
Hier kann man gewiss ganzjährig gut leben – und vermutlich sind die Preise für Immobilien eher im gemäßigten Segment.
Zwei Tage später setzte ich die Reise von dort aus fort.
Schuhe: Profilierte Laufschuhe mit guter Dämpfung
Etappensong: „Da ya Thing I´m sexy“ von N´Trance eine Hommage an Rod Stewards Klassiker
Das habe ich VOR DEM LAUF (im Dezember 2018) geschrieben:
Nach den beiden vorangegangenen Reinfällen habe ich X-3 relativ präzise geplant, mit der Movescount-App in der Satelitenansicht. Natürlich ist das nur recht grob gepixelt und an verschiedenen Stellen nicht genau erkennbar, ob ich über ein Privatgrundstück zum Wasser gelange oder ob der Weg über die Klippen, direkt am Wasser, wirklich begehbar ist. Aber ich bin auf jeden Fall besser vorbereitet. Je nachdem, wie die Wettervorhersage ist und günstige Flüge verfügbar sind, will ich diesen Lauf Anfang Februar machen und dann die Lücke zu X-4 schließen.
Mich erwarten voraussichtlich 22.14 km mit413 m Anstieg und Abstieg473 m
Das habe ich NACH DEM LAUF vom 08.02.2019 geschrieben:
RyanAir meinte es gut mit mir. Für 14,00 Euro bekam ich für den 07. Februar einen Flug aus dem schönen, aber kalten Hamburg nach Palma de Mallorca. Nach der Ankunft konnte ich ein paar Dinge erledigen, mich mit einer Pizza stärken, früh schlafen und am nächsten Morgen loslaufen.
Ja, ich weiß, das geht schneller, aber es ist einiges an Zeit dafür drauf gegangen, über Klippen zu klettern, in Sackgassen zu geraten und wieder zurück zu müssen – zwei Mal.
Das Höhenprofil war anspruchsvoll und ich war körperlich nicht optimal unterwegs, wahrscheinlich lag das am Trainingsdefizit, welches ich aus dem Winter mitgeschleppt habe.
Außerdem war mir die ganze Zeit kalt. Fehlendes Wohlbefinden führte zu schlechtem Gleichgewichtssinn und das Wiederrum zu Unsicherheit beim Klettern und Springen auf den Klippen.
Nach dem stürmischen Wetter bei der Etappe X2 war es diesmal unglaublich windstill.
SOL DE MALLORCA
Sol de Mallorca bietet touristisch weniger, ist aber ein ruhiger kleiner Ort, Schwerpunkt auf Einfamilienhäusern, kleineren Villen und kleineren Wohnanlagen. Wer wegen Trinkgelagen und Schlagermusik nach Mallorca kommt, wird in Sol de Mallorca einen langweiligen Urlaub verbringen. Wer die Ruhe genießen will ist hier richtig. Mir gefiel der Ort selbst im Winter.
CALA EN CONILL
Etwas Besonderes waren die Klippen von Cala Vinyes (Ort) – genauer gesagt von Cala en Conill.
Dort hat jemand eine Badelandschaft in die Klippen regelrecht geschnitten. Man fühlt sich an das „Tomb Raider“ der 90er Jahre erinnert. Auch wenn ich mich sehr geärgert habe, daß ich umkehren mußte – und auch wenn das bestimmt ein brachialer Eingriff in die Fauna des Kliffs war, das was hier geschaffen wurde ist sehenswert und hat auch sicherlich einen hohen Freizeitwert für Familien mit kleineren Kindern, denn hier sind etliche Pools in den Felsformnationen entstanden, die bei stärkerem Wind vom. Meer aufgefüllt werden. Ich denke, ich komme im Sommer nochmal wieder und schaue mir das dann an.
Für den nicht ortskundigen Besucher ist dieser Bereich übrigens nicht so leicht zu finden: Von der „Carrer vista de la mar“ führt ein gut versteckter Weg bin an die Klippen – zum Schluß geht man grob in den Stein gefräste Treppen, die sehr schmal sind.
Ich gebe zu, auf den Fotos sieht es etwas trostlos aus, aber ich denke, im Sommer wird toll sein!
Ob es ein Geheimtip ist, wage ich zu bezweifeln. Hier war zwar nichts los, was aber auch an der Jahreszeit lag. Ich schätze mal im Sommer wird es anderes sein. Es sah jedoch nicht so aus, als gäbe es hier viele Parkplätze für Gäste, die Hotels waren ein bisschen zu weit entfernt. Ich denke, ich schaue im Sommer nochmals vorbei 🙂
CALA VINYES
Cala Vinyes hat mir recht gut gefallen. Hier gibt es zwar schon, bedingt durch die Nachbarschaft zu Magaluf, wieder ein paar große Hotels, aber mir schienen diese nicht den Fokus auf die Massenabfertigung von Pauschaltouristen zu legen. Der Ort bietet alles, was Familien suchen. Strand, Klippen, eine reichhaltige Auswahl an Gastronomien und sowohl für Eltern mit kleinen Kindern als aus mit Heranwachsenden eine gute Mischung. Und wem es immer noch zu ruhig ist, der marschiert zehn Minuten bis Magaluf.
MAGALUF
Magaluf ist ohnehin nicht die Zierde der Insel, aber wenn man im Februar durchkommt ist diese Hood erst recht keine Augenweide.
Schwerpunkt Pauschaltourismus, Kurzurlaub – geil und laut – also tendenziell eher im Low-Budgetbereich. Hier findet jedes Mitglied des feierwilligen Kegelclubs sein kleines Paradies. Wer es etwas ruhiger mag, kann es in Restaurants mit allen Ausprägungen aushalten. Aber der Schwerpunkt liegt auf US-Fast Food, Döner, Currywurst, Sushi und Schlagerkneipen, sowie Spielotheken bestimmen das Bild. Dazu all die üblichen Touristenfallen und Single- Saufparties – gern auch mit Tabledance.
Auch wenn die Playa de Palma den zum Teil schlechten Ruf von Mallorca ausmacht – Magaluf steht dem in nichts nach – ist vielleicht sogar noch etwas derber.
Die Strände waren zwar bereits wieder gereinigt, soweit so gut, aber alles in allem sah diese Geisterstadt doch immer noch sehr derangiert aus. In zwei Monaten mag das anders sein, aber Anfang Februar überwiegt noch die Endzeitstimmung.
Ein trauriges Bild, welches die gestrandete und geplünderte Schaluppe (namens Nathaly Primero) hier abgibt. Nach meiner Recherche stand sie vor kurzem noch zum Verkauf. Das könnte jetzt schwierig werden…
BENDINAT / ILLETES
Die Villen, an den ich u.a. in Bendinat und Illetes vorbei kam, waren zum Teil wirklich beeindruckend, keine Frage, aber man hat nichts von dem schönen Anblick, wenn alles eingezäunt, bzw. von hohen Mauern umgeben ist.
CALA MAJOR
Etwas ruhiger als Magaluf, hier leben auch durchaus ganzjährige Gäste und Spanier. In der zweiten und dritten Reihe sind kleine Bars zu finden, die ganzjährig geöffnet sind und die Treffpunkte auch im Winter sind. Sogar eine Spielothek hatte im Winter geöffnet.
In Cala Major leben teilweise sogar die sog. „nicht Seßhaften“ am Strand bzw. unter den Überdachungen am Strand. Und es sieht auch nicht so aus, als wäre das ein Aufenthalt, welcher von kurzer Dauer ist – diese armen Menschen hatten ihr Hab und Gut gleichmäßig verteilt, bzw. um ihre Schlafplätze herum aufgestellt und saßen dort mit ihren Hunden am Strand. Es ist mir unverständlich, warum sie sich dem Wind aussetzen und nicht statt dessen irgendwo im Landesinneren an geschützterer Stelle kampieren.
FAZIT
Etappe abgehakt – wie bereits angedeutet, ich komme ohnehin nicht wieder… Die Etappe war trotz des hohen Straßenanteils abwechslungsreicher als erwartet – wobei abwechslungsreich nicht heißt, daß es schön war.
Ich habe wieder ein paar schöne Ecken von Mallorca gefunden, muß aber zu dieser Etappe leider sagen: Schön, daß es vorbei ist.
Ansonsten habe ich mich an der Pracht der wenigen ersten Blüten erfreut, denn der Farbwechsel von Grau und altem Grün auf frisches Grün hat sich (logisch, Anfang Februar) noch nicht gezeigt.
Schuhwerk: Laufschuhe
Etappensongs: „Love me tonight“ von Tom Jones
https://mallorca.immotional.es/wp-content/uploads/Trailrunning-Mallorca-02-300x143.jpg00SysOphttps://mallorca.immotional.es/wp-content/uploads/Trailrunning-Mallorca-02-300x143.jpgSysOp2018-12-03 23:48:522019-06-15 23:31:52Etappe X-3 Sol de Mallorca - Porto Pi
Schlechte Vorbereitung gehört bestraft, das könnte der Titel dieser Etappe meiner Inselumrundung Mallorcas sein.
Auch diese Etappe lief ich gegen den Uhrzeigersinn, aus dem gleichen Grund wie die Etappe zwischen Camp de Mar und Paguera.
Schon zwei Tage zuvor hatte ich mich bei dieser in zweierlei Hinsicht verschätzt – zum einen wegen des frühen Sonnenuntergangs und zum anderen wegen der Entfernung nach Santa Ponsa. 300m vor Costa della Calma brach ich ab, bzw. kehrte um, weil ich das Weiterlaufen bei Einbruch der Dunkelheit zu gefährlich fand – wäre ich weiter gelaufen, hätten mir gerade mal 10 Minuten zur nächsten beleuchteten Straße gefehlt. Blöd von mir. Aber das bemerkte ich erst zwei Tage später, am Anfang dieser Etappe.
Beide Etappen hatte ich gemeinsam grob vergezeichnet, deswegen erwartete mich dann bei der Fortsetzung, also dieser Etappe, wieder in die gleiche Misere.
START IN PAGUERA
Ich parkte beim Hapimag-Park und lief von dort aus in die Naturflächen zwischen Hapimag und Costa della Calma, musste ein Stück zurück, um genau dort weiter zu machen, wo ich zwei Tage vorher unterbrochen hatte.
COSTA DELLA CALMA / SANTA PONCA
Dann ging es auf den Klippen bei starkem Wind weiter nach Costa della Calma. Dort stellte ich fest, daß die nicht gewachsenen – sondern künstlich geschaffenen Straßen mein Vorhaben doch erheblich behindern. Ich entschied mich ziemlich bald auch mal über Privatwege abzukürzen und so schnell wie möglich auf die Klippen zu kommen, um nicht dem gewöhnungsbedürftigen Straßenbau folgen zu müssen. Das ging leider auch nur in Teilbereichen, denn, aufgrund des starken anlandigen Windes war die eigentliche Wasserlinie oftmals nicht gefahrlos begehbar.
Immer wieder musste ich feststellen, daß es nicht weiterging und ich umkehren musste, so habe ich mich unter anderem im Hafen von Santa Ponca regelrecht festgelaufen.
Hinzu kommt, daß dieser Teil der Etappe alles andere als von pittoresker Umgebung geprägt ist, erst recht nicht im Winter – und „Betontreten“ ist auch nicht die pure Freude. Also Santa Ponca und ich – wir werden wohl keine Freunde mehr.
Falls man schon in Santa Ponca mit den Betonböden und dem unangenehmen Höhenprofil laufen muß, sollte man das Beste draus machen – und das sind definitiv die folgenden Aussichtspunkte:
CRUZ DE LA CONQUISTA JAIME I
Ein schöner Blick in die Bucht und den Hafen.
Auf der Carrer Gran Via Formentera gibt es einen direkten Zugang zu einer kleinen Bucht – vielleicht normalerweise nur eine ganz normale kleine Bucht – aber bei den besonderen Wetterverältnissen an diesem Tag brodelte das Wasser regelrecht. Hier stoppte ich für ein paar Minuten und genoss den Anblick.
MIRADOR DEL CANON
Den Aussichtspunkt „Mirador del canon“ sollte man keinesfalls verpassen. Der Aussichtspunkt ist der Rest einer alten Verteidigungsanlage – er bietet einen schönen Rundum-Blick. Nach Südwesten kann man wieder ein gefährliches Selfie machen, wenn man über die Mauer klettert… der Ausblick dort lohnt sich genauso wie der etwas weiter südlich gelegene „Mirador ille Malgrat“, wo man etwas über die Felsen klettern kann.
Aussicht Santa Ponca
Aussicht Santa Ponsa
Carrer Gran Via Formentera
Mirador del canon – Selbstmordselfie
AMBASSADOR PARK
Am Ambassador Park kann man wieder ein kleines bisschen Natur geniessen und klettern. Weiter gehts über einen schmalen Pfad entlang der Felsen bis zur Cala de Ses Penyes Rotges. Von dort aus hat man einen schönen Blick auf Port Adriano, wo die Wellen besonders spektakulär waren.
PORT ADRIANO
Ich habe dort ein „Slo-Mo-Video“ der Wellen gemacht – durch das Anklicken des folgenden Bildes startet das (wie ich finde sehenswerte) Video, welches mich eher an die Nordsee als das Mittelmeer erinnert:
Anklicken, um das Video zu sehen
Aber danach muß man leider zurück auf die Straße. Man kann dann durch Port Adriano laufen, muß aber dann wieder komplett zurück, weil der Hafen eine Sackgasse ist.
Weil ich das von meinen Ausflüge mit dem Jetski kannte, habe ich mir den Hafen gespart und bin direkt durch „El Toro“ Richtung Süden gelaufen.
EL TORO
El Toro hat mir persönlich trotz des Pflastertretens sehr gut gefallen. Ein gewachsener kleiner Ortsteil mit gradlinigen Straßen und sympathischen kleinen, teilweise älteren Häusern, die offenbar zu einem erheblichen Teil ganzjährig bewohnt sind.
MILITÄRISCHES SPERRGEBIET
Südlich von El Toro hatte ich einen tollen Ausblick auf die Bucht von El Toro, El Ribellet, Ses Barbines und die Illa del Toro. Von dort aus gibt es eine geschotterte Straße, die leider abrupt vor einem Tor endet.
Hier traf mich dann die ungenügende Vorbereitung besonders hart, denn weiter nach Süden fand ich ein militärisches Sperrgebiet, komplett eingezäunt.
Ich bin dann einem Pfad entlang des Zaunes gefolgt, der dann aber Richtung Norden abbog. Als ich merkte, daß ich in die völlig falsche Richtung unterwegs war, wendete ich mich durch das Unterholz gen Osten, was wohl ein Fehler war.
Ich navigierte, so gut es ging, mit der Satelitenansicht von Google-Maps, allerdings war der Empfang schlecht, bzw. größtenteils gar nicht vorhanden. Irgendwann kam ich zurück zu der geschotterten Straße, die ich allerdings bnicht nutzen konnte, denn sie lag jenseits eines Zauns im Sperrgebiet. 🙁
Ich musste also weiter, ohne daß es einen Weg gab, durch das Unterholz.
EXKURSION DURCH EINE (NAMENLOSE?) SCHLUCHT
Am Zaun entlang war das Unterholz allerdings zu dicht. Der direkte Weg nach Osten führte mich in eine Art Schlucht, in die ich hinein klettern musste, um dort dann weiter zu gehen.
Mein Trinkrucksack war inzwischen leer. Ich hoffte also, dort einen Wasserlauf zu finden, einerseits um etwas zu trinken und andererseits, um daran entlang in Richtung Meer laufen zu können.
Das Unterholz wurde jedoch noch dichter und sehr dornig, ich geriet immer tiefer in eine weglose Wildnis, kam durch hohes Buschwerk und Gestrüpp nur sehr langsam voran und holte mir etliche kleinere Verletzungen an den Beinen ab. Auch die Laufhose nahm Schaden – die Etappe war ihr letzter Einsatz.
Aber an Umkehren war aus Zeitgründen nicht zu denken, darüberhinaus hatte ich keine allzu deutliche Fährte gelegt, ich hätte mich womöglich verlaufen. Denn in der „Schlucht“, in der ich inzwischen gelandet war, gab es keinen Mobilfunkempfang und der Sonnenstand war nicht zweifelsfrei zu erkennen, weil es sich just zugezogen hatte. Statt zu riskieren, mich zu verlaufen, versuchte ich also die grobe Richtung beizubehalten – was mir, wie meine Auswertung des Laufes zeigt, auch recht gut gelungen ist.
HERAUS AUS DER SCHLUCHT, WEITER DURCH DIE WILDNESS
Irgendwann konnte ich mir einen Weg halbrechts (Richtung Südosten) aus der Schlucht heraus bahnen. Oben angelangt war das Unterholz nicht mehr zu dicht und ich konnte wieder mit einem ordentlichen Tempo vorankommen. Es gab nur noch vereinzelt Dornenbüsche.
Dennoch, ich sah aus wie der Waldschrat – Laufhose und Laufshirt an mehreren Stellen zerrissen und offene Beine bis über die Knie. Aber ich will mich nicht beschweren – DAS war ein Abenteuer!
Mirador El Toro
Durch den Zaun fotgografiert. ZONA MILITAR – PROHIBIDO EL PASO
Da war noch sowas wie ein Weg…
Durch das Gestrüpp.. Kein Weg, keine Menschenseele, kein Mobilfunknetz, aber dafür viele Dornenbüsche
Da – ich kann zumindest den Sonnenstand wieder erkennen und mich daran orientieren – also halb links, auf die Anhöhe, grobe Richtung Süd/Ost
Nachdem ich das Gestrüpp hinter mir gelassen habe – die Wildness zwischen El Toro und Sol de Mallorca – dort wo es dann wieder wirklich wunschön war…
Menschenleer, so weit das Auge reicht
Also weiter gen Osten durch die Wildnis, die immer steiniger wurde und somit besser zu laufen war. Nach 1,5 KM Wildnis kam ich zum dritten Mal zum altbekannten Schotterweg.
SCHOTTERPISTE, DRITTER VERSUCH
Dies Mal konnte ich den Weg jedoch laufen, weil der Zaun nun auf der anderen Seite des Weges lag. Was auch immer die sich dabei gedacht haben…
Auf der Schotterpiste kam ich dann gut voran. Das war auch dringend nötig, wollte ich doch in bewohntes Gebiet zurück. Ich hatte bereits einen Halbmarathon in den Beinen und war inzwischen bereits knapp fünf stunden unterwegs.
Zwei Wochen später erfuhr ich von meinen Eltern, daß sie mit Freunden dort auch schon gewandert sind – auch von El Toro aus. Sie sind jedoch auf dem Weg geblieben und haben sich dann nach Süden gewandt und haben die Beschilderung ignort, weil Ihnen von „Locals“ gesagt wurde, das Sperrgebiet sei bereits aufgegeben. Das klingt (in der Retrospektive) auch schlüssig, war jedoch für mich nicht offensichtlich genug. Und ich hatte wirklich keinen Bedarf mich mit dem Militär anzulegen, oder einem spanischen Rambo beim Überlebenstraining zu begegnen.
Natürlich konnte ich den fehlenden Küstenabschnitt nicht so stehen lassen, das wäre ein großer Makel in meiner Übersichtskarte. Im Mai 2019 holte ich diesen Teil nach – und es war spektakulär, was mir dort geboten wurde. Die Nachholetappe ist nannte ich dann Bonusetappe X-2B.
Das ehemalige Sperrgebiet zu einer eigenen Etappe zu machen, war retrospektiv absolut richtig, denn für sie braucht man, wenn man es richtig machen will, einen ganzen Tag.
ZURÜCK ZUM LETZTEN ABSCHNITT DER ETAPPE
Es galt noch einiges an Strecke zu machen. Inzwischen hatte der Wind nachgelassen und die Cala des Portals Vels sah friedlich, aber verlassen aus. Im Sommer ist hier vermutlich ordentlich was los.
CALA DEL MAGO
Das gleiche Bild in der Cala del Mago und Playa del Mago – schön aber einsam. Auch im dortigen Hafen lagen kaum Boote, die teilweise opulenten Villen an der Cala waren verlassen.
Da dämmerte mir bereits, daß die letzten Kilometer schwierig werden könnten. Mein Trinksack war bereits seit über einer Stunde trocken wie ein Martini und meine Knie forderten nach dem Pflastertreten mit Höhenprofil in Santa Ponsa ihren Tribut.
SOL DE MALLORCA
Entlang der Küste, die ich dann leider nicht mehr recht geniessen konnte gelangte ich nach Sol de Mallorca. Ein netter kleiner Ort, vorwiegend zum Wohnen, keine Shoppingzentren oder Touristenfallen.
Mittels Google Maps fand ich das einzige offene und sehr elegante Restaurant (Restaurante Pinos), wo ich trotz meines sehr derangierten Anblicks (mit zerrissenen Klamotten un blutigen Beinen) äußerst freundlich empfangen wurde, mich an der Theke aufwärmen und zwei Cola trinken konnte und man mir ein Taxi rief. Äußerst dankbar nahm ich mir vor, dort später mal zum Essen einzukehren.
FAZIT
Insgesamt keine Etappe, die ich unbedingt wiederholen muß, auch wenn die Aussichtspunkte schön waren und ich auch ein mehr als genug unberührte Natur diesseits und jenseits des Sperrgebietes geboten bekam.
Santa Ponca hinterließ einen schalen Nachgeschmack, El Toro gefiel mir trotz des Pflastertretens gut. Die Küste hinter dem Sperrgebiet war dann zwar auch wieder schön, allerdings war ich da bereits ziemlich erschöpft, dehydriert und es war auch unangenehm kalt, durch den Wind, deswegen konnte ich diesen (im Sommer sicherlich schönen) Teil der Inselumrundung Mallorcas nicht mehr so recht geniessen.
Natürlich überwog zudem der Ärger über das militärische Sperrgebiet. Wenn man sich vornimmt um die Insel zu laufen, dann ist dieser fehlende Küstenabschnitt echter Makel auf der Übersichtskarte. Wie bereits oben beschrieben, habe ich diesen Makel ausgemerzt und bin einezusätzliche, großartige Bonus-Etappe gelaufen!
Schuhe:
Profilierte Laufschuhe, jedoch keine Trailschuhe, wegen des hohen Anteils an Straßen. Aber, wie bereits beschrieben, die Knöchel tapen, es geht teilweise über Kliffs, da besteht die Gefahr umzuknicken.
https://mallorca.immotional.es/wp-content/uploads/Trailrunning-Mallorca-02-300x143.jpg00SysOphttps://mallorca.immotional.es/wp-content/uploads/Trailrunning-Mallorca-02-300x143.jpgSysOp2018-11-29 10:30:502019-06-11 00:43:40Etappe X-2 Paguera nach Sol de Mallorca
Nach den ersten drei tollen Etappen meiner Inselumrundung von Mallorca durch die „Berge“ der Serre Tramuntana dachte ich mir, daß es clever wäre, die Etappen im Osten vorzuziehen. Denn es war zu vermuten, daß sie in der Sommerhitze wohl härter seien, als im Winter. Die Tramuntana wollte ich mir hingegen für den Sommer 2019 aufsparen.
Deswegen entschied ich mich erst einmal gegen den Uhrzeigersinn zu laufen, vom Startpunkt, Camp de Mar, in Richtung Osten.
VORBEREITUNG IST ALLES
Generell keine schlechte Idee, allerdings war ich diesmal nicht gut vorbereitet. Ich hatte mir die Strecke im Vorfeld nur grob ausgerechnet – die ca. 52 KM bis Palma – wollte ich bei meinem Drei-Tages-Besuch Ende November 2018 in zwei Etappen bewältigen.
Nach dem Motto „keine Zeit verlieren“ bin ich direkt nach der Ankunft in Mallorca nur kurz nach Hause um mich umzuziehen und bin sofort losgelaufen. Ich hatte die Etappe (wie oben beschrieben) diesmal nicht akribisch geplant. Am Freitag ca. 20 bis 25 km und am Sonntag den Rest bis Porto Pi. Dazwischen ein Tag Regeneration, das war der grobe Plan.
SONNENUNTERGANG
Erster Fehler: Nicht bedacht hatte ich den frühen Sonnenuntergang. 17.15 Uhr wurde es bereits dunkel, so daß ich glaubte, abbrechen zu müssen.
Ich befand mich gerade direkt am Cliff zwischen Paguera und Santa Ponca. Zugegeben, das war ein Sicherheitsabbruch, ich hatte aber recht weiche Knie, weil ich just auf den Cliffs den Halt verloren und ein Stück heruntergerutscht war, was bei der Höhe und dem schlechten Untergrund, den Puls in Richtung 200 schießen liess.
Ich wußte zudem nicht, was mich auf dem Weg nach Santa Ponsa noch so erwarten würde, bzw. wie gefährlich es bei Dunkelheit werden würde. Die Vorstellung, zu stürzen und in den Cliffs verletzt die Nacht verbringen zu müssen gab mir dann den Rest.
Also kehrte ich nach Paguera zurück und rannte so lange auf der Straße retour, bis mir ein Taxi entgegen kam, daß ich dann stoppte. So hatte ich dann insgesamt 12,5 KM zurück gelegt. Im Nachinein ein Anfängerfehler, denn ich war wohl nur noch 300-500 m von Costa de la Calma entfernt, ich hätte also beim Licht der Straßenlaternen locker bis Santa Ponsa laufen und den zweiten Teil der Etappe insofern verkürzen können.
Das war dann der zweite Fehler, denn der zweite Teil mit über 40 Kilometern, das war mir dann klar, wäre in einem weiteren Tag wohl kaum zu bewältigen.
Da sieht man wieder – Vorbereitung ist alles…
CAMP DE MAR
Camp de Mar ist ein wirklich schöner kleiner Ort. Keine Shoppingzentren wenige Restaurants, kleinere Wohnanlagen und viele Villen. Einziger Makel ist vielleicht das große Hotel im Zentrum. Dazu ein wirklich schöner Golfplatz, der allerdings nicht nach Camp de Mar, sondern interessanterweise Golf de Andratx benannt wurde.
Zuerst ging es auf der Straße bergab bis an den Strand von Camp de Mar. Bis auf einen Rentner mit einem leider sehr aggressiven Hund traf ich dort niemanden. Wie Ende November auch zuz erwarten war. Weiter nach Süden, die Steigung bis zum Ende der Bebauung, dann ins Grüne. Leicht zu finden ist der Pfad bergauf bis zur Torre d´Andritxol – siehe Foto, dann weiter zum Cap Andritxol.
TORRE D´ANDRITXOL UND CAP ANDRITXOL
Torre Andritxol
Cap Andritxol
Cap Andritxol, Blick nach Nord-West
Selbstmordselfie am Cap Andritxol
Cap Andritxol – Blick nach Süd-Westen
Von dort aus hat man einen fantastischen Ausblick, sowohl nach Camp de Mar, als auch Calo d´Monjo, L´Olla und Sa Trona, Cala Fornells, Paguera und den südlichen Teil von Santa Ponca.
Spektakulär auch hier die steil abfallenden Cliffs, die zu Selbstmordselfies einladen. Hier hätte ich sicherlich wieder ein paar schöne Fotos mit der Cameradrohne machen können, aber es zeichnete sich bereits ab, daß die Zeit knapp wurde – und ich wollte ja eigentlich bis Santa Ponsa kommen.
Also bin ich durch die wunderschöne Natur von Sa Llobassa bis Calo d´ Monjo heruntergelaufen, von dort aus weiter über die Felsen, direkt am Meer bis zur Calo Fornells. Unterwegs konnte ich dann auch wieder Müll sammeln. Es ist mir unverständlich, warum man sich eine Dosa Fanta öffnet (nicht trinkt) und sie dann so einfach zurück lässt. Eingangs Cala Fornells fand ich dann einen Mülleimer.
CALA FORNELLS
Cala Fornells ist wirklich wunderschön – auch hier hätten sich schöne Fotos vom Sonnenuntergang aufgedrängt – aber die Zeit drängte leider ebenfalls.
PAGUERA
Paguera ist eher unspektakulär. Auf deutsche Gäste ausgerichtete Touristenkneipen, Touristenfallen mit Spezialisierung auf Badeartikel und Sonnecremes, Ausflugsanbieter, Auto- Quad- Buggy- und Mopedvermietungen, Klamotten- und Ramschläden, Apotheken, Banken mit Geldautomaten und – dem November geschuldet – auch nahezu menschenleer. Das gefühlte Zentrum liegt nah am Strand, ein Platz wo im Sommer Hüpfburgen aufgebaut sind und eine Tiefgarage es Gästen leicht macht, dort hin zu kommen und am Strand zu liegen.
Im Sommer hauptsächlich jüngeres Publikum – im Winter hatte ich – selbst mit meinen knapp 50 Jahren – noch das Gefühl den Altersschnitt im Ort erheblich zu senken.
Über den Sandstrand ging es dann relativ zügig weiter in Richtung Santa Ponca, vorbei an einem meiner in Paguera bevorzugten Restaurants dem Mar y Mar, welches sogar – trotz der Jahreszeit beleuchtet, also offenkundig geöffnet war.
Südlich von Paguera kam ich dann wieder in unberührte Natur. Ich lief direkt an der Wasserlinie – wobei das eher Klettern auf unzuverlässigem, sandig- rutschigem Untergrund war, mit erheblichen Höhenunterschieden.
Das war dann auch der Grund des Abbruchs – wie sich nachher herausstellte – kurz vor Costa de la Calma. Auf der Karte kann man sehen, wie weit ich noch zurück nach Paguera gelaufen bin – für Costa de la calma hätte die Zeit vor den Dunkelheit locker noch gereicht.
Blick in die Bucht von Paguera und S. Ponca
Nudistenstrand Calo den Monjo? Weit und Breit keine Nackten
Calo den Monjo
Abbruch…
FAZIT
Eine ausgesprochen kurze Etappe. Lohnende Extratouren fand ich nicht. Camp de Mar ist ein schöner Ort, der sich wegen der Villen im Westen bis fast nach Port Andratx zieht. Das Cap Andritxol ist absolut sehenswert, Cala Fornels ist wirklich hübsch und die Natur und die Calas zwischen Camp de Mar und Paguera sind den Ausflug wert. Paguera hingegen sollte man schnell hinter sich bringen, außer man will eine Pause in einer der Bars machen und zu Schlagermusik grölen.
Schuhe:
Trailschuhe, ggfs. könnte man zur Sicherheit auch die Knöchel tapen, wenn man wie ich direkt am Wasser auf den Klippen läuft.
https://mallorca.immotional.es/wp-content/uploads/Trailrunning-Mallorca-02-300x143.jpg00SysOphttps://mallorca.immotional.es/wp-content/uploads/Trailrunning-Mallorca-02-300x143.jpgSysOp2018-11-24 21:46:172019-06-11 23:18:35Etappe X-1 Camp de Mar - Paguera
Die Karte zeigt nur die für meine Mallorcaumrundung maßgeblichen 16,5 Kilometer zwischen Porto Pi / Playa de Palma / Les Meravelles bis zur Carretera Dic.
MALLORCA MARATHON
Diese Strecke bin ich (im Rahmen des Mallorca Marathons 2014) zwei Mal gelaufen – also hin und zurück. Dazwischen schlängelte sich auch ein kleinerer Teil durch die Altstadt von Palma de Mallorca. Das gehört zur Mallorca Umrundung eigentlich nicht dazu. Deswegen hab ich die Übersichtskarte nur mit der maßgeblichen Strecke ausgestattet. Die volle Distanz ist weiter unten als Hardcopy (Bild 4) aus Runtastic dargestellt.
Trotz der Tatsache daß es bereits Mitte Oktober war, hatten wir 36° und pralle Sonne – es war unglaublich fordernd.
Natürlich kennt das jeder, der im Sommer auf Mallorca joggt, aber dann machen die meisten wohl nicht 42,195 Kilometer am Stück.
Mallorca-Marathon 2014 – Am Start
Zieleinlauf Mallorca-Marathon 2014
Die Kippe nach dem Lauf
Die komplette Strecke, Mallorca-Marathon 2014
Cathedrale de Palma
Parroquia De San Fernando De Palma
Playa de Palma im Oktober 2019
MARATHON 2014
2014 war das auf jeden Fall eine brutale Hitzeschlacht. Wie sehr physisch fordernd das war zeigt der Vergleich zwischen Bild 1 (Start) und Bild 2 (Zieleinlauf). Obwohl ich über sieben Liter während des Laufs getrunken habe, war ich so dehydriert, daß es aussieht als hätte ich mich zwei Tage nicht rasiert. Nach ein paar Drinks und der verdienten „Zielkippe“ (Bild 3) war es dann schon wieder deutlich besser… geschadet hat es mir nicht, 2014 war ich ganz schön moppelig, wie ich jetzt, retrospektiv feststelle 😀
MARATHON 2016
2016 war ich etwas schlanker… da bin ich nochmals beim Palma-Marathon gestartet und wieder war es sehr warm (auch über 30°). Da wurde zwar eine weniger sonnenexponierte Streckenführung vorgegeben, dafür aber etwas mehr Höhenprofil. Meine Zielzeit war dann wieder unterirdisch, 45 Minuten schlechter, als drei Wochen zuvor beim Berlin-Marathon. Ich denke nicht, daß ich bei diesem Wettkampf jemals wieder antreten werde.
PORTO PI
Ich berichte gegen den Uhrzeigersinn – da ich beide Richtungen gelaufen bin, war es egal – irgendwo musste ich ja anfangen.
Porto Pi selbst ist hässlich und nur Asphalttreten, dieses Gewerbegebiet könnte man sich auch sparen, aber zum Glück sind das nur ein paar Minuten. Der Port de Palma mit den vielen Yachten ist dagegen alles andere als eintönig – ggfs ist es etwas windig, das kann aber im Sommer auch angenehm sein.
PASEO MARITIMO
Spätestens ab dem Paseo Maritimo ist man umgeben von Joggern. Die Altstadt lässt man leider links liegen, hat aber nach rechts die Bucht und direkt links die Cathedral de Mallorca (Bild 6). Kurz darauf beginnt auch der Sandstrand.
EL MOLINAR
Weiter gehts dann in Richtung Molinar, wo man dann einen kleinen Hafen umläuft, bevor man dann wieder am Strand weiter laufen kann, wenn einem das ständige Ausweichen auf der Flaniermeile zu anstrengend wird – El Coll d’en Rabassa.
EL COLL D ´EN RABASSA
Dann geht es wieder über befestigte Wege an der Fischfarm vorbei, der Strand wird steiniger – dort ist auch der Hundestrand. Nachdem ich bereits drei Mal (in meiner Zeit als Jogger beim Laufen) von Hunden gebissen wurde, meide ich diesen Bereich, bleibe also in jedem Fall auf den befestigten Wegen, obwohl die Strecke zwischen El Coll d’en Rabassa und Can Pastilla landschaftlich das Reizvollste ist, was diese Etappe zu bieten hat.
CAN PASTILLA
Ab Can Pastilla gehts dann in den Sündenpfuhl von Deutsch-Mallorca. Auch dieser Teil der Etappe – vorbei an all den anderen Attraktionen hat ihren Reiz. Man kann sowohl am Strand, als auch auf der „Flaniermeile“ laufen. Abwechslung bietet sich insbesondere auch dann, wenn man das im Sommer tut und dann die Fußball- und Kegelclubs alkoholvernebelt im Wachkoma des Tages, bzw. beim Nachtanken beobachten kann.
FAZIT
Ich habe mich trotz der Attraktionen und des abwechslungsreichen Trubels entschieden, diese Etappe nicht nochmal zu laufen, sondern den 2014er Marathon in meine Inselrundreise zu integrieren. Ich laufe lieber Trails als Straßen – darüberhinaus ist dort soviel los, daß an kontinuierliches Laufen kaum zu denken ist.
Wer gern am Strand läuft, wem die vielen Menschen (bzw. der Hindernislauf um sie herum) nicht zu anstrengend sind, der kommt hier absolut auf seine Kosten und sollte diese Etappe mitnehmen.
Vergleicht man die Etappen miteinander, so würde ich in jedem Fall einer Etappe in der Serre de Tramuntana den Vorzug geben. Nun bin ich aber gerade in Deutschland. Da erscheint mir ein kleiner 10-15 KM Morgenlauf am Strand / Hafen von Palma – nur mit Laufschuhen, Badehose und einer 0,5er Flasche Wasser in der Hand – irgendwie auch unglaublich reizvoll…
Schuhe:
Für die Straße: leichte Laufschuhe mit guter Dämpfung.
Für Strandläufer: Barfuß kombiniert mit extra leichten Laufschuhen, wie man sie zum Beispiel für kurze Läufe unter 10 KM verwendet.
Etappensong:
„Hungry like the wolf“ von Duran Duran
https://mallorca.immotional.es/wp-content/uploads/Trailrunning-Mallorca-02-300x143.jpg00SysOphttps://mallorca.immotional.es/wp-content/uploads/Trailrunning-Mallorca-02-300x143.jpgSysOp2018-11-15 00:48:102019-06-11 23:00:40Etappe X -4 Porto Pi, Playa de Palma, les Meravelles
Diese Etappe meiner Mallorca-Umrundung bin ich im Sommer 2013 bereits zum Teil gelaufen – so war es ein schönes Wiedersehen.
20,34 km 303 hm – 14.07.2013 und 18.05.2019
Highlight sind nicht nur die grandiosen Felsformationen, sondern auch der Nationalpark – Parc natural de Mondragó
Nebenbei mal reinspringen? Kann ich nicht empfehlen. Hab ich gemacht – und mir danach mit der nassen und versalzenen Hose nen Wolf gelaufen
UMWEGE EINPLANEN!
Auf dieser Etappe haben etliche Grundstückseigentümer ihre Zäune so gesetzt, daß die eigentlich öffentliche Wasserlinie nicht mehr erreichbar, bzw. ausschließlich von ihnen selbst zu nutzen ist. Das bedeutet auch, daß man gelegentlich umkehren und die Villa umlaufen muß. Es bedeutet auch, daß selbst beim besten Willen die Wasserlinie nicht erreichbar ist.
Geärgert hat mich das 2013 noch sehr – inzwischen habe ich mich daran gewöhnt. Ich habe auch Verständnis für den einen oder anderen Eigentümer auf besonders frequentierteren Strecken. Wenn ich da wohnen würde, fänd ich es auch blöd, wenn permanent verschwitzte Jogger durch meinen Garten rennen würden.
DIE ERSTE UND EINZIGE BADEPAUSE MEINER MALLORCA UMRUNDUNG
2013 hab ich eine kurze Badepause eingelegt, was sich aber gerächt hat. Mit der versalzenen Haut / Hose habe ich mir nen „Wolf“ gelaufen. Auf dem Heimweg, dann über die Straßen – mit dem „Wolf“ im Schlepptau hatte ich schon ein wenig schlechte Laune.
In Porto Petro kann man übrigens ganz nett im „Es Bergant“ einkehren und sich etwas stärken, oder belohnen. Fragen Sie mal den Betreiber was „es bergant“ heißt und lassen Sie sich erzählen, warum er sein Restaurant so genannt hat.
2013: Blick auf Hotel Pura Vida -Porto Petro
2013: Cliff nahe Parc Mondrago
2013
IDEE ZUR INSELUMRUNDUNG VON MALLORCA
Bei diesem Lauf kam mir 2013 die Idee zu meiner Mallorca Umrundung. Bis ich sie weiter verfolgte, bzw. aufnahm, mussten aber noch ein fünf Jahre vergehen.
Im Juli 2013 lief ich mit dem Uhrzeigersinn, im Mai 2019 gegen den Uhrzeigersinn.
2019 Start der Etappe in Cala Figuera. 20,34 km 303 hm waren so bewältigen. Das klingt jetzt nicht so aufregend, aber ich war dennoch fast fünf Stunden unterwegs (4:51). Dabei machte ich nur eine kurze Pause für einen Drohnenflug.
Das lag vor allem daran, daß an richtiges Laufen auf dieser Etappe kaum zu denken war. Es ging zu erheblichen Teilen über Klippen, die wie gewohnt, scharfkantig waren, aber auch über Bereiche, an denen das Kliff abgebrochen war, über Geröll, z. T. mit großen Quadern.
CALA FIGUERA
Parken ist in Cala Figuera relativ einfach. Obwohl der Ort wirklich einen malerischen Hafen hat, wirkt er doch ab der zweiten Linie bereits sehr verlassen, was schade ist. Ich könnte mir gut vorstellen, hier zu wohnen.
Was mich allerdings nerven würde, wäre die Anfahrt. Es führt keine Autobahn in diese Richtung, die Landstraßen haben etliche Kreisverkehre und man muß zwangsläufig durch Campos und Santanyi. Für die 50 Kilometer Anfahrt vom Flughafen braucht man, selbst unter optimalen Bedingungen, 45 Minuten – ins Zentrum von Palma eine knappe Stunde.
Erst einmal bin ich durch den Hafen von Cala Figuera, mit seinen Bootshäusern, gelaufen – dann bergauf, als es im Hafen nicht mehr weiter ging. Die dortigen (höher gelegenen) Grundstücke sind so angelegt, daß man die Klippen nicht erreichen kann.
Ich lief über ein verlassenes und völlig verwildertes Grundstück, mit vielen dornigen Sträuchern, wobei ich mir wieder einmal die Haut an den Beinen erheblich schädigte. Lange Hosen oder auch Kompressionssocken würden den Schaden reduzieren, aber damit fühle ich mich einfach nicht wohl. Vielleicht fällt dazu noch etwas ein, bevor meine Beine völlig vernarbt sind.
Weiter ging es dann am Ende der Bebauung auf den Klippen bis zum Leuchtturm mit Radarstation. Klingt malerisch, war aber nicht außergewöhnlich. Hier lag zudem auch soviel Müll, daß man sicherlich Tage bräuchte, um diesen Bereich zu säubern.
CALO SES FAVES UND SES PEDERES
Ich bin dann weiter bis Ses Pederes direkt an der Wasserlinie. Dort ist – wie bereits oben angesprochen – fast durchgängig das Kliff in Form von Steinlawinen abgebrochen (siehe Foto weiter oben). Das kostet Zeit. Vor allem auch, weil man direkt am Cap zwischen Calo ses Faves und Ses Pederes nicht weiter kommt, außer man klettert ca. 10 m durch einen sehr schmalen Spalt – was sehr abenteurlich ist.
Gefährlich ist es sicherlich nicht, aber man sollte keine Klaustrophobie haben. Dann läuft man lieber den Trail oberhalb des Kliffs, das spart wohl auch ca. 30 Minuten ein, die ich für die knapp 500m gebraucht habe.
In der Bucht Estret de Temps ist der Weg über das die Klippen nicht erreichbar, außer man hat richtige Kletterausrüstung dabei.
NIU DE S´AGUILA
Weiter gehts über Niu de S´Aguila bis zur Punta de Savinar, wo ein einzelnes, einsames Haus mit grandiosem Blick steht, welches erneut den direkt Weg am Wasser versperrt. Dabei handelt es sich aber nicht um eine protzige Villa, sondern ein nettes kleines Haus – das „Versperren des Weges“ ist keine Boshaftigkeit sondern durch die Natur so gegeben.
In die dahinter gelegene Bucht kann man gut herunter klettern, danach fand ich allerdings keinen brauchbaren Zugang zur Wasserlinie am Cap des Moro mehr.
Der Trail bis zur nächsten, verlassenen Villa war sehr schön. Der Eigentümer dieser Villa hatte dann mit hässlichen Mauern den Weg bewusst verbaut. Darüber kann man sich dann schonmal aufregen.
Nach einem kurzen Stück Straße geht es zurück auf den Trail am Kliff, vorbei an Solimina bis Es Blanquer wo sich wieder toller Ausblick bietet.
PARC NATURAL DE MONDRAGÓ
Über die kleine Calo d´en Perdiu geht es dann in den Nationalpark und die Cala Mondrago, die eigentlich aus zwei Calas besteht. Hier geht es erst über einen schönen Sandstrand und dann einen befestigten Weg entlang der Klippen zur eigentlichen Cala Mondrago, die ebenfalls einen kleinen Sandstrand hat.
Im Sommer ist hier sehr hohes Touristenaufkommen, im Mai war es noch recht angenehm.
In der nächsten Bucht, der der Cala d´en Borget, machte ich eine kleine Pause und startete die Drohne. Leider zog es sich genau zu diesem Zeitpunkt zu, so daß es nur ein kurzer Stop wurde, denn ohne Sonne sind die Bilder weniger spektakulär.
Ohne Sonne, aber mit kühlem Wind ging es weiter bis Porto Petro, wo ich irgendwie den Weg zum Aussichtspunkt Punta de sa Torre verpasste. Von dort aus kann man auf Porto Petro als auch die Ausläufer von Cala D´Egos schauen. Schade! Aussagekräftige Fotos gibt es bei Google zu Hauf.
PORTO PETRO
Porto Petro gefiel mir schon 2013 ausgesprochen gut. Hier gibt es keine Bausünden, bis auf das „Blau-Hotel“, wo wir seinerzeit wohnten, welches sich jedoch sehr schön in die Natur einpasst. Es gibt keine großen Einkaufsmärkte, Diskos oder Lowbudget-Hotels. Porto Petro bietet dafür kleinere Einkaufsmöglichkeiten (Sparmarkt und Apotheke) sowie Restaurants und einen hübschen Hafen.
Die Häuser hinter dem Hafen haben fast alle Bootshäuser (wie in Cala Figuera) und man kann direkt am Wasser entlang laufen. Das ist wirklich schön.
CALA EGOS
Hinter Porto Petro geht es dann leicht bergauf zum Südzipfel von Cala Egos. Dort ist der Name Programm. Etliche Egos bauten den Weg am Wasser zu, so daß ich die Straßen nehmen musste – wie in Santa Ponsa – sehr unangenehm.
Insgesamt war auch sonst Cala Egos (für mich persönlich) keine Zierde von Mallorca. Etliche Läden standen leer. Die Villen haben ihre besten Zeiten bereits hinter sich. Ansonsten gibt es große Hotels, die den Ort ziemlich dominieren und eher auf den sommerlichen Massentourismus ausgerichtet sind.
Schöne Fotos habe ich hier dementsprechend nicht zu bieten.
In Cala Egos suchte ich zudem vergeblich nach einer geöffneten Bar – diejenigen die mir Google-Places vorschlug, waren allesamt geschlossen. Also nahm ich ohne Cola light oder Zielkippe ein Taxi und ließ mich zurück nach Cala Figuara chauffieren. Luftline waren das gerade mal 6,5 Kilometer, aber der mürrische Taxifahrer musste den Parc Mondrago über Santanyi umfahren. So kamen dann über 20 Kilometer und 30,00 Euro zusammen.
FAZIT
Insgesamt kein Highlight, aber eine schöne und abwechslungsreiche Etappe, welche ich gern 2019 nochmals gelaufen bin, obwohl ich diesen Küstenabschnitt bereits 2013 erlaufen hatte.
2019 Cala Figuera
2019 Oberhalb Cala Figuera
2019 über die Quader der Steinlawinen
2019
2019
2019
Schuhe:
Es geht viel über Klippen, die Verletzungsgefahr ist ernst zu nehmen. Ich würde alte, abgetragene und gröbere Laufschuhe (gute Dämpfung, aber nicht übermässig profiliert) empfehlen und die Knöchel tapen, um nicht umzuknicken. Dazu verwende ich gern alte Socken, die ich wie Gamaschen abschneide, damit sie nicht stören und dann mit Panzertape komplett zuklebe. Das kann ich dann abends aufschneiden und wegwerfen.
Auch bei dieser Etappe trägt der Trailrunner, der Wert auf ästhetische Haut an den Beinen legt, besser Kompressionssocken, die bis unters Knie reichen.
Es bietet sich ferner an, Handschuhe dabei zu haben – man muß schon gelegentlich über die scharfkantigen Klippen etwas hangeln bzw. Klettern und sich gelegentlich abstützen.
Etappe 03 meiner Mallorca Umrundung – gelaufen am 28.10.2018 – Strecke 21,14 KM
VOM PARKPLATZ AM COL DE SA GRAMOLLA ÜBER ESTELLENCS NACH BANYALBUFAR
Anstieg 378 m, Abstieg 617 m
HOHER STRASSENANTEIL
Ein erheblicher Teil dieser Strecke geht leider über die Küstenstraße. Wer das vermeiden will, muß deutlich härter gesotten sein und oftmals auch Kletterausrüstung beibringen. Darüberhinaus ist das normale Tempo abseits der Wege nicht zu halten, dann sollten Sie diese Etappe teilen.
Da der Ausblick nach links (ich machte die Etappe im Uhrzeigersinn) jedoch trotz grottenschlechtem Wetter immer noch schön war, möchte ich nicht über den Straßenanteil von gefühlt über 50% klagen.
Torre del Verger, Banyalbufar
Zwischen Sa Gramolla und Estellencs
Wer hier lebt, der lebt am Limit
Endlich mal ein richtiger Trail
Es gibt ja etliche Statistiken zum Thema Tod durch Selfie – bei mir ging alles gut.
Die Beschilderung war auf dieser Etappe sehr gut
Bei dieser Etappe gibt es wenig Tips oder Hinweise, die ich vermitteln könnte, die Wegsuche gestaltet sich – auch durch den hohen Straßenanteil – als sehr unkompliziert. Darüberhinaus, war die Beschilderung der Trails diesmal außergewöhnlich gut. Zwischendurch hatte es immer mal geregnet, aber als ich Banyalbufar erreichte, öffnete der Himmel seine Schleusen und ich musste die Etappe beenden, sonst wäre ich sicher noch ein paar Kilometer weiter gelaufen, denn sonderlich anstrengend war es nicht.
Die Rückfahrt mit dem Taxi von Banyalbufar nach Col de Sa Gramolla kostete 50 Euro, die ich mir hätte durchaus sparen können, denn wir fuhren ein ganzes Stück dem Bus hinterher. Ich hatte mich für das Taxi entschieden, weil ich nicht eine Stunde auf den Bus warten wollte. Das Taxi musste allerdings aus Esporles erst nach Banyalbufar kommen… (No Taxi en este Pueblo)
Die Wartezeit auf das Taxi verbrachte ich im Restaurant „Son Tomás“ wo ich meine obligatorische Zielkippe mit einer Cola light sowie ein paar kleinere Snacks (lecker!) geniessen konnte.
FAZIT
Diese Etappe gehört zwar nicht zu meinen Lieblingsetappen, aber wenn ich sie nochmals laufen würde, ich würde sie gegen den Uhrzeigersinn laufen, Bergablaufen ist nicht so meins…
Schuhe:
Wegen des hohen Straßenanteils würde ich Laufschuhen den Vorzug geben.
Etappensong:
„Those were the days“ – Leningrad cowboys
Bei dieser Etappe meiner Umrundung von Mallorca geht es von Sant Elm zum Col de sa Gramolla
Es liegen mir keine genauen Werte für Anstieg und Abstieg vor, da ich diese Strecke hin – und zurück gelaufen bin, um mir das Taxi zurück zum Ausgangspunkt in St. Elm zu sparen.
Hin und zurück waren es 25,37 KM, bei 875 Höhenmeter aufwärts und 867 Höhenmetern abwärts. Klingt komisch, ist aber der Software geschuldet.
Angesichts der grandiosen Aussicht, die sich mir nahezu dauerhaft geboten hat und dem schönen Trail ist es auch völlig okay hin und zurück zu laufen.
SA GRAMOLLA / PARKPLATZ
Im übrigen bin ich auch nicht direkt zum Col de sa Gramola gelaufen, sondern habe ca. 350m vorher bereits gewendet, denn das war, aufgrund des öffentlichen Parkplatzes, ein für mich schöner Punkt, um dort die nächste Etappe beginnen zu lassen.
Viele Optionen sich zu verlaufen, bietet die Strecke nicht.
Sie ist gut beschildert – der Trail ist nur dort, wo es steiniger ist, nicht immer ganz leicht erkennbar, so daß ich auf dem Rückweg zwei Mal vom Weg abgekommen bin.
Blick auf die Dracheninsel
Vegetation in der Serre de Tramuntana, oberhalb von „La Trapa“
Küste entlang der Tramuntana
Habe es allerdings schnell bemerkt und mittels Google Maps einfach zurück zum Weg navigiert.
ABSTECHER / BONUSSTRECKEN
Sofern Sie, im Gegensatz zu mir, nicht Hin- und zurück laufen, sondern nur in eine Richtung, so bieten sich zwei Abstecher an.
Da wäre zum einen „la Trapa“, eine Klosterruine unterhalb des Weges. Ich bin dort nicht hin gelaufen, weil ich ja einen längeren Marsch geplant hatte. Aber es soll, lt. Reiseführer den Abstecher wert sein.
Zudem gibt es einen kleinen Pfad, der scheinbar unterhalb eines Abhanges endet. Dort bin ich lang gelaufen und habe vor allem die Aussicht und die Einsamkeit genossen, dieser Abstecher ist leicht auf der Karte zu erkennen, nach ungefähr 2/3 der Strecke.
Hätte ich mehr Zeit gehabt, so wäre ich noch weiter abgestiegen, denn die darunter liegende Bucht sah von oben malerisch aus. Sie liegt zwischen Fondal de Ses Basses und S´Aigo des Ratjoli.
Leider war die Zeit knapp, ich wollte ja vor Einbruch der Dunkelheit zurück sein, deswegen bin ich umgekehrt und zur ursprünglichen Strecke zurück. Ich könnte mir vorstellen, hierhin später noch einmal zurück zu kehren, um herunterzuklettern und evtl einen nicht eingezeichneten Pfad zu suchen, der ebenfalls zum Parkplatz an der Ma-10 führt.
FAZIT
Insgesamt eine tolle Etappe – auch trotz oder wegen des Höhenprofils. Hierher komme ich gewiß nochmal zurück!
Schuhwerk für diese Etappe:
Trailschuhe. Solange es nicht regnet, genügen aber auch normale Laufschuhe mit etwas Profil – der erste Aufstieg ist allerdings über einen geschotterten Weg.
https://mallorca.immotional.es/wp-content/uploads/Trailrunning-Mallorca-02-300x143.jpg00SysOphttps://mallorca.immotional.es/wp-content/uploads/Trailrunning-Mallorca-02-300x143.jpgSysOp2018-11-15 00:05:052019-06-11 00:47:47Etappe 2 - Sant Elm nach Col de sa Gramolla
Ich bin, bei dem hier dokumentierten Teil, zwischen Camp de Mar und Port Andratx Straße gelaufen.
Diese ist stark befahren, also gefährlich – und nicht wirklich schön. Man kann aufgrund der Kürze dieser Etappe die Straßen zu einem erheblichen Teil vermeiden. Ich habe das nicht getan, weil ich diese Etappe hin und zurück lief. Hin und zurück waren es 26,22 KM, bei 841 Höhenmetern.
Mit 13,1 KM ist diese Etappe wirklich sehr kurz – Ortsunkundigen möchte ich dennoch unbedingt empfehlen, die Etappe nicht zu verlängern, sondern statt dessen ein paar Modifikationen an meiner Strecke vorzunehmen bzw. Umwege einzuplanen, dann kommen Sie am Ende auch auf 20 Kilometer und haben herrliche Panoramablicke!
TRAILS ABSEITS DER STRASSE
Die Trails rechts und links der Straße zwischen Camp de Mar und Ort Andratx sind schmal und auf angenehmen Untergrund. Sie sind sehr schön zum Laufen und haben ein ordentliches Höhenprofil. Da Camp de Mar meine „Hood“ ist, kenne ich sie fast alle. Sie sind leicht zu finden und verlaufen rechts und links der Straße zwischen Camp de Mar und Port Andratx. Orientieren Sie sich einfach ein wenig mit Google-Maps, mit aktivierter Satelitenansicht, dann sind sie relativ leicht zu finden.
Fast jeder Trail ist schön.
Aber: Es ist nicht möglich die Küstenlinie zu laufen. Wenn Sie bis zur Cala Blanca herunterlaufen und versuchen von dort aus am Wasser den Weg fortzusetzen, werden Zäune Ihnen den Weg versperren. Deswegen nehmen Sie unbedingt die Trails, abseits der Straße.
BONUSSTRECKE ZWISCHEN CAMP DE MAR UND PORT ANDRATX
Etwas herausfordernder ist ein Umweg, der einen auf die Hügelkette oberhalb von Port Andratx bringt. Das sind dann zusätzliche 300 Höhenmeter, bei zwei Kilometern Wegstrecke. Der Ausblick lohnt sich. Der Einstieg in diesen Trail gelingt am besten von einem kleinen Parkplatz kurz vor Port Andratx auf der Ma 1020, linker Hand, direkt in einer Rechtskurve.
Das ist nicht schwer zu finden, denn bei diesem Streckenabschnitt ist man ohnehin auf die Straße angewiesen. Die Koordinaten sind: 39°32’29.2″N 2°23’52.2″E. Von dort aus einfach bergauf laufen…
Blickrichtung Cala LLamp – im Hintergrund die Dracheninsel bei Sant Elm
Cala LLamp und Port Andratx – Im Hintergrund la Dragonera
Blick in die Gegnrichtung nach Camp de Mar
PORT ANDRATX
In Port Andratx lässt sich die Nutzung der Straße nicht vermeiden, aber sobald man den Ort verlässt gibt es wieder einen tollen Trail rechtsseits der Straße – durchaus anspruchsvoll von der Steigung. Dadurch wird das Tagespensum, je nachdem welchen Weg man wählt, teilweise sogar kürzer, weil man sich die Serpentinenstraße spart.
Oberhalb Port Andratx am Ende der Straße Carrer Cala d´ Egos findet sich ein Parkplatz (wenn man das so nennen kann). Wenn Sie dort sind, ist die unangenehmste Steigung geschafft.
Oberhalb des Parkplatzes halten Sie sich rechts und kommen auf die Fortsetzung des Trails nach St. Elm, lassen die letzten Villen rechts liegen.
Kurz darauf (nach ca. 500m) bietet sich ein toller Blick nach Port Andratx.
Nach ungefähr einem Kilometer (das habe ich nicht gemessen, es ist eine grobe Schätzung) gabelt sich der Weg. Wenn Sie sich links halten, nehmen Sie den direkten Weg zur Funkstation, die Sie linker Hand auf dem Hügel vis-avis bereits sehen konnten.
BONUSSTRECKE AN DER GABELUNG
Halblinks bietet sich ein weiterer lohnenswerter Umweg an, auf einen Hügel, vom dem aus Sie einen schönen Panoramablick ins Landesinnere haben – und auch einen Vorgeschmack darauf bekommen, was Sie auf der nächsten Etappe, von St. Elm nach Col de sa Gramolla erwartet. Dieser Umweg macht einen knappen Kilometer aus, ein schöner Aufstieg inklusive.
Danach orientieren Sie sich einfach an der Funkstation, um auf den ursprünglichen Trail zurück zu kommen. Versuchen Sie nicht, die sich scheinbar aufdrängende Abkürzung durch die vor Ihnen liegende Schlucht ins Tal zu nehmen – ich war dort, es lohnt sich nicht, denn Sie verpassen die tollen Aussichtspunkte und müssen sich abseits der Wege quälen und z.T. unangenehme Felsen herabklettern. Darüberhinaus kostet es viel Zeit.
PAS VERMELL – BLICK NACH SANT ELM
Nächste Herausforderung: Der Einstieg vom Aussichtspunkt „Pas Vermell“ oberhalb von St. Elm ist unglaublich schwer zu finden. Ich war mehrfach dort und habe ihn schließlich nur durch Zufall gefunden. Nachdem ich mich das erste Mal in Begleitung eines Freundes komplett abseits der Wege nach St. Elm durchgekämpft habe, war das eine absolut willkommene Erleichterung.
Diesen Einstieg finden Sie, indem Sie dort, wo die Gabelung zum Mobilfunkmasten rechts ab geht genau 160m weiter geradeaus dem Feldweg folgen und sich dann rechts halten. Dazu müssen Sie den Weg verlassen!
Nach ca. 100 m können Sie über die Klippe blicken und finden ca. 2 m unter sich den Weg nach St. Elm.
AUSBLICK AUF DIE DRACHENINSEL UND SANT ELM
Die Aussicht in Richtung St. Elm und Sa Dragonera ist fantatisch! Wenn Sie den Übergang gefunden haben, müssen Sie unbedingt zurück auf den Feldweg und von dort aus noch ca. 300 bis 500 m weiter gehen. Sie werden mit mehreren grandiosen Aussichtspunkten belohnt.
Pause am Aussichtspunkt „Pas Vermell“
Blick auf den Aussichtspunkt „Pas Vermell“(Richtung NW – Suchbild!)
KLETTERPARTIE AM PAS VERMELL
Wenn Sie dann noch ein Stück weiter gehen, wird aus der Wanderung eine Kletterpartie, die mit normalem Schuhwerk durchaus herausfordernd ist.
Hier traf ich bei meinen Kletterpartien regelmäßig auf wilde Ziegen. Meist riecht man sie – bzw. ihre Exkremente bevor man sie sieht. Es riecht dann (für einen Stadtmenschen wie mich sehr intensiv) nach Ziegenkäse.
Ein bisschen klettern muß man hier schon…
Dort wo es steil ist und der Mensch seltener vorbei kommt, leben wilde Ziegen
Kurze Hosen sind bei diesem Ausflug solchen Trailrunnern nicht zu empfehlen, die ästhetische Ansprüche an die Unversehrtheit der Haut an ihren Beinen haben. Ohne richtigen Weg muß man manchesmal zwischen Dornenbüschen hindurch, die ihre Spuren hinterlassen. Aber meiner Meinung nach lohnt es sich dennoch. Es kann nicht schaden hierfür bis zu zwei Stunden extra einzuplanen.
Nach der Rückkehr auf den Trail geht es zurück zum oben beschriebenen „Pas Vermell“ auf den Weg nach St. Elm.
Vor dort aus geht es eigentlich fast nur noch bergab. Je nach Tempo sind es dann noch 20 bis 40 Minuten dann sind Sie am Ziel.
BONUSSTRECKE ZUR CALA D`EN TIÓ
Auf halber Strecke nach San Elm kann man ein weiteres Mal den richtigen Weg verpassen.
Der Einsatz von GPS sollte sich hier auszahlen, denn sonst läuft man weiter gerade aus bis zu Cala d‘en Tió
Wenn einem das passiert, ist das nicht schlimm. Der Weg hin und zurück ist nicht beschwerlich und bietet wiederrum schöne Aussichtspunkte, mehr als eine Stunde sollten Sie hier nicht verlieren.
Blick in die Cala d´en Tio
Bonusstrecke abseits des Trails, südlich der Cala d´en Tio
FAZIT
Für mich ist das eine meiner bevorzugten Etappen. Wie bereits beschrieben, habe ich fast alle Trails abseits der Straßen schon erkundet. Dabei ist mein bevorzugter Abschnitt der Teil zwischen dem Parkplatz oberhalb Port Andratx und Sant Elm, mit der Cala D´en Tio und vor allem dem Pas Vermell. Diesen Teil sollten Sie unbedingt laufen und sich viel Zeit nehmen!
Schuhwerk:
Trailschuhe
Etappensong:
„Flames“ von David Guetta und „X Gon´ give it to Ya“ von DMX
https://mallorca.immotional.es/wp-content/uploads/Trailrunning-Mallorca-02-300x143.jpg00SysOphttps://mallorca.immotional.es/wp-content/uploads/Trailrunning-Mallorca-02-300x143.jpgSysOp2018-11-14 01:12:332019-06-11 00:46:39Etappe 1 - Camp de Mar - Port Andratx - Sant Elm