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Ich habe Etappe X-12 meiner Mallorca-Umrundung noch nicht fertig dokumentiert und mit der Dokumentation von Etappe X-13 noch nicht richtig begonnen. Dennoch  plane ich schon Etappe X-14.

 

Karte - Entwurf Etappe X14 - Mallorca Umrundung

 

Was ist da los?

 

Ganz einfach, ich bin im Rückstand mit meiner Dokumentation, weil ich im Homeoffice stärker eingebunden bin, als sonst.

Aber das Wetter passt (Stand Freitag mittag), es ist fast Wochenende und da habe ich die Zeit für die nächste Etappe. Außerdem habe ich leichten Trainingsrückstand. Also, warum nicht?

Wenn die Sonne scheint, weil ich auch diese Etappe wieder mit dem Uhrzeigersinn laufen, also gegen die Sonne, das macht mehr Spaß.

Angedacht ist, am Cap de Pinar – entweder von Costa dels Pins, oder Canyamel/Süd – zu starten, das mache ich davon abhängig, wie früh ich loskomme.

Ich will nicht wieder auf dem Rückweg in die Dunkelheit geraten. Von Canyamel/Süd – und dorthin zurück – wären es ca. 26 km. Das kann ich locker schaffen.

Allerdings sollte ich spätestens sechs Stunden vor Sonnenuntergang am Ausgangspunkt sein, sonst wird es knapp. Dann laufe ich wohl ab Costa dels Pins.

Mal schauen, wie gut ich morgen früh loskomme und wie das Wetter sich entwickelt. Dann entscheide ich.

 

13.02.2021.

So, der Tag ist gelaufen – ich auch. Ich bin Costa dels Pins gestartet und bis Sa Coma gelaufen und wieder zurück. Die Sonne war zwar noch nicht untergegangen, aber ich hatte 27 km auf der Uhr und bin zufrieden ins Auto eingestiegen.

 

ETAPPENSONG

Moby – Almost Home

 

Hier wird jetzt sicher noch einige Zeit kein weiterer Fortschritt sein… erstmal ist die Dokumentation der vorangegangenen Etappen dran.

PROLOG ZU ETAPPE 5 MEINER MALLORCA-UMRUNDUNG

Am 15.09.2019 setzte ich meine Mallorca-Inselumrundung in „George Sand“ fort.

Serra de Tramuntana

Aufgrund der sehr sommerlichen Temperaturen gab ich dem Lauf entlang des Tramutana-Gebirges den Vorzug, weil ich damit rechnete, daß es dort weniger heiß sein würde. Die von der Laufuhr gemessene Durchschnittstemperatur lag dann allerdings auch bei 31° Celsius, die Spitzentemperatur bei 34°.

Die Fünfte Etappe startete in George Sand und sollte in Soller enden. Das wären dann ca. 30 Kilometer. Allerdings verzettelte ich mich zwischenzeitlich in der Macchia (spanisch Mancha) von Deià, was mich Kraft und eine halbe Stunde kostete. Und so war der Trinkrucksack bereits nach 20 Kilometern trocken wie ein Martini.

SON BLEDA ZWISCHEN DEIÀ UND SOLLER

Ich war zwar noch nicht allzu stark dehydriert, aber bei Kilometer 25 fand ich ein nettes Hotel, das Son Bleda, mitten im Nirgendwo, kurz vor Soller und beendete dort meinen Lauf mit 3 Zielkippen und ebensovielen Cola Zero. Das war anfangs irritierend, weil die Gastronomie geöffnet war, aber kein Personal anwesend. Also bediente ich mich in meiner Not selbst, was aber die ausgesprochen freundliche Bedienung, die eine halbe Stunde später den Dienst antrat, garnicht schlimm fand. Sie brachte mir dann das dritte Getränk und rief mir ein Taxi.

Auch Miguel, der Taxifahrer, der mich dann zurück nach George Sand brachte, war sehr aufgeschlossen und herzlich, wir führten während der 25 minütigen Fahrt ein sehr interessantes Gespräch über die unterschiedlichen Gäste, die Mallorca besuchen, bzw. heimsuchen.

Genug der Einleitung – los gehts mit der eigentlichen Etappe. Da es sehr windig war, musste ich leider auf den Einsatz der Drohne diesmal verzichten, deswegen gibt es diesmal nur die einfachen iPhone Fotos.

GEORGE SAND

Bei der letzten Etappe konnte ich den grandiosen Ausblick von George Sand in Richtung Meer nicht wirklich genießen, deswegen lief ich erstmal ein Stück retour durch den Ort und besuchte zwei schöne Aussichtspunkte. Ersterer heißt wohl nur „Mirador“ und liegt südlich von George Sand.

Der zweite Aussichtspunkt ist ein alter Turm, benannt als Puig de la Moneda. Interessant die wörtliche Übersetzung:  „Bewohner eines kleinen Hügels des Geldes“. Da George Sand recht exklusiv zu sein scheint, ein passender Name.

Von dort aus ging es leider nicht weiter, kein Weg führte vom Ortsende ins Landesinnere in Richtung Landstraße nach Deià, weswegen ich zurück muste und erst einmal die Landstraße bis kurz vor Valdemossa laufen musste.

VALDEMOSSA

Ich lief nicht bis nach Valdemossa. Ich hatte ich den netten kleinen Ort ja schon bei der letzten Etappe aufgesucht, als ich von dort das Taxi nahm. Ausserdem fuhr ich auf dem Hin- und Rückweg durch Valdemossa, weil diese Verbindung deutlich schneller war, als die pittoreske Küstenstraße. Ein schöner kleiner Ort mit netten Bars, die auch Mitte Semptember noch gut besucht waren.

SON MARROIG

Ich lief dann die Straße (MA-10) weiter und nahm garnicht wahr, daß ich Son Marroig und die Landzunge an der Cala sa Costa Brava verpasste, wo ich eigentlich geplant hatte, bis zum Aussichtspunkt Sa Foradada zu laufen. Ich befürchte, da habe ich etwas verpasst. Vielleicht komme ich später wieder und mache hier eine Bonusetappe draus.

DEIÀ

Weiter ging es auf der MA-10 nach Deià. Ein pittoresker kleiner Ort in der Tramuntana – nicht direkt am Meer, aber größtenteils mit Meerblick.

Entlang der MA-10 gibt es dort einen Gehweg, neben der Straße, teils auf Holzbolen schön angelegt.

Ausgangs des Ortes führt ein Wanderweg in die Bucht von Deià. Den nahm ich, verlor aber etwas die Übersicht und kam über kleine Trampelpfade direkt in die Macchia. Dort lädierte ich mir mal wieder an der dornigen Vegetation die Beine. Der Weg zurück gestaltete sich in den Hängen von Deià als etwas schwierig.

Aber schließlich ich fand zurück und lief den Wanderweg hinab bis in die Bucht. Meiner Erwartungen wurden etwas enttäuscht. Die Bucht war selbst im September völlig überfüllt, ebenso wie die beiden dort angesiedelten Gastronomien.

Entlang des Weges gab es einen kleinen Bach, wo ich ein kurze Pause einlegte und etwas Abkühlung fand.

Danach ging es wieder bergauf, zurück nach Deià und dann wieder auf die MA-10, weiter Richtung Soller.

S´EMPELTADA UND LLUCALARI

Beide Orte nahm ich auf meinem weiteren Weg entlang der Küstenstraße kaum wahr. Statt dessen konzentrierte ich mich auf das Vorankommen, da meine Wasservorräte zu Ende gingen. Aber der Ausblick war toll. Auch wenn ich „Straße laufen“ nicht so mag, ich muß anerkennen, daß die Küstenstraße entlang der Tramuntana ein Traum ist.

Bei Kilometer 20 waren meine Wasservorräte dann aufgebraucht. Eigentlich wollte ich noch Soller erreichen, aber bei Kilometer 25, kurz hinzer der Abzweigung nach Alconasser endete meine Etappe im Hotel / Restaurant Son Bleda.

Es wären nur noch knapp 5 Kilometer bis Soller gewesen, aber ohne Wasser siegte die Vernunft und die Aussicht auf eine kalte Cola Zero.

 

Schuhwerk: Klassische Laufschuhe mit leichter Dämpfung, da es streckenweise ganz gut bergab geht

Etappensong: Led Zeppelin – Immigrant Song

 


© Mallorca Umrundung 2019

INSELUMRUNDUNG MALLORCA – BONUSSTRECKEN IN DER REGION CAMP DE MAR / PORT ANDRATX

Bereits vor dem Beginn der Inselumrundung von Mallorca bin ich in meiner Hood (Region Camp de Mar / Port Andratx) ziemlich viel unterwegs gewesen.

Nicht alle Routen, die ich zwischen 2015 und 2018 gelaufen bin, sind hier verzeichnet, aber ich habe ein paar davon (aus unterschiedlichen Gründen nennenswerte) Touren hier  beschrieben.

Bonusstrecke zu Etappe 01 - Mallorca Umrundung

 

a) BONUSETAPPE PUIG DES LLAMP

Aufgrund der sommerlichen Temperaturen verzichtete ich auf eine Fortsetzung meiner regulären Etappen meiner Inselumrundung von Mallorca. Statt dessen legte ich am 06.07.2019 und 21.07.2019 eine Kurzetappe in der Region Cala Llamp ein. Bei ersterer begleitete mich meine Tochter Valentina bis zum Puig des Llamp. Zwei Wochen später lief ich die verlängerte Strecke bis zum Escull d´en Rom allein.

Diese Etappe meiner Inselumrundung Mallorcas dient dem geneigten Leser nicht zur Nachahmung, da sie größtenteils über private Grundstücke führte, wofür ich mir die Ausnahmerlaubnis des Eigentümers (Alfonso) einholte. Ein liebenswerter Herr in den besten Jahren, den ich durch Zufall kennenlernte und ihn artig um Erlaubnis fragte.  Die Grundstücke befinden sich bereits seit mehreren Generationen im Familienbesitz. Die Familie legt großen Wert darauf, die Natur zu schützen und zu erhalten.

Die Grundstücke sind eingezäunt und insofern nur zu einem kleinen Teil für die Allgemeinheit (illegal) zugänglich. Ich hatte das im Vorfeld garnicht so realisiert und diesen Bereich bereits vorher mehrfach besucht, wegen des schönen Ausblickes.

PUIG DES LLAMP

Den ersten Teil erreicht man auch ohne Überklettern von Zäunen über den Zugangspunkt an der Straße zwischen Camp de Mar und Port Andratx, dessen Koordinaten ich bereits in der Beschreibung der Etappe 1 benannt hatte. Von diesem Parkplatz aus geht es bergauf bis zu einer Transformatorenstation. Ab dort betritt man das Land von Alfonsos Familie und kommt auf deren private Straße. Wenn man dieser ein Stück weit folgt und diese dann nach ca. 500m nach rechts, also Richtung Norden verlässt, so kann man durch die Natur ohne einen echten Pfad auf einen Hügel steigen. Diesen Aussichtspunkt habe ich mit einem kleinen schwarzen Kringel markiert. Vor dort aus kann man einen grandiosen Ausblick auf Port Andratx und Cala Llamp geniessen. Dort steht auch ein ein Gipfelkreuz an dem auch eine Kiste zu finden ist, in der von anderen Wanderern ein Gipfelbuch hinterlegt wurde.

Hier machte ich eine Rundflug mit der Drohne, während meine Tochter sich im Gipfelbuch verewigte.

Von dort aus geht es nicht weiter. Man muß also bergab zurück zur Privatstraße, die dann zum Anwesen von Alfonso führt, welches aber eingezäunt ist. Folgt man der Straße noch weitere 500m, so kommt man zum Tor zum Grundtück von Alfonsos Neffen und spätestens dort endet die Reise.

ESCULL D´EN ROM UND BAIX DES PI

Ich durfte mit Alfonsos Erlaubnis jedoch weiterlaufen und konnte auch das restliche Stück bis zur Küste kennenlernen. Mit Laufen hatte das jedoch wenig zu tun. Ich musste fast ausschließlich klettern, kam aber so zu weiteren schönen Aussichtspunkten (Escull d´en Rom und weiter östlich Baix des Pi). Ich konnte so einen Teil der Küstenlinie nachholen, der mir im Rahmen der ersten Etappe entgangen war.

Unterhalb des Escull d´en Rom gibt es übrigens einen öffentlichen Aussichtspunkt über die Bucht der eine gute Alternative dazu ist, über das private Grundtück zu laufen.

An dieser Stelle muß ich um Respekt für die Privatsphäre der freundlichen Eigentümerfamilie bitten, die einen großen Aufwand betreibt, um die ursprüngliche Natur zu erhalten. Tatsächlich fand ich bei diesem Teil meiner Wanderung (bis auf eine einzige Bierdose) keinen Müll, sondern lediglich unberührte Flora und Fauna. Darüberhinaus hält die Familie die Ziegenpopulation durch Jagd in einem für die Pflanzen vernünftigen Maß. Das bedeutet, ein unangekündigtes Eindringen könnte durchaus auch gefährlich sein. Die Familie hat zwar Warnschilder aufgestellt, aber nicht jeder Wanderer scheint diese zu beachten.

Sofern Sie dieses Teilstück dennoch angehen wollen, sollten Sie im Vorfeld mit der Eigentümerfamilie Kontakt aufnehmen und sich ebenfalls die Erlaubnis einholen. So können Sie sicherstellen, daß am selben Tag niemand auf Ziegenjagd ist.

b) BONUSETAPPE SA MOLA / CALA LLAMP

Beschreibung und Fotos folgen

c) BONUSETAPPE PUIG D´ESPART

Diese Extratour bin ich mindestens 50 Mal gelaufen – lange bevor mein Plan von der Inselumrundung Mallorcas Formen annehmen.

Von unserer Wohnung aus sind es hin und zurück 14,5 Kilometer und ca. 650 hm. Komplett asphaltiert und ein echter Knie-Killer. Aber für die Marathonvorbereitung war die Strecke aufgrund des Höhenprofils bestens geeignet. Je nach Trainingsvorgabe, Fitnesslevel und vor allem Temperatur benötigte ich zwischen 92 und 114 Minuten. Nennenswert ist sie wegen de höchsten Punktes, oberhalb von Port Andratx. Dort, am Ende der Straße geht eine kleine, geschotterte Straße steil den Berg hinauf, zum Ende der Bebauung. Dort stoppte ich regelmäßig für ein paar Sekunden, genoss den Ausblick und dann ging es retour…

Eigens und ausschließlich für diese Tour hatte ich sogar eine eigene Playlist. Anhand des jeweiligen Songs konnte ich mich orientieren, wie gut ich unterwegs war. Inzwischen laufe ich sie – aus Rücksicht auf meine Knie nicht mehr – aber ich weiß noch, an welchem Wegpunkt, welcher Song startete…

d) BONUSETAPPE CALA D´EGOS

Hier bin ich etliche Male gelaufen, habe aber die Routen noch nicht zusammengeführt. Deswegen habe ich am 23.12.2019, als es sich zeitlich gerade ergab, mal eine kleine Runde gemacht, in der ich zumindest den fehlenden Abschnitt am Wasser vervollständigt habe, wie man auch auf der Übersichtskarte dieses Kapitals sehen kann.

Ich habe an dem bereits beschriebenen Parkplatz am Ende der Career Cala D´Egos geparkt und bin, statt auf der regulären Route, direkt nach Süden gelaufen. Ein ordentlicher Weg, welcher mit einem höhergelegten Auto durchaus befahrbar ist, führte bis fast zur Cala D´Egos. Geneigte Badegäste finden hier jedoch keinen Parkplatz und müssen umkehren.

Die Cala ist recht hübsch, war aber massive mit angespülten Algen verdreckt. Der Geruch dort war insofern alles andere als betörend.

An der Cala D´Egos verließ ich den Weg und kletterte fortan entlang der Wasserlinie, große Richtung Nord West, ein Trail war nicht erkennbar. Auch auf den Heatmaps sind hier keine Wege zu erkennen. Entsprechend gut fiel die Müllquote bei dieser Bonusetappe aus – nämlich Null 🙂

Als der Sonnenuntergang absehbar wurde und ich auf der Höhe des Pas Vermell war, wendet ich mich landeinwärts, um über diesen Pass zurück zu kommen. Allerdings fand ich keinen guten Weg durch die Schlucht, weswegen ich mich (in Anbetracht der fortgeschrittenen Stunde) Richtung Süden – Augangspunkt der Tour orientierte.

Es wurde immer dunkler und vor allem sehr kühl und der Mobilfiunkempfang streckenweise sehr schwach, was mich etwas beunruhigte. Die wieder einmal sehr dornige Vegetation und nicht vorhandene Trails trugen zur Beunruhigung bei. Schließlich fand ich noch einen Weg durch die Schlucht und zurück zum befestigten Weg und kam deutlich nach dem Sonnenuntergang – bei Einbruch der Dunkelheit – wieder am Auto an.

Fazit: Eine schöne kurze Tour, mit tollen Aussichten und echter Einsamkeit – immer wieder gern.

Schuhe: Trailschuhe (und kniehohe Kompressionssocken, um die Beine zu schützen)

Etappensong: Alter Mann von Knorkator

 

e) BONUSETAPPE PAS VERMELL

Diese Bonusetappe ist im Bericht von Etappe 1 bereits ausführlich beschrieben. Ich kann sie Ihnen unbedingt empfehlen und dringend ans Herz legen. Ich bin sie etliche Malew bereits gelaufen – drei Mal hatte ich Begleitung 🙂

f) BONUSETAPPE AUSSICHTSPUNKT NACH S´ARRACÓ

Das ist nur eine kleine Extratour, die kaum mehr als 20 Minuiten kostet. Aber der Blick ins Landesinnere und S´Arracó, vom höchsten Punkt (PUIG D ´EN RIC mit 319m) lohnt sich.

g) BONUSETAPPE  CALA D´EN TIO

Auch diese Route ist im Rahmen der Etappe 1 meiner Mallorca-Inselumrundung bereits beschrieben.


 

©Mallorca Inselumrundung 2020

Nachdem ich bereits 232 Kilometer anlässlich meiner Mallorca-Umrundung gelaufen war, somit wurde es Zeit, für den ersten Bonuslevel.

Am 16. / 17. Mai 2019 erkundete ich das Naturschutzgebiet RESERVA MARINA ILLA DELTORO mit der Cala De S´Art bis Portals Vells.

 

Übersichtskarte Bonusetappe 02 Mallorca Umrundung zu Fuß


ZUVIELE FOTOS

Fünhundert Fotos, vielleicht auch mehr, habe ich in diesem Bonuslevel meiner Mallorca-Umrundung gemacht. Das bedeutete aber auch, daß ich mich leider erheblich einschränken musste.

Fünhundert Fotos heißt ja nicht, daß die alle komplett unterschiedlich sind. Eine Küste ist immer noch eine Küste, auch wenn man sie aus unterschiedlichen Richtungen fotografiert…

Es fiel mir trotzdem unglaublich schwer, die Zahl der Fotos für den Blog einzudampfen. Schließlich wurden es dennoch knapp hundert Fotos, in diesem Beitrag.


DER WEG IST DAS ZIEL

Einen Weg zurück zu legen sagt jedoch noch nichts über die Art der Fortbewegung aus. Mit Laufen hatte dieser erste Bonuslevel meiner Mallorca-Umrundung jedenfalls nicht soviel zu tun. Die abwechslungsreiche Landschaft lässt ein konsequentes Tempo nicht zu, darüber hinaus gibt es immer wieder Aussichtspunkte oder Momente, die man einfach geniessen muß, auch wenn der sportliche Aspekt dabei „auf der Strecke“ bleibt.

An mehreren Stellen musste ich klettern, dazu gab es Klippen, sandig/rutschige Untergründe an steilen Hängen, Höhlen und viel geschotterten Untergrund. Ferner hatte ich – zumindest auf dem ersten Teil, zu wenig – bzw. die falsche Ausrüstung dabei.

Dennoch – bislang ist die Gegend zwischen der Reserva Marina ILLA DELTORO und Portals Vells meine Lieblingsetappe!!!

Man kann sie leicht in eins Laufen, bzw. Wandern, wenn man sich einen ganzen Tag Zeit nimmt. Es bleibt dann genug Zeit, um dann auch noch zu Fuß zurück zu gehen. Dafür nimmt man einen geschotterten Weg zurück zum Auto. Der Weg ist wirklich leicht zu finden, vom Zugang des Sperrgebietes El Toro / Reserva Marina Illa deltoro aus. Notfalls befragt man die Satelitenansicht von Google-Maps.

Ich selbst war jedoch sehr spät erst losgelaufen, so daß ich mir diese Etappe auf zwei Tage verteilt habe. Am ersten Tag lief ich von El Toro durch das Naturschutzgebiet Reserva Marina Illa deltoro die erste Hälfte und über die vorgenannte Schotterstraße wieder zurück. Am zweiten Tag von Portals Vells die zweite Hälfte. Beide Läufe habe ich auf der obigen Karte zusammengefügt.


MILITÄRISCHES SPERR GEBIET

Von El Toro aus lässt man die Bucht Es Ribellet rechts liegen und läuft vom Aussichtspunkt leicht bergauf auf der Schotterpiste, die ich bereits von der Etappe EX-02 ausreichend kennen lernen durfte. Dann kommt man automatisch zu einem verschlossenen Tor. Dort finden sich alte Warnschilder, daß man das militärische Sperrgebiet, heute Reserva Marina Illa deltoro nicht betreten solle. Der Zaun ist an mehreren Stellen eingerissen, also passierbar.

Bei Etappe X-02 hielt ich mich dennoch artig daran und ging fast in der Wildness verloren. Zur Bonusetappe jedoch wollte ich jedoch eben dieses Sperrgebiet / Naturschutzgebiet kennenlernen. Hinter dem Zaun sollte es (so war die Planung) eigentlich weiter bergauf gehen.

ES RIBELLET

Ich entdeckte jedoch einen kleinen Pfad weiter unten – und eine Treppe, die vom Mirador El Toro herunterführte. Also kehrte ich zurück zum Ausgangspunkt und lief die schöne Naturtreppe herunter in die Bucht und von dort aus entlang der Wasserlinie auf den Felsen.

Irgendwann ging es beim besten Willen nicht mehr weiter.  Ich musste steil bergauf oder nochmals umkehren. Ich entschied mich erst für die Kletterpartie, musste dann allerdings doch abbrechen, weil die letzten fünf Höhenmeter (ohne Seil oder Sicherung) für einen ungeübten Kletterer wie mich zu gefährlich gewesen wären.


Diese 360 Grad Bilder wirken am Besten, wenn man sie formatfüllend öffnet (Button rechts unten) und dann mit der Maus frei dreht!!! Insbesondere bei diesem Foto ist der Rundumblick besonders gut erkennbar.


 

RESERVA MARINA ILLA DELTORO

Also kletterte ich von dort aus wieder ein Stück herunter. Dann lief ich ca. 100 m zurück und fand dann einen schmalen Pfad, welcher augenscheinlich zur Landzunge führte.

In der ersten Stunde hatte ich gerade mal 1,3 Kilomter Strecke geschafft. Ich folgte dem Pfad, er führte mich erneut herunter zum Wasser – und nach weiteren 30 Minuten hatte ich das äußerste Ende der Landzunge erreicht.

DROHNENFLUG ZUR ILLA DEL TORO

Eine Pause war zwar noch nicht nötig, aber drängte sich geradezu auf. Ich startete die Drohne und machte einen kleinen Rundflug, um das gesamte Reserva Marina Illa deltoro Naturschutzgebiet überblicken zu könen.

Für mich war das einer der beeindruckensten Drohnenflüge bisher. Selten erlebe ich das Heranfliegen an das Zielobjekt so intensiv. Von Weitem betrachtet ist es lediglich ein kleiner Fels. Aber die Treppen von der  schroffen und dunklen Landseite hinauf zum Leuchtturm sind schon beeindruckend, dagegen wirkt die andere Seite gerade zu lieblich.  Ich nahm noch einen Tunnel-Energydrink, den ich ich mir extra für diese besonderen Momente mitgebracht hatte und musste mich dann leider lösen, wollte ich doch noch etwas Strecke schaffen.

CALA DE S´ART

Zurück auf der Landzunge, diesmal auf der nordöstlichen Seite, zur Cala de S´Art kam ich anfangs recht gut voran. Allerdings wurde das Terrain zunehmend herausfordernder.  Durch einen leichten Aufstieg befand ich mich bald am Rande der Klippen, knapp 20 m oberhalb der Wasseroberfläche zur rechten.

Zur Linken ging es steil bergauf, aber nicht über schroffe Felsformationen, sondern sandige Böden, mit vereinzelt Bewuchs. Meine Schuhe hatten dafür deutlich zu wenig Profil. Wäre ich ins Rutschen gekommen, es hätte kein Halten mehr gegeben und ich wäre vermutlich gerutscht und dann von den Klippen gestürzt.  Dementsprechend vorsichtig und langsam war ich.

Das es so nicht weitergeht, musste ich nach ca. 500 m einsehen und mit wackeligen Knien leider umkehren, denn an einen direkten Aufstieg war bei diesem Untergrund nicht zu denken.

Gaia meinte es gut mit mir, ich fand einen abgebrochenen Wanderstock, mit dem ich mich gut abstützen konnte und der mich den restlichen Tag begleitete.

Diesen Exkurs hätte ich mir natürlich sparen können und würde auch ohne geeignete Ausrüstung niemandem empfehlen, aber wegen der Erfahrung und der Aussicht hat es sich für mich gelohnt.

Wer hier auch mal hin möchte, sollte dafür Trailschuhe anhaben und am besten einen Nordic-Walking-Stock mitführen.

Auf dem Rückweg fand ich einen Felsen, der mich – im Gegenlicht – irgendwie an die Köpfe der chilenischen Osterinseln erinnerte.

Ich musste, wie man auf der Karte gut erkennen kann, bis fast zum äußersten Punkt der Landzunge zurückkehren, um einen passablen Aufstieg für die Fortsetzung meines Weges in Richtung Osten in die Bucht „Cala d´es Art“ zu finden.



Mehrfach musste ich klettern, wurde dann aber wiederrum mit einem kolossalen Ausblick belohnt. (Mir gehen langsam die Superlative aus)


Schließlich ging es leichter, es gab wieder Pfade, bzw. sogar Wege, durch das ehemalige militärische Sperrgebiet.


ZUM MORRO D ´EN FELIU

Das Sperrgebiet ist wohl schon länger verlassen – es gibt aber dennoch immer noch etliche Spuren der Vergangenheit – in Form von Unterkünften, Exzerzierplätzen oder Bunkern auf Weg nach Westen und später nach Norden.

 

CALA DE S´ART

Blick vom Scheitelpunkt der Cala d´es Arts nach Süden.

 

Schließlich erreichte ich Morro D´en Feliu, von wo aus ich umkehrte und zum Auto zurück lief. Hier teilte ich mir quasi die erste Bonusetappe meine Mallorca-Umrundung. Daran sollten Sie sich jedoch kein Beispiel nehmen! Wenn Sie morgens früh genug loswandern ist das locker an einem Tag, sogar ohne Taxi zu schaffen. Ich hatte einfach nur ausgiebig ausgeschlafen und konnte deshalb nur die zweite Hälfte des Tages nutzen.

 

DROHNENFLUG AM CAP DE CALA FIGUERA

An diesem Tag war der Wind ausgewöhnlich stark – und ablandig. Ich hätte beinahe meine Drohne verloren, denn sie schaffte es aus eigener Kraft nicht mehr zurück, nachdem ich sie ca. 30 m hoch und 100 m aufs Meer hinaus hatte fliegen lassen. Ich ließ sie also tiefer als den Startpunkt sinken und dann um das nächtse Kliff herum, so daß ich sie nicht mehr sehen konnte und mich nur am Display orientieren konnte.

Dort war der Wind zwar immer noch stark, ließ es jedoch zu, daß ich wieder über Land aufsteigen und in knapp 5 m Höhe zurückfliegen konnte. Sonst hätte ich das folgende Bild in Richtung Westen, vom Cap de Cala Figuera über Punta des Catius in Richtung Illa del Toro (sie ist im Hintergrund zu sehen) hier nicht mehr veröffentlichen können.

Viele weitere Fotos machte ich nicht, sondern freute mich, daß es mir gelungen war, die Drohne zu retten. Den restlichen Tag setzte ich sie nicht mehr ein.

CAP DE CALA FIGUERA

Wie man auf dem Foto gut erkennen kann, ist der Weg entlang des Kliffes schön – und relativ leicht zu laufen. Man kommt gut voran. Hier noch weiter herunter zu klettern, um dem Wasser bestenfalls fünf meter näher zu sein, macht keinen Sinn.

Vom Cap de Cala Figuera aus geht es dann nicht mehr nach Westen, sondern nur noch nach Norden.

 

VERTEIDIGUNGSANLAGEN AN DER CALA D´EN SOPA

Direkt hinter dem Cap finden sich wieder etliche militärische Bauten, Bunker und Verteidungsanlagen mit Flakstellungen, ja sogar einem Schützengraben entlang der Cala den Sopa.

Das alles lässt sich auch auf den Satelitenbildern von Google-Maps sehr gut erkennen (durch Klicken des Links gelangt man zur Ansicht).

CALA FIGUERA

Nach der Cala d´en Sopa gelangt man zur Punta de Quatre, dann geht es wieder ein Stück nach Westen bis zur Cala Figuera (nicht zu verwechseln mit dem weiter östlich gelegenen Ort, den ich anlässlich der Etappe X-08 und Etappe X-09 der Mallorca Umrundung aufsuchte).

Der Abstieg dorthin ist etwas schwieriger zu finden, hier hilft es Google-Maps in Anspruch zu nehmen. Auch dieser kleine Cala ist malerisch.

CALA FIGUERA

Cala Figuera

Danach geht es wieder nach Norden zur Cala en Bertran und weiter zur Punta des Cavall. Die weiter im Norden gelegene Cala des Bocs ist eigentlich gar keine Bucht, sondern Steilküste. Hier trifft man auf wild lebende Ziegen.

Hinter der Punta de Isclets haben Sie es fast geschafft, das letzte Stück nach Portals Vells ist wieder eine Kletterpartie.

Punta de Isclets

 

SES COVES DE MARE DE DÉU

Nicht entgehen lassen sollten Sie sich die dortigen Höhlen (eigentlich ist es nur eine Höhle, aber sie  hat drei größere Zugänge).

Sie sind vor über 500 Jahren bereits von Menschen Hand entstanden und später vergrößert worden. Sie heißen „Ses coves de Mare de Déu“ (Die Höhlen der Gottesmutter).

Der Sage nach strandeten dort Seeleute aus dem damals bereits hoch entwickelten, christlichen Genua, nachdem Sie in einen schweren Sturm geraten waren. Sie hatten während des Sturmes gelobt, der Gottes Mutter einen Alter zu bauen, sofern sie sie erretten würde. Dieses Gelübte erfüllten sie.

Den Altar kann man heute noch sehr gut erkennen.

SES COVES DE MARE DE DÉU

Später wurde die Höhle durch den Abbau von Kalk-Sandstein erweitert. Leider wurde sie in der Neuzeit mit Grafiti verunstaltet und auch für menschliche Notdurften zweckentfremdet.

Einen Besuch ist sie dennoch wert.




Noch ein paar wenige Meter über die Klippen und die Etappe endet am Strand mit Parkplatz von Portals Vells. Dort findet sich die Bar „Es Repos“. Die Kellner waren bei meinem Besuch leider nur mittelmäßig motiviert, so daß ich dort keine Ziel-Cola-Light zu mir nahm, sondern mich einfach nur an die Klippen setzte.

Fazit

Soviel hab ich bislang noch zu keiner Etappe geschrieben, soviele Bilder gab es noch nie, aber es war auch wirklich etwas ganz Besonderes.  Diese Etappe meiner Mallorca Umrundung kann ich sowohl Trailrunnern, als auch Wanderern nur wärmstens empfehlen. Für mich bislang, aus den ersten zwölf Etappen, das absolute Highlight!

 

Schuhwerk:

Ich gab Laufschuhen den Vorzug, weil ich mich mit dem höheren Sohlenaufbau der Trailschuhe nicht so wohl fühle, insbesondere auf den Felsen befürchte ich immer zu stolpern. Dennoch rate ich ganz klar zu den stärker profilierteren Trailschuhen, z.B. Adidas Terrex oder Salomon Speedcross.

 

Etappensong:

„Catch my Fall“ von Billy Idol

 


 © Mallorca Umrundung 2019

 

 

 

Mallorca Umrundung – Etappe X08 von Sant Jordi nach Cala Figuera

34,8 KM bei 565 hm

 

Übersichtskarte Etappe 8

Die Etappe X-8 meiner Mallorca Umrundung erfolgte am 05.05.2019. Ich bin nach 6 Std 41 Minuten in Cala Figuera angekommen. Dabei habe ich nicht mal getrödelt oder Pausen gemacht. Der Untergrund und meine schlechte körperliche Verfassung auf den letzten 10 Kilometern ließen schlicht keine bessere Zeit zu.

In der Retrospektive betrachtet hätte ich deshalb besser an der Cala Lombards abbrechen sollen. Neben einer Bänderdehnung, die ich mir Kilometer 20 bei einem Sturz oberhalb der Calo des Moro zuzog hatte ich nämlich ab der Cala Llombards (Kilometer 24) darüber hinaus auch Krämpfe in beiden Beinen und es war keine Freude mehr. Zukünftig will ich Magnesium mitnehmen, denn mit Krämpfen laufen ist eine unnötige Schinderei.

Diese Etappe, um den Südzipfel von Mallorca, war bislang eine der schönsten Etappen, aber auch die, die mich am meisten gefordert hat. Fotos gibt es noch viel mehr, aber ich will den Blog damit auch nicht überfrachten.

 

START IN SANT JORDI

Gegen 13.00 Uhr lief ich los. Angesetzt hatte ich 4,5 bis maximal 5 Stunden. Aber ich musste bald feststellen, daß mein Tempo immer weiter runter ging.

Anfangs war der Strand sauber und der Sand recht fest. Aber der Gegenwind nahm stetig zu und der Sand wurde tiefer. Zudem waren die Strandabschnitte mit zunehmender Strecke auch in erheblich schlechterem Zustand.

Die Platja d´ es Dolc war noch recht sauber, aber spätestens bei es Caragol nahm der Plegezustand des Strandes rapide ab. Im Winter waren viele Algen angespült worden, auf denen man schlecht laufen kann, weil sie viel Energie absorbieren, teils bin ich bis zum Schienenbein eingesunken.

CAP DE SALINES

Der südlichste Punkt der Insel hat scheinbar eine große Anziehungskraft für für Touristen. Vor allem jede Menge „Best-Ager“ mit professioneller Fotoausrüstung mit riesigen Objektiven auf Stativen traf ich hier an. Es könnte auch eine Reisegruppe anoymer Fotojunkies gewesen sein. Etliche Kameraausrüstungen waren aufgebaut und es sah aus als warteten sie auf die Erscheinen von Aliens oder Walen.

Bis zum Südzipfel von Mallorca, dem Cap de Salines, gab es oberhalb des Strandes, teilweise direkt an den Zäunen noch halbwegs laufbare Pfade, die viel Spaß machten. Über die Klippen musste ich nur selten.

Nach dem Cap de Salines änderte sich das. Nun gab es keine Sandstrände mehr. Optisch eine schöne Abwechslung, aber zum Laufen nicht so gut geeignet. Die Klippen sind allesamt so scharfkantig, daß ich mir hier ein neues paar Laufschuhe ziemlich ruiniert habe. Echtes Laufen war nicht mehr möglich, schnelles Gehen oder Springen von Stein zu Stein bestimmte das Tempo.

Aber ich will mich nicht beschweren, denn die Insel zeigt sich hier von einer wirklich schönen Seite und die scharfkantigen Felsen sind für Badetouristen nicht sonderlich einladend. Bereits 200m hinter dem Kap war ich wieder weitestgehend allein, vor allem mit meinen eigenen Gedanken zur Mallorca Umrundung.

Eine nur spärlich bekleidete Frau fragte mich (genauer gesagt lamentierte sie), wie selbstverständlich auf Deutsch, im Vorbeilaufen, ob ich auch keinen Mobilfunkempfang hätte, danach konnte ich die Ruhe geniessen.

 

Hinter dem Cap de Salines, welches auf Meeresniveau liegt, ging es nebenbei auch unmerklich wieder leicht bergauf, was man allerdings nicht wirklich realisiert, wenn man von Stein zu Stein springt. Richtig bemerkt habe ich das erst beim Torrent d´en Baragot, wo ich etwas klettern musste.

CALA MARMOLS BIS CALA FIGUERA

Ab dem Torrent d´en Baragot  wurde die Landschaft auch wieder abwechslungsreicher. Es folgte die Cala Marmols, wo der Höhenunterschied schon bei 32m lag.

An der Cala Figureta musste ich ca. 500m ins Landesinnere ausweichen, weil ich keinen geeigneten Weg herunter finden konnte. Dafür war der schmale Pfad wieder sehr schön zu laufen und ich musste streckenweise durch Unterholz.

Danach boten sich in kurzen Abständen grandiose Aussichtspunkte, wie z.B. Ses Falconeres, Raco des Rafal oder S´Almunia.

Am Cap del Moro durfte ich wieder herunter klettern. Ich wurde mit wunderschönen Aussichten auf die Buchten belohnt. Beim Abstieg in die Calo des Moro stürzte ich und zog mir die oben bereits angesprochene Bänderdehnung zu.

Trotz der kurz darauf einsetzenden Krämpfe ging es weiter. Die Landschaft ist zweifelsohne grandios und lenkte mich etwas ab. Ärgerlich und vor allem demotivierend war es allerdings schon, daß ich drei Mal umkehren musste, weil Zäune mir den Weg versperrten.

Also musste ich zwangsweise durchs Landesinnere und zum Schluß der Etappe sogar Straßen laufen, weil mir die Kraft für weitere Experimente fehlte.

Ein Abbruch wäre sicherlich die bessere Entscheidung gewesen, aber meine Sturheit siegte und so beendete ich die Etappe planmässig in der malerischen Cala Figuera in einer Bar mit dem dem äußerst kreativen Namen „Bar Cala“ mit einer Cola Light und der obligatorischen Zielkippe.

Ein wortkarger Taxifahrer brachte mich für 23 Euro zurück nach San Jordi.

 

FAZIT

Klare Empfehlung, schöne Etappe. Ich würde sie allerdings bei Cala Lombards beenden und den letzten Teil dann entsprechend bis Cala D´Or verlängern.

Schuhwerk: Schwer zu sagen. Ich würde bei einer Wiederholung alten Laufschuhen den Vorzug geben und unbedingt die Knöchel tapen.

Etappensong: „Johnny come home“ von den Fine young canibals

 

© Mallorca Umrundung 2019

 

 

Etappe X-7 der Mallorca Umrundung am 15.04.2019

Hier der Plan:

Sieht nach einem hohen Straßenanteil und wenig Steigungen aus.

Die Temperatur soll bei 18 Grad liegen und es soll bewölkt sein.

Gute Voraussetzungen… dürfte nicht sonderlich anstrengend

werden 🙂

 

So schrieb ich VORHER. Die Realität sah am 15. April 2019 allerdings anders aus. Das Laufen an der „Platja D´es Trenc“ war tatsächlich sehr fordernd, weil der weiche Sand sehr viel Energie beim Laufen kostete. Deswegen lief ich auch nicht bis ans Ende der Colonia Sant Jordi, sondern beendete meinen Lauf bereits am Ortsanfang.

CALA PI

Los ging es am „Pepe Corner“ in Cala Pi, erstmal war Pflastertreten im Ort angesagt, da die zum Wasser ausgerichteten Grundstücke kein direktes Laufen an der Küste zuließen.

Zwischendurch gab es zwar immer mal Aussichtspunkte, die wirklich schön waren, aber dann ging es leider auf der Straße weiter.

VALLGORNERA

Nach Cala Pi kommt eine kleine Schlucht, danach kommt Vallgornera. Ab dort konnte ich hinter den Häusern und Villen dann auf den Klippen laufen, teilweise gab es sogar gut ausgetretene Trampelpfade, wobei ich auch dort gelegentlich auf die Straße ausweichen musste.

Nach Vallgornera ging es endlich wieder in die Natur und ich dachte schon, es würde genau so schön werden, wie die letzte Etappe, denn es war ein toller Pfad, immer am Wasser entlang.

S´ESTANYOL

Aber dann kamen S´Estanyol de Migjorn und Ca S´Estanyol. Beide Örtchen haben sicherlich viel Potential, aber sie spielen es leider nicht aus. Es sah (trotz der Tatsache daß gerade Osterferien sind) aus wie man sich eine verlassene Goldgräberstadt, wo nur noch Autos durchfahren und ein paar Unbelehrbare zurück geblieben sind, die nicht bemerkt haben, daß der Goldrausch vorbei ist. Verlassen, ungepflegt und mit einer Wasserlinie aus scharfkantigen Klippen machten selbst die Häuser in der ersten Reihe mit geschlossenen Fensterläden einen traurigen Eindruck.

Also bin ich wieder Straße gelaufen, gegen den Wind, vorbei an geschlossenen oder leerstehenden Läden.

SA RAPITA

Besser wurde es erst ab Sa Rapita, wobei besser nicht gleichbedeutend mit schön ist. Hier waren die Touristenfallen geöffnet und auch Menschen unterwegs, aber auch der dortige Hafen hat definitiv schon bessere Zeiten gesehen. Da blutet einem das Herz.

PLATJA D´ ES TRENC

Hinter Sa Rapita beginnt der erste Abschnitt von Trenc, dort noch Platja des Morters genannt, gefolgt von Ses Covetes und dann der eigentliche Platja d´es Trenc, der sich bis zur Colonia San Jordi erstreckt.

Ein schöner weißer Sandstrand, im Sommer massiv übervölkert, war er zu Ostern eher weniger besucht. Aber es war auch ein recht kalter und vor allem windiger Tag. Zudem war der Strand noch vom Winter stark verschmutzt.

Der Wind war unangenehm kräftig, er drehte sich, aber war irgendwie immer gegen mich. Verstärkt wurde das Unbehagen durch den Sand, auf dem es sich wirklich nicht besonders gut laufen lässt, weil er viel Energie aufnimmt. Wer wegen des Trainingseffektes läuft, wird sich darüber nicht beschweren. Ich hingegen laufe, weil es mir Freude macht. Somit waren auch die letzten Kilometer bis zur Colonia San Jordi nicht das, was ich mir davon erhofft hatte.

FAZIT

Deswegen fällt mein (persönliches) Fazit auch eher negativ aus. Nur die ersten Kilometer schön, dann Pflastertreten, Gegenwind, Zombieorte und schließlich durch den Sand stampfen. Diese Etappe meiner Mallorca Umrundung habe ich abgehakt und werde auch nicht wieder kommen. Am Ende hatte ich knapp 23 Kilometer auf der Uhr, wovon bestenfalls fünf angenehm waren. Nebenbei war ich erschöpft, insbesondere muskulär, wie nach 35 Kilometern auf der Straße mit ordentlichem Tempo, obwohl ich es wirklich ruhig angegangen war.

 

Schuhwerk: Leichte Laufschuhe.

Mein Etappensong: „Wasserfliege“ von den Guano Apes

 

360 GRAD BILDER

 

Vallgornera – S´Alavern

 

Ein Gutes hat die Etappe jedoch – bereits bei den frühen 2018er Etappen der Mallorca Umrundung hatte ich meine 360 Grad Kamera (eine Ricoh Theta V) dabei, konnte aber die Bilder nie in den Blog integrieren.

Diesmal hab ich mir etwas Zeit genommen und heraus gefunden, wie das mit der Integration funktioniert. Das ich so exponiert mit auf den Fotos bin, ist der Situation geschuldet, daß ich kein Stativ mitschleppen wollte…

Die Bilder können mit der Maus bewegt oder gezoomt werden, man kann sie auch bildschirmfüllend vergrößern und mit der ESCAPE Taste wieder schließen.

Am Leuchtturm Torre de S Éstella

 

© Inselumrundung Mallorca 2019

 

 

Etappe X-6 der Mallorcaumrundung am 17.03.2019 von Badia Blava nach Badia Gran mit 22,65 KM – Aufstieg 188m – Abstieg 306 m

 

Eine großartige Etappe durch die Natur, wie man sieht, war ich wieder etwas zu sehr zurückhaltend, was das Überklettern von Zäunen angeht und bin im ersten Drittel an der Straße gelaufen. Das hätte nicht sein müssen, denn es wäre direkt an der Wasserlinie möglich gewesen über die Mauer zu kommen. Dann wäre die Etappe sicherlich noch spektakulärer gewesen.

Trotz der 22 KM war es lange nicht so anstrengend wie die vorherige Etappe, wohl wegen des deutlich geringeren Anstiegs.

Auch hier habe ich nicht auf die Zeit geachtet, sondern statt dessen die Natur genossen und gelegentlich die Drohne gestartet, um die Natur in ihrer ganzen Pracht besser einfangen zu können. Da hier wenig Touristen unterwegs sind, hielt sich auch die Umweltverschmutzung durch achtlos weg geworfenen Müll in Grenzen. Da es unterwegs  nur selten Mülleimer gibt, wäre auch der Abtransport sonst sehr problematisch gewesen.

BADIA BLAVA / BADIA GRAN / TOLLERIC

Die Begeisterung am Beginn der Etappe war riesig. Dann habe ich hinter Tolleric leider verpasst über eine Mauer zu klettern, um am Meer entlang laufen zu können und es folgten leider 3,5 KM Landstraße.

Was dann kam, entschädigte mich jedoch für die vorangegangene Straße – die restliche Etappe war ein Traum!

 

MILITÄRISCHE VERTEIDIGUNGSANLAGEN

In der Vergangenheit muß auch dieser Teil der Insel militärisches Sperrgebiet gewesen sein. Ich fand alte Verteidigungsanlagen, sie waren leider nicht begehbar. Ich habe dann die Drohne ein weiteres Mal gestartet und mir die Verteidungsstellung von der Meerseite aus angesehen. Sehr interessant der Bunker, mit Wetterschutz und Sonnenplätzen davor.

CAP BLANC

Danach ging es weiter, immer am Wasser entlang und am Cap Blanc vorbei, permanent tolle Aussichten und gut zu laufende Trails unterschiedlicher Beschaffenheit.

CALA PI

Kurz vor Cala Pi fiel das Gelände seichter zum Wasser ab. Interessant zu sehen, daß der Wasserstand über längere Zeit erheblich höher gewesen sein muß, als heute – sicherlich 40m und mehr. Vegetation gab es dort nicht viel. Eigentlich sah es aus, als wäre das Wasser maximal 200 Jahre erst weg. Ich weiß natürlich, daß das Quatsch ist, aber es ist sehr interessant gewesen, gerade auch unter dem Aspekt der CO2-Debatte und Global Warming.

Danach musste ich leider landeinwärts laufen, weil ich keinen Abstieg in die Bucht fand. Das war etwas nervig denn aus der Cala wurde einen Schlucht, die ein ganzes Stück bis ins Landesinnere ging. Ich habe dann über ein Feld abgekürzt und die letzten zwei Kilometer wieder die Straße genommen. Zum Schluß habe ich noch den Leutturm von Cala Pi besucht, wo sich ein paar Touristen rumtrieben und habe dann den Lauf im Pepe Corner in Cala Pi beendet, wo ich freundlich empfangen und mit einem Eimer Cola light gut bedient wurde.

Fazit

Für mich bislang die schönste Etappe dieser Seite der Insel, sowohl landschaftlich, als auch was die Touristenströme angeht. Ich kann mir sehr gut vorstellen, hierher zurück zu kommen.

Schuhe: Normale Laufschuhe

Etappensong: You know my Name von Chris Cornell

Etappe X-5 meiner Mallorca Umrundung

PLANUNG VERSUS REALITÄT

Planung: 14.45 km – Anstieg 437 m- Abstieg 337 m
Realität: 17,45 km – Anstieg: 510 m – Abstieg 379m

Die Differenz in den Höhenmetern war einem kleinen Ausflug ans Wasser geschuldet, der sich jedoch absolut gelohnt hat.

LES MERVELLES / LAS MERAVILLAS

Les Mervelles oder auch Las Marvillas genannt markiert den Startpunkt der Etappe X-5.
Für manche mag dies das absolute Highlight von Mallorca sein, dort am Strand zu laufen, vorbei am legendären Oberbayern und dem Megapark, für mich war das Pflastertreten dort jedoch die unangenehme Fortsetzung der vorherigen Etappe.

S´ARENAL DE MALLORCA

Zum Glück war es nur von kurzer Dauer, denn ab S´Arenal wurde es ruhiger. Es gab ein paar schöne Villen zu sehen und mehrere Aussichtspunkte auf die gesamte Bucht. Ich ließ es ruhig angehen und machte, als ich am Ende von der Bebauung (Calo des Cap Alt) angekommen bin (nach ca. 7 KM) eine kleine Pause, um mit der Drohne mal kurz über der Bucht zu kreisen.
Ein paar Meter weiter fand ich dann auch den Döner-Leuchtturm und zwei Behausungen in den Kilppen, voll eingerichtet. Ich fand das zumindest irritierend.
Auf den schönen Ausblick musste dann erstmal verzichten und etwas ins Landesinnere ausweichen, weil am Wasser ein riesiger Hotelkomplex (Hotel Cap Rocat) stand, der komplett eingezäunt war. Jetzt, wo ich das schreibe, sehe ich (anhand des Satelitenbildes von Google-Maps), das der Zaun / die Mauer am Wasser unterbrochen ist, man kann sich den kleinen Umweg also auch sparen.
Bei Kilometer 8,7 war ich dann wieder an der Küste, die absolut sehenwert ist.

BELLAVISTA

Bei Kilometer 9,7 fand ich eine Naturtreppe, auf halbem Wege zwischen „Bellavista“ und „Majores Decima“ die knapp 100m herunter zum Wasser führte, ich bin dort heruntergelaufen und habe es absolut genossen. Es lohnt sich definitiv hierher noch einmal zurück zu kehren – ich schätze, selbst im Sommer ist es hier sehr ruhig, weil man vom nächstgelegenen Parkplatz an der MA 6014 gut und gerne zwei Kilometer gehen muß, um dorthin zu gelangen.

 

MAJORES DECIMA

Danach ging es weiter nach Majores Decima und Puigderros (Puig wird Putsch ausgesprochen, wie mir später am Tag, die Taxifahrerin erklärte).
Bei Majores Decima mußte ich wieder einen Umweg laufen. Das passte aber ganz gut, denn so konnte ich den ganzen Müll, den ich unterwegs gesammelt hatte, entsorgen. Bei Kilomter 12,7 war ich wieder am Wasser, der Umweg machte also nur einen Kilometer aus. Ich konnte bis unterhalb Sa Torre am Wasser bleiben, aber der Weg wurde immer schlechter, so daß ich bei Kilometer 15 nach Sa Torre aufsteigen musste. Das war dann wegen nicht mehr erkennbaren Pfaden, Getrüpp und des starken Anstiegs von deutlich über 100m schon einen Schinderei.

SA TORRE

In Sa Torre, direkt am Aussichtspunkt lag dermaßen viel Müll in der Landschaft, daß man sich für seine Mitmenschen eigentlich nur schämen kann. Ich hätte im Vorbeigehen sicher 5-10 große Müllsäcke füllen können.
Vom Aussichtspunkt aus gab es dann keinen Weg zurück zum Wasser und die Etappe endete, wie sie begonnen hatte, mit Pflastertreten. Ich war auch ziemlich erschöpft und froh, das dort in Badia Blava / Badia Gran eine Bar mit Sonnenplätzen geöffnet hatte. Dort im „Nacarkids“ fanden gerade mindestens zwei Kindergeburtstage von Einheimischen statt.
Trotz des Schwerpunktes „Kindergeburtstag“ und der hektischen Betriebsamkeit bekam ich dort freundlichen Service, eine Zielkippe und eine Cola-light.

FAZIT

Alles in allem eine schöne Etappe. Badia Blava und Badia Gran gefielen mir gut. Keine Villen, sondern eher normale Häuser. Hier war auch – trotz Nebensaison – durchaus etwas los. Sowohl „Eingeborene“ als auch Residents auf den Straßen und in den Bars. Die Häuser sahen bewohnt aus.

Hier kann man gewiss ganzjährig gut leben – und vermutlich sind die Preise für Immobilien eher im gemäßigten Segment.
Zwei Tage später setzte ich die Reise von dort aus fort.
Schuhe: Profilierte Laufschuhe mit guter Dämpfung
Etappensong: „Da ya Thing I´m sexy“ von N´Trance eine Hommage an Rod Stewards Klassiker