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Am Drei-Königstag 2022 lief ich zum Cap Ferrutx und damit die 25ste Etappe meiner Mallorca Umrundung. Da sechs Etappen davon auf der Nordroute liegen ist dies folglich Nummer 19 auf der Südroute.

Start in der Cala Estreta – Ziel Cap Ferrutx (Cap Farrutx) und wieder zurück.

Mallorca Umrundung Karte Etappe X-20

Am Ende waren es knapp 20 Kilometer und 1.000 Höhenmeter.


Eine schöne Übersicht über diese und die vorherige Etappe ergab sich dann drei Wochen später, als ich die Etappe X20 (Betlem-Cap Ferrutx) lief:

Mallorca-Umrundung-Nordküste

Mein Blick zurück auf die beiden vorherigen beiden Etappen. Mit etwas Fantasie kann man sogar den Ausläufer der Calo Molto sehen

 

 


 

VIDEO VON ETAPPE 19 – CAP FERRUTX

Da es wohl noch etwas dauern wird, bis ich die Flut von Bildern aufbereitet und auch noch Prosa hinzugefügt habe, dachte ich mir ich präsentiere einstweilen das Video von „Relive

 

 

 


CALA ESTRETA

Zur Cala Estreta habe ich im Rahmen meiner Zusammenstellung der Badebuchten Mallorcas und schon einiges geschrieben. Sie ist wirklich schön, abgelegen und dennoch mit dem Auto recht gut erreichbar.  Von hier aus wendete ich mich gen Westen, mit dem Ziel das Cap Ferrutx am selben Tage zu Fuß zu erreichen. Bedingt durch die Entfernung zum Parkplatz hatte ich zum Beginn der Etappe deshalb schon die ersten knapp zwei Kilometer in den Beinen. Auf dem Rückweg war die Zeit knapp und es wurde kalt und vor allem dunkel. Deswegen kürzte ich ab der Cala Matzock ab und kam auf dem Rückweg hier nicht mehr vorbei.

Cala Estreta, Mallorca


CALA DENTOL

Keine echte Badebucht, sondern sehr schroff. Ich vermute, daß geübte Taucher hier viel Freude am Schnorcheln haben können. Als ich hier am 06.01.2022 vorbei kam war es jedoch sehr windig und bei diesen Bedingungen wohl nicht nur wegen der Temperaturen undenkbar. Man mag vielleicht unverletzt ins Wasser kommen, aber bei diesem Wellengang kaum wieder heraus.


Weiter in Richtung Ost / Nord-Ost.

CALA MATZOC

Bis hier geht es über angenehme Trampelpfade vorwiegend über felsigen Untergrund voran. Etwas Steigung und Abstieg ist auch dabei.

Diese Badebucht selbst verfügt jedoch über einen wirklich großen, feinsandigen Badestrand. Hier gibt es keine Infrastruktur. Da nicht nur die Anfahrt zeitaufwändig ist, sondern auch der Fußweg mit ca. 45 Minuten ab dem Parkplatz ( und mit Badesachen auch recht beschwerlich), könnte ich mir vorstellen, das die Cala Matzock selbst im Hochsommer einer der letzten Geheimtips sein könnte.


TORRE DE AUBARCA

Dieser Turm, nördlich der Cala Martzock ist nicht so baufällig wie die meisten der Türme an den Küsten Mallorcas und sogar begehbar!

Man kann sogar bis ganz nach oben steigen und den Ausblick geniessen. Soviel Zeit habe ich mir nicht genommen, aber zumindet mal einen Blick hinein geworfen.

 

Von hieraus geht es weiter nach Westen, erstmal mit einem Abstieg zurück fast aus Meeresspiegel in eine Bucht, die offenbar keinen Namen hat. Der Untergrund ist felsig, aber sehr gut begehbar.

Nördlich der namenlosen Bucht gibt es eine Sehenswürdigkeit, die ich leider nicht bemerkt habe, sondern erst jetzt, bei der Dokumentation der Etappe bei Google-Maps gefunden habe. Es ist der Arco Natural es Seulonar, eine natürlich entstandene Brücke, im Meer. Fotos kann ich insofern nicht bieten, nur den vorgenannten Link zu Google.

Hinter dieser Sehenswürdigkeit ändert sich die Laufrichtung. Es geht nach Osten.  Nächster Stop: Platja de la font Celada. Der Weg war das Ziel. Die Strecke, die mir nun geboten wurde, war wirklich wunderschön und abwechslungsreicher vom Untergrund her, als es auf den Bildern den Eindruck macht. Von hier aus konnte auch auch erstmals das Etappenziel, Cap Ferrutx, bzw. die dahinter gelegene Torre erkennen.

PLATJA DE SA FONT SELADA

Einen knappen Kilometer westlich des Arco natural es Seulornar befindet sich dieser Naturstrand. Auch hier kann man sicher einen großartigen Badetag verbringen.

ARENALET AUBARCA

Die nächste Bucht, nur wenige Minuten weiter westlich ist ein weiterer Sandstrand mit Namen Arenalet Aubarca. Hier gibt es sogar eine Gastronomie, die jedoch nicht geöffnet war. Scheinbar kommt man hier auch mit dem Auto gut hin, ich traf hier auf einige Strandgäste, die offenbar den Feiertag für ein Familienpicknick nutzten.

ZUM CAP FERRUTX

Vom Arenalet Aubarca geht es direkt am Wasser nicht mehr weiter. Zu steil sind die felsigen Abhänge. Ich versuchte es auch garnicht erst.

Ein breiter, geschotterter Wanderweg führte erst vorbei an der Cala Roja. Der rote Fels dieser Bucht hebt sich vom sonst eher beigefarben Untergrund ab. Der Wanderweg brachte mich recht weit ins Landesinnere, Richtung Nord-Westen, so daß ich dann das Meer aus den Augen verlor. Hier traf ich auch auf andere Wanderer. Der Blick zurück jedoch ist atemberaubend. Nach knapp einem Kilometer hat man den Bereits Single de N´Ali umlaufen und kann man zur rechten Seite wieder das Meer sehen. Spätestens hier wird einem klar, das bestenfalls sehr geübter Kletterer den Weg direkt an der Küste bewältigen können.

Kurze Zeit später gabelt sich der Weg und man muß sich nach Norden, bergab in ein kleines (offenbar namenloses) Tal bewegen. Die Beschilderung hat mich (zum Glück) nur kurz irritiert. Danach geht es wieder bergauf, bis der Wanderweg abrupt an einem Zaun endet. Hier ist jedoch eine Leiter installiert, damit Wanderer auf diesem Weg zum Cap Ferrutx gelangen können.

Einen richtigen Weg konnte ich über den felsigen Untergrund nicht erkennen. Ab hier sucht wohl jeder Wanderer seinen eigenen, beschwerlichen Weg hinauf bis zum verlassenen Leuchtturm am Cap Ferrutx.

CAP FERRUTX

Der Leuchtturm diente beim Aufstieg zur Orientierung. Die gerade Linie ist jedoch nicht empfehlenswert. Man sollte sich am besten die ersten 200-300 ein paar Grad weiter rechts halten, bis man die Anhöhe passiert hat. Danach dann gerade zu auf den Leuchtturm. Man sollte sich gelegentlich umdrehen und zurück schauen. Ich hatte Glück mit dem Wetter und konnte bis Cala Rajada schauen, bilde mir sogar ein, daß ich das Cap Vermell ausmachen konnte.

Sich mal umzuschauen war für mich auch immer eine kleine Verschnaufpause. Ich gestehe, der Aufstieg war (für mich) durchaus beschwerlich. Ich schiebe es auf meinen maroden Fitnesslevel. Auf den letzten 150m bis zum Leuchtturm zog sich nicht nur der Himmel zu, sondern es begann auch noch sehr plötzlich recht heftig zu regnen.

Ich wollte gerade Schutz im Leuchtturm suchen, als der Regenschauer endete.

Spektakulär war der Blick ins Landesinnere.

Um einen guten Blick auf die Bucht von Alcudia zu haben musste ich jedoch noch ca. 500m weiter (leicht bergab) in westlicher Richtung. Auf dem Weg passierte ich Fragmente einer alten Wehranlage, die auch bei Google Earth recht gut erkennbar sind. Am Ende des Hochplateaus machte ich einen kurzen Rundflug mit meiner Drohne. Ich wollte vor allem prüfen, welchen Weg ich bei der nächsten Etappe nehmen müsste um von hier nach Betlem abzusteigen.

Aber ich musste feststellen, daß es keinerlei erkennbare Wege gab, ohne noch weiter ins Landesinnere ausweichen zu müssen.

Dabei verlor ich leider die Zeit aus den Augen. Plötzlich merkte ich, daß mir bis zum Sonnenuntergang nur noch zwei Stunden blieben. Da ich für den Hinweg vier Stunden gebraucht hatte, wurde ich etwas unruhig und machte mich auf den Heimweg.

Mit der prosaischen Beschreibung der Etappe bin ich nun schon zu 80% fertig. Soviel sei aber bereits verraten: Die Zeit war knapp und am Ende wurde es schon sehr dunkel. Zehn Minuten länger und ich hätte bereits bei völliger Dunkelheit die Kopflampe benötigt.

Hier geht es in den nächsten Tagen mit der Beschreibung des Rückwegs und natürlich Fotos weiter 🙂

 

FAZIT

Obwohl es bitterkalt und windig war, war es dennoch eine großartige Etappe zum Cap Ferrutx. Wenn es nicht so eine weite Anfahrt wäre, würde ich hier öfter mein Unwesen treiben.

 

SCHUHWERK

Salomon Speedcross 4 nach 300 KilometernEindeutig Trailschuhe, vielleicht auch Wanderstiefel.

Die Salomon Speedcross 4 haben es nach dieser Etappe dann wohl auch hinter sich.

Was mich etwas ärgert, daß sie bereits nach weniger als 300 Kilometern so arg verschlissen sind.

Ich brauche dann jetzt wohl neue Trailschuhe.

Man hat mir den Saucony Peregrine explizit empfohlen, ich werde berichten.

 

 

 

 

ETAPPENSONG

Take me down – The pretty Reckless

 


#trailrunning #mallorca #capferrutx #inselumrundung


© mallorca.immotional.es 2022

INSELUMRUNDUNG MALLORCA – BONUSSTRECKEN IN DER REGION CAMP DE MAR / PORT ANDRATX

Bereits vor dem Beginn der Inselumrundung von Mallorca bin ich in meiner Hood (Region Camp de Mar / Port Andratx) ziemlich viel unterwegs gewesen.

Nicht alle Routen, die ich zwischen 2015 und 2018 gelaufen bin, sind hier verzeichnet, aber ich habe ein paar davon (aus unterschiedlichen Gründen nennenswerte) Touren hier  beschrieben.

Bonusstrecke zu Etappe 01 - Mallorca Umrundung

 

a) BONUSETAPPE PUIG DES LLAMP

Aufgrund der sommerlichen Temperaturen verzichtete ich auf eine Fortsetzung meiner regulären Etappen meiner Inselumrundung von Mallorca. Statt dessen legte ich am 06.07.2019 und 21.07.2019 eine Kurzetappe in der Region Cala Llamp ein. Bei ersterer begleitete mich meine Tochter Valentina bis zum Puig des Llamp. Zwei Wochen später lief ich die verlängerte Strecke bis zum Escull d´en Rom allein.

Diese Etappe meiner Inselumrundung Mallorcas dient dem geneigten Leser nicht zur Nachahmung, da sie größtenteils über private Grundstücke führte, wofür ich mir die Ausnahmerlaubnis des Eigentümers (Alfonso) einholte. Ein liebenswerter Herr in den besten Jahren, den ich durch Zufall kennenlernte und ihn artig um Erlaubnis fragte.  Die Grundstücke befinden sich bereits seit mehreren Generationen im Familienbesitz. Die Familie legt großen Wert darauf, die Natur zu schützen und zu erhalten.

Die Grundstücke sind eingezäunt und insofern nur zu einem kleinen Teil für die Allgemeinheit (illegal) zugänglich. Ich hatte das im Vorfeld garnicht so realisiert und diesen Bereich bereits vorher mehrfach besucht, wegen des schönen Ausblickes.

PUIG DES LLAMP

Den ersten Teil erreicht man auch ohne Überklettern von Zäunen über den Zugangspunkt an der Straße zwischen Camp de Mar und Port Andratx, dessen Koordinaten ich bereits in der Beschreibung der Etappe 1 benannt hatte. Von diesem Parkplatz aus geht es bergauf bis zu einer Transformatorenstation. Ab dort betritt man das Land von Alfonsos Familie und kommt auf deren private Straße. Wenn man dieser ein Stück weit folgt und diese dann nach ca. 500m nach rechts, also Richtung Norden verlässt, so kann man durch die Natur ohne einen echten Pfad auf einen Hügel steigen. Diesen Aussichtspunkt habe ich mit einem kleinen schwarzen Kringel markiert. Vor dort aus kann man einen grandiosen Ausblick auf Port Andratx und Cala Llamp geniessen. Dort steht auch ein ein Gipfelkreuz an dem auch eine Kiste zu finden ist, in der von anderen Wanderern ein Gipfelbuch hinterlegt wurde.

Hier machte ich eine Rundflug mit der Drohne, während meine Tochter sich im Gipfelbuch verewigte.

Von dort aus geht es nicht weiter. Man muß also bergab zurück zur Privatstraße, die dann zum Anwesen von Alfonso führt, welches aber eingezäunt ist. Folgt man der Straße noch weitere 500m, so kommt man zum Tor zum Grundtück von Alfonsos Neffen und spätestens dort endet die Reise.

ESCULL D´EN ROM UND BAIX DES PI

Ich durfte mit Alfonsos Erlaubnis jedoch weiterlaufen und konnte auch das restliche Stück bis zur Küste kennenlernen. Mit Laufen hatte das jedoch wenig zu tun. Ich musste fast ausschließlich klettern, kam aber so zu weiteren schönen Aussichtspunkten (Escull d´en Rom und weiter östlich Baix des Pi). Ich konnte so einen Teil der Küstenlinie nachholen, der mir im Rahmen der ersten Etappe entgangen war.

Unterhalb des Escull d´en Rom gibt es übrigens einen öffentlichen Aussichtspunkt über die Bucht der eine gute Alternative dazu ist, über das private Grundtück zu laufen.

An dieser Stelle muß ich um Respekt für die Privatsphäre der freundlichen Eigentümerfamilie bitten, die einen großen Aufwand betreibt, um die ursprüngliche Natur zu erhalten. Tatsächlich fand ich bei diesem Teil meiner Wanderung (bis auf eine einzige Bierdose) keinen Müll, sondern lediglich unberührte Flora und Fauna. Darüberhinaus hält die Familie die Ziegenpopulation durch Jagd in einem für die Pflanzen vernünftigen Maß. Das bedeutet, ein unangekündigtes Eindringen könnte durchaus auch gefährlich sein. Die Familie hat zwar Warnschilder aufgestellt, aber nicht jeder Wanderer scheint diese zu beachten.

Sofern Sie dieses Teilstück dennoch angehen wollen, sollten Sie im Vorfeld mit der Eigentümerfamilie Kontakt aufnehmen und sich ebenfalls die Erlaubnis einholen. So können Sie sicherstellen, daß am selben Tag niemand auf Ziegenjagd ist.

b) BONUSETAPPE SA MOLA / CALA LLAMP

Beschreibung und Fotos folgen

c) BONUSETAPPE PUIG D´ESPART

Diese Extratour bin ich mindestens 50 Mal gelaufen – lange bevor mein Plan von der Inselumrundung Mallorcas Formen annehmen.

Von unserer Wohnung aus sind es hin und zurück 14,5 Kilometer und ca. 650 hm. Komplett asphaltiert und ein echter Knie-Killer. Aber für die Marathonvorbereitung war die Strecke aufgrund des Höhenprofils bestens geeignet. Je nach Trainingsvorgabe, Fitnesslevel und vor allem Temperatur benötigte ich zwischen 92 und 114 Minuten. Nennenswert ist sie wegen de höchsten Punktes, oberhalb von Port Andratx. Dort, am Ende der Straße geht eine kleine, geschotterte Straße steil den Berg hinauf, zum Ende der Bebauung. Dort stoppte ich regelmäßig für ein paar Sekunden, genoss den Ausblick und dann ging es retour…

Eigens und ausschließlich für diese Tour hatte ich sogar eine eigene Playlist. Anhand des jeweiligen Songs konnte ich mich orientieren, wie gut ich unterwegs war. Inzwischen laufe ich sie – aus Rücksicht auf meine Knie nicht mehr – aber ich weiß noch, an welchem Wegpunkt, welcher Song startete…

d) BONUSETAPPE CALA D´EGOS

Hier bin ich etliche Male gelaufen, habe aber die Routen noch nicht zusammengeführt. Deswegen habe ich am 23.12.2019, als es sich zeitlich gerade ergab, mal eine kleine Runde gemacht, in der ich zumindest den fehlenden Abschnitt am Wasser vervollständigt habe, wie man auch auf der Übersichtskarte dieses Kapitals sehen kann.

Ich habe an dem bereits beschriebenen Parkplatz am Ende der Career Cala D´Egos geparkt und bin, statt auf der regulären Route, direkt nach Süden gelaufen. Ein ordentlicher Weg, welcher mit einem höhergelegten Auto durchaus befahrbar ist, führte bis fast zur Cala D´Egos. Geneigte Badegäste finden hier jedoch keinen Parkplatz und müssen umkehren.

Die Cala ist recht hübsch, war aber massive mit angespülten Algen verdreckt. Der Geruch dort war insofern alles andere als betörend.

An der Cala D´Egos verließ ich den Weg und kletterte fortan entlang der Wasserlinie, große Richtung Nord West, ein Trail war nicht erkennbar. Auch auf den Heatmaps sind hier keine Wege zu erkennen. Entsprechend gut fiel die Müllquote bei dieser Bonusetappe aus – nämlich Null 🙂

Als der Sonnenuntergang absehbar wurde und ich auf der Höhe des Pas Vermell war, wendet ich mich landeinwärts, um über diesen Pass zurück zu kommen. Allerdings fand ich keinen guten Weg durch die Schlucht, weswegen ich mich (in Anbetracht der fortgeschrittenen Stunde) Richtung Süden – Augangspunkt der Tour orientierte.

Es wurde immer dunkler und vor allem sehr kühl und der Mobilfiunkempfang streckenweise sehr schwach, was mich etwas beunruhigte. Die wieder einmal sehr dornige Vegetation und nicht vorhandene Trails trugen zur Beunruhigung bei. Schließlich fand ich noch einen Weg durch die Schlucht und zurück zum befestigten Weg und kam deutlich nach dem Sonnenuntergang – bei Einbruch der Dunkelheit – wieder am Auto an.

Fazit: Eine schöne kurze Tour, mit tollen Aussichten und echter Einsamkeit – immer wieder gern.

Schuhe: Trailschuhe (und kniehohe Kompressionssocken, um die Beine zu schützen)

Etappensong: Alter Mann von Knorkator

 

e) BONUSETAPPE PAS VERMELL

Diese Bonusetappe ist im Bericht von Etappe 1 bereits ausführlich beschrieben. Ich kann sie Ihnen unbedingt empfehlen und dringend ans Herz legen. Ich bin sie etliche Malew bereits gelaufen – drei Mal hatte ich Begleitung 🙂

f) BONUSETAPPE AUSSICHTSPUNKT NACH S´ARRACÓ

Das ist nur eine kleine Extratour, die kaum mehr als 20 Minuiten kostet. Aber der Blick ins Landesinnere und S´Arracó, vom höchsten Punkt (PUIG D ´EN RIC mit 319m) lohnt sich.

g) BONUSETAPPE  CALA D´EN TIO

Auch diese Route ist im Rahmen der Etappe 1 meiner Mallorca-Inselumrundung bereits beschrieben.


 

©Mallorca Inselumrundung 2020

MALLORCA UMRUNDUNG, ETAPPE X-2

25.11.2018 – 27,5 KM – 795 hm

Übersichtskarte Etappe x-2 der Mallorca Umrundung

Schlechte Vorbereitung gehört bestraft, das könnte der Titel dieser Etappe meiner Inselumrundung Mallorcas sein.

Auch diese Etappe lief ich gegen den Uhrzeigersinn, aus dem gleichen Grund wie die Etappe zwischen Camp de Mar und Paguera.

Schon zwei Tage zuvor hatte ich mich bei dieser in zweierlei Hinsicht verschätzt – zum einen wegen des frühen Sonnenuntergangs und zum anderen wegen der Entfernung nach Santa Ponsa. 300m vor Costa della Calma brach ich ab, bzw. kehrte um, weil ich das Weiterlaufen bei Einbruch der Dunkelheit zu gefährlich fand – wäre ich weiter gelaufen, hätten mir gerade mal 10 Minuten zur nächsten beleuchteten Straße gefehlt. Blöd von mir. Aber das bemerkte ich erst zwei Tage später, am Anfang dieser Etappe.

Beide Etappen hatte ich gemeinsam grob vergezeichnet, deswegen erwartete mich dann bei der Fortsetzung, also dieser Etappe, wieder in die gleiche Misere.

START IN PAGUERA

Ich parkte beim Hapimag-Park und lief von dort aus in die Naturflächen zwischen Hapimag und Costa della Calma, musste ein Stück zurück, um genau dort weiter zu machen, wo ich zwei Tage vorher unterbrochen hatte.

COSTA DELLA CALMA / SANTA PONCA

Dann ging es auf den Klippen bei starkem Wind weiter nach Costa della Calma. Dort stellte ich fest, daß die nicht gewachsenen – sondern künstlich geschaffenen Straßen mein Vorhaben doch erheblich behindern. Ich entschied mich ziemlich bald auch mal über Privatwege abzukürzen und so schnell wie möglich auf die Klippen zu kommen, um nicht dem gewöhnungsbedürftigen Straßenbau folgen zu müssen. Das ging leider auch nur in Teilbereichen, denn, aufgrund des starken anlandigen Windes war die eigentliche Wasserlinie oftmals nicht gefahrlos begehbar.

Immer wieder musste ich feststellen, daß es nicht weiterging und ich umkehren musste, so habe ich mich unter anderem im Hafen von Santa Ponca regelrecht festgelaufen.

Hinzu kommt, daß dieser Teil der Etappe alles andere als von pittoresker Umgebung geprägt ist, erst recht nicht im Winter – und „Betontreten“ ist auch nicht die pure Freude. Also Santa Ponca und ich – wir werden wohl keine Freunde mehr.

Falls man schon in Santa Ponca mit den Betonböden und dem unangenehmen Höhenprofil laufen muß, sollte man das Beste draus machen – und das sind definitiv die folgenden Aussichtspunkte:

CRUZ DE LA CONQUISTA JAIME I

Ein schöner Blick in die Bucht und den Hafen.

Auf der Carrer Gran Via Formentera gibt es einen direkten Zugang zu einer kleinen Bucht – vielleicht normalerweise nur eine ganz normale kleine Bucht – aber bei den besonderen Wetterverältnissen an diesem Tag brodelte das Wasser regelrecht. Hier stoppte ich für ein paar Minuten und genoss den Anblick.

MIRADOR DEL CANON

Den Aussichtspunkt „Mirador del canon“ sollte man keinesfalls verpassen. Der Aussichtspunkt ist der Rest einer alten Verteidigungsanlage – er bietet einen schönen Rundum-Blick. Nach Südwesten kann man wieder ein gefährliches Selfie machen, wenn man über die Mauer klettert… der Ausblick dort lohnt sich genauso wie der etwas weiter südlich gelegene „Mirador ille Malgrat“, wo man etwas über die Felsen klettern kann.

AMBASSADOR PARK

Am Ambassador Park kann man wieder ein kleines bisschen Natur geniessen und klettern. Weiter gehts über einen schmalen Pfad entlang der Felsen bis zur Cala de Ses Penyes Rotges. Von dort aus hat man einen schönen Blick auf Port Adriano, wo die Wellen besonders spektakulär waren.

PORT ADRIANO

Ich habe dort ein „Slo-Mo-Video“ der Wellen gemacht – durch das Anklicken des folgenden Bildes startet das (wie ich finde sehenswerte) Video, welches mich eher an die Nordsee als das Mittelmeer erinnert:

Wellen im Mittelmeer

Anklicken, um das Video zu sehen

Aber danach muß man leider zurück auf die Straße. Man kann dann durch Port Adriano laufen, muß aber dann wieder komplett zurück, weil der Hafen eine Sackgasse ist.

Weil ich das von meinen Ausflüge mit dem Jetski kannte, habe ich mir den Hafen gespart und bin direkt durch „El Toro“ Richtung Süden gelaufen.

EL TORO

El Toro hat mir persönlich trotz des Pflastertretens sehr gut gefallen. Ein gewachsener kleiner Ortsteil mit gradlinigen Straßen und sympathischen kleinen, teilweise älteren Häusern, die offenbar zu einem erheblichen Teil ganzjährig bewohnt sind.

MILITÄRISCHES SPERRGEBIET

Südlich von El Toro hatte ich einen tollen Ausblick auf die Bucht von El Toro, El Ribellet, Ses Barbines und die Illa del Toro. Von dort aus gibt es eine geschotterte Straße, die leider abrupt vor einem Tor endet.

Hier traf mich dann die ungenügende Vorbereitung besonders hart, denn weiter nach Süden fand ich ein militärisches Sperrgebiet, komplett eingezäunt.

Ich bin dann einem Pfad entlang des Zaunes gefolgt, der dann aber Richtung Norden abbog. Als ich merkte, daß ich in die völlig falsche Richtung unterwegs war, wendete ich mich durch das Unterholz gen Osten, was wohl ein Fehler war.

Ich navigierte, so gut es ging, mit der Satelitenansicht von Google-Maps, allerdings war der Empfang schlecht, bzw. größtenteils gar nicht vorhanden. Irgendwann kam ich zurück zu der geschotterten Straße, die ich allerdings bnicht nutzen konnte, denn sie lag  jenseits eines Zauns im Sperrgebiet. 🙁

Ich musste also weiter, ohne daß es einen Weg gab, durch das Unterholz.

EXKURSION DURCH EINE (NAMENLOSE?) SCHLUCHT

Am Zaun entlang war das Unterholz allerdings zu dicht. Der direkte Weg nach Osten führte mich in eine Art Schlucht, in die ich hinein klettern musste, um dort dann weiter zu gehen.

Mein Trinkrucksack war inzwischen leer. Ich hoffte also, dort einen Wasserlauf zu finden, einerseits um etwas zu trinken und andererseits, um daran entlang in Richtung Meer laufen zu können.

Das Unterholz wurde jedoch noch dichter und sehr dornig, ich geriet immer tiefer in eine weglose Wildnis, kam durch hohes Buschwerk und Gestrüpp nur sehr langsam voran und holte mir etliche kleinere Verletzungen an den Beinen ab. Auch die Laufhose nahm Schaden – die Etappe war ihr letzter Einsatz.

Aber an Umkehren war aus Zeitgründen nicht zu denken, darüberhinaus hatte ich keine allzu deutliche Fährte gelegt, ich hätte mich womöglich verlaufen. Denn in der „Schlucht“, in der ich inzwischen gelandet war, gab es keinen Mobilfunkempfang und der Sonnenstand war nicht zweifelsfrei zu erkennen, weil es sich just zugezogen hatte. Statt zu riskieren, mich zu verlaufen, versuchte ich also die grobe Richtung beizubehalten – was mir, wie meine Auswertung des Laufes zeigt, auch recht gut gelungen ist.

HERAUS AUS DER SCHLUCHT, WEITER DURCH DIE WILDNESS

Irgendwann konnte ich mir einen Weg halbrechts (Richtung Südosten) aus der Schlucht heraus bahnen. Oben angelangt war das Unterholz nicht mehr zu dicht und ich konnte wieder mit einem ordentlichen Tempo vorankommen. Es gab nur noch vereinzelt Dornenbüsche.

Dennoch, ich sah aus wie der Waldschrat – Laufhose und Laufshirt an mehreren Stellen zerrissen und offene Beine bis über die Knie. Aber ich will mich nicht beschweren – DAS war ein Abenteuer!

Also weiter gen Osten durch die Wildnis, die immer steiniger wurde und somit besser zu laufen war. Nach 1,5 KM Wildnis kam ich zum dritten Mal zum altbekannten Schotterweg.

SCHOTTERPISTE, DRITTER VERSUCH

Dies Mal konnte ich den Weg jedoch laufen, weil der Zaun nun auf der anderen Seite des Weges lag. Was auch immer die sich dabei gedacht haben…

Auf der Schotterpiste kam ich dann gut voran. Das war auch dringend nötig, wollte ich doch in bewohntes Gebiet zurück. Ich hatte bereits einen Halbmarathon in den Beinen und war inzwischen bereits knapp fünf stunden unterwegs.

ANLASS ZUR BONUSETAPPE X-2B

Zwei Wochen später erfuhr ich von meinen Eltern, daß sie mit Freunden dort auch schon gewandert sind – auch von El Toro aus.  Sie sind jedoch auf dem Weg geblieben und haben sich dann nach Süden gewandt und haben die Beschilderung ignort, weil Ihnen von „Locals“ gesagt wurde, das Sperrgebiet sei bereits aufgegeben. Das klingt (in der Retrospektive) auch schlüssig, war jedoch für mich nicht offensichtlich genug. Und ich hatte wirklich keinen Bedarf mich mit dem Militär anzulegen, oder einem spanischen Rambo beim Überlebenstraining zu begegnen.

Natürlich konnte ich den fehlenden Küstenabschnitt nicht so stehen lassen, das wäre ein großer Makel in meiner Übersichtskarte. Im Mai 2019 holte ich diesen Teil nach – und es war spektakulär, was mir dort geboten wurde. Die Nachholetappe ist nannte ich dann Bonusetappe X-2B.

Das ehemalige Sperrgebiet zu einer eigenen Etappe zu machen, war retrospektiv absolut richtig, denn für sie braucht man, wenn man es richtig machen will, einen ganzen Tag.

ZURÜCK ZUM LETZTEN ABSCHNITT DER ETAPPE

Es galt noch einiges an Strecke zu machen. Inzwischen hatte der Wind nachgelassen und die Cala des Portals Vels sah friedlich, aber verlassen aus. Im Sommer ist hier vermutlich ordentlich was los.

CALA DEL MAGO

Das gleiche Bild in der Cala del Mago und Playa del Mago – schön aber einsam. Auch im dortigen Hafen lagen kaum Boote, die teilweise opulenten Villen an der Cala waren verlassen.

Da dämmerte mir bereits, daß die letzten Kilometer schwierig werden könnten. Mein Trinksack war bereits seit über einer Stunde trocken wie ein Martini und meine Knie forderten nach dem Pflastertreten mit Höhenprofil in Santa Ponsa ihren Tribut.

SOL DE MALLORCA

Entlang der Küste, die ich dann leider nicht mehr recht geniessen konnte gelangte ich nach Sol de Mallorca. Ein netter kleiner Ort, vorwiegend zum Wohnen, keine Shoppingzentren oder Touristenfallen.

Mittels Google Maps fand ich das einzige offene und sehr elegante Restaurant (Restaurante Pinos), wo ich trotz meines sehr derangierten Anblicks (mit zerrissenen Klamotten un blutigen Beinen) äußerst freundlich empfangen wurde, mich an der Theke aufwärmen und zwei Cola trinken konnte und man mir ein Taxi rief. Äußerst dankbar nahm ich mir vor, dort später mal zum Essen einzukehren.

FAZIT

Insgesamt keine Etappe, die ich unbedingt wiederholen muß, auch wenn die Aussichtspunkte schön waren und ich auch ein mehr als genug unberührte Natur diesseits und jenseits des Sperrgebietes geboten bekam.

Santa Ponca hinterließ einen schalen Nachgeschmack, El Toro gefiel mir trotz des Pflastertretens gut. Die Küste hinter dem Sperrgebiet war dann zwar auch wieder schön, allerdings war ich da bereits ziemlich erschöpft, dehydriert und es war auch unangenehm kalt, durch den Wind, deswegen konnte ich diesen (im Sommer sicherlich schönen) Teil der Inselumrundung Mallorcas nicht mehr so recht geniessen.

Natürlich überwog zudem der Ärger über das militärische Sperrgebiet. Wenn man sich vornimmt um die Insel zu laufen, dann ist dieser fehlende Küstenabschnitt echter Makel auf der Übersichtskarte. Wie bereits oben beschrieben, habe ich diesen Makel ausgemerzt und bin einezusätzliche, großartige Bonus-Etappe gelaufen!

Schuhe:
Profilierte Laufschuhe, jedoch keine Trailschuhe, wegen des hohen Anteils an Straßen. Aber, wie bereits beschrieben, die Knöchel tapen, es geht teilweise über Kliffs, da besteht die Gefahr umzuknicken.

Etappensong:
„Let it Rock“ von Bon Jovi

 

© Mallorca Umrundung 2018